Schulte, Heinrich

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Heinrich Schulte (Lebensrune.png 22. Juni 1877 in Emden; Todesrune.png 26. März 1937 in Hamburg) war ein deutscher Reeder, Vizekonsul für Finnland und Präsident der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Pafenberg.

Leben und Wirken

Schulte wurde als zweiter Sohn des Papenburger Maklers und späteren Emder Reeders Johann Hermann Schulte und dessen Ehefrau Elise Hoffmann geboren. Er besuchte zunächst das Real-Progymnasium in Papenburg, ehe er mit seiner Familie im Frühjahr 1893 nach Emden zog. Seine Berufsausbildung absolvierte er bei dem Speditionsunternehmen Kühne&Nagel in Bremen und Malmö. Mit 24 Jahren erhielt er von seinem Vater die Prokura für die Firma Schulte&Bruns in Emden. Zusammen mit seinem älteren, allerdings erst 1906 in die Firma aufgenommenen Bruder Johann wurde Heinrich Schulte 1908 auch Teilhaber des Unternehmens, dessen erste Expansion in jene Jahre vor dem Ersten Weltkrieg fällt.

1920 übernahm Schulte, der den Krieg als Hauptmann d.R. mitgemacht hatte, zusammen mit seinem Bruder die Leitung der Firma, deren Aktivitäten aus Kanal-und Seereederei, Schiffsmaklergewerbe, Werftbetrieb und Großhandelwaren bestand. Trotz einer sich verstärkenden Konkurrenz der Eisenbahn wuchs die Zahl ihrer Binnenschiffe weiter. Seine Firma gründeten 1922 in Emden mit anderen die Atlas-Reederei AG, 1925 in Delfzijl die N.V. Kanaalscheepvaart MIJ und 1933 die Nord-West Schiffahrts-Gesellschaft in Hamburg. Die 1917 angegliederte Werft mußte sich nach dem Krieg zunächst auf Reparaturen von Kanalkähnen und Schleppern sowie Seedampfern beschränken. In den folgenden Jahren wurden serienweise moderne Kanal-und Rheinkähne bis zu 1350 Tonnen Tragfähigkeit sowie Schlepper, Küstenschiffe, Heringslogger usw. gebaut. 1929 erfolgte ein tiefer Einbruch des Geschäftserfolgs. Im Schiffbaubereich sank die Belegschaft von 270 Mann im Frühjahr 1930 auf rund 70 Ende des Jahres 1931. Durch zahlreiche Reisen nach Berlin, wo er im Reichswirtschaftsministerium Gespräche führte, bemühte er sich um Aufträge für die Emder Werft. Seine Tochter Elisabeth war seit 1930 mit Dr. Karl Ott verheiratet, einem Referenten im Reichsfinanz-und -wirtschaftsministerium. Die von der Regierung von Papen im Rahmen eines Arbeitsbeschaffungsprogramms erlangten Aufträge verhinderten 1932 die befürchtete Stillegung der Werft, und mit den wirtschaftlichen Ankurbelungsmaßnahmen der nächsten Jahre gelangte die Werft wieder aus der Krise. 1935 beschäftigte sie ca. 200 Mann, und 1937, im Todesjahr Heinrich Schultes, kamen wieder mehr Aufträge ein, als ausgeführt werden konnten. Die Belegschaft der Werft stieg auf 306 Mann Anfang 1938. 1937 arbeiteten in allen Abteilungen des Schulte-Unternehmens zusammengerechnet mehr als 1000 Arbeiter und Angestellte. Im Zweiten Weltkrieg wurde Schultes Unternehmen durch den Bombenterror der Alliierten zu 70% zerstört.

Familie

Schulte war verheiratet mit Henriette Beckmann, Tochter des Papenburger Schiffsbaumeisters und Reeders Bernard Abram Beckmann und dessen Frau Wilhelmine, geb. Meyer. Mit ihr hatte er eine Tochter, Elisabeth, und die beiden Söhne Bernhard und Hans Heinrich, welche später ebenfalls in Schulteschen Unternehmen tätig wurden. Bernhard, verheiratet mit einer Tochter des Emder Reeders Nübel, ging 1955 nach Hamburg. Er gründete dort unter eigenem Namen eine noch heute bestehende Firma, die heute von Dr. Heinrich Schulte fortgeführt wird, während Hans Heinrich Schulte in Emden zusammen mit Dr. Wagner, Ehemann seiner Kusine, weiter die Geschicke des Familienunternehmens bis zum Ende der Firma 1978 leitete. [1]

Mitgliedschaften

Literatur

Fußnoten