Debus, Kurt Heinrich

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Dr.-Ing. Kurt Heinrich Debus mit den Ehrenzeichen (Schmiß) zahlreicher scharfer Mensuren

Kurt Heinrich Debus (Lebensrune.png 29. November 1908 in Frankfurt am Main; Todesrune.png 10. Oktober 1983 in Cocoa Beach, Florida) war ein deutscher Ingenieur sowie Raketen- und Raumfahrtpionier. Der in Darmstadt promovierte Wissenschaftler war Mitarbeiter von Wernher von Braun in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde, dem Entwicklungszentrum der V2-Rakete. Sein Neffe war Ritterkreuzträger SS-Hauptsturmführer Heinrich Debus.

Leben und Wirken

Kurt Debus, Sohn von Heinrich P. J. Debus (Lebensrune.png 1979 in Frankfurt/M.) und dessen Gattin Melly F., geb. Graulich (1882–1968), begann 1929 ein Studium der Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Darmstadt, wo er 1930 Mitglied der Deutschen Burschenschaft Markomannia – später Darmstädter Burschenschaft Rheno-Markomannia – wurde. Von 1933 bis 1936 war er Mitglied der SA, ab Anfang 1939 war er Mitglied der SS (Mitgliedsnummer 426.559).

1935 erwarb er sein Diplom in Elektrotechnik und wurde Assistent von Prof. Dr. Ernst Hueter. 1939 promovierte er im Fach Elektrotechnik an der TH Darmstadt mit der Arbeit „Über die Bestimmung der Kennwerte von Spannungsstößen mit anzeigenden Meßgeräten“ und arbeitete dann als Wissenschaftlicher Mitarbeiter weiter an der TH.

Dr. Debus arbeitete von 1942 bis 1945 als Chef-Testingenieur in der Mannschaft von Wernher von Braun in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde an der V-2. Er zählte zu den Genies, die von den Siegern nach Kriegsende als „Kriegsbeute“ in die VSA mitgenommen wurden.

VSA

Zunächst arbeitete Debus für die VS-Armee in Texas und in Huntsville. 1958 startete Debus den von Wernher von Braun entwickelten Satelliten Explorer-1. Ab 1960 wirkte er im Raumfahrtzentrum der NASA Cape Canaveral und leitete die Raketenabschüsse der VSA-Weltraumbehörde insbesondere bei Projekt Apollo und Skylab (Weltraumlabor). 1963 wurde er Direktor des Kennedy-Raumfahrt-Zentrums.[1] Während dieser Zeit war er verantwortlich für die Starts des Apollo-Programms einschließlich der sechs Mondlandungen (Apollo 11 bis Apollo 17; Apollo 13 wurde vorzeitig abgebrochen). Unter seiner Leitung gelangen u. a. die folgenden Missionen:

  • 1961: Alan Shepard, erster VS-Amerikaner im Weltall
  • 1962: John Glenn, umrundet als erster Amerikaner die Erde
  • 1969: Neil Armstrong als erster Mensch dem Mond (wenn man der offiziellen Geschichtsschreibung glauben mag)
  • 1973: Start des Weltraumlabors Skylab

1974 zog sich Dr. Debus von der Position als Direktor des Raumfahrtzentrums zurück. In den Jahren 1975 bis 1980 war er Vorsitzender des Aufsichtsrates der OTRAG.

Tod

Dr.-Ing. Kurt Heinrich Debus verstarb mit 74 Jahren 1983 nach einem Herzinfarkt in Florida. Er hinterließ seine Gemahlin Irmgard, geb. Brückmann (∞ 30. Juni 1937), die zwei in Deutschland geborenen Töchter Siegrid und Ute sowie zwei Enkeltöchter.[2] Der Hessische Rundfunk berichtete am 8. September 2008 überihn:

„Die NASA feierte ihren 50. Geburtstag und der Frankfurter Kurt Debus war von Beginn an dabei. Er wäre im November 100 Jahre alt geworden. Nach dem Studium in Darmstadt führte es ihn nach Peenemünde an die Seite von Wernher von Braun zur Raketenforschung, die sie beide nach dem Krieg in den USA fortsetzten. Mit ihrer Arbeit krempelten sie das Bild der Menschheit vom Weltraum um. Im Bereich der Raketenforschung konnten deutsche Wissenschaftler schon früh große Erfolge erzielen. Opel beispielsweise begann 1927 mit der Raketenforschung und Fritz von Opel gelang schon im September 1929 auf dem Flughafen Frankfurt-Rebstock der erste bemannte Raketenflug. Das RAK.1-Flugzeug[2] kam auf immerhin für damalige Verhältnisse sensationelle 150 km/h. Der zweite Weltkrieg produzierte einen immensen Bedarf an neuen Waffen und die Nationalsozialisten konzentrierten sich dabei besonders auf den Raketenbau. Wernher von Braun gelang es mit seinem Wissenschaftler-Team die erste gesteuerte und flugstabilisierte Großrakete, die A4 (Aggregat 4) besser bekannt als V2, zu entwickeln. Sie hob zum ersten Mal 1942 in Peenemünde auf der Insel Usedom, wo sich eine Heeresversuchsanstalt unter der Leitung von Wernher von Braun befand, ab. Der Leiter des sog. Prüfstands VII war Kurt Debus. Er hatte für den kompletten Ablauf eines Raketenstarts Sorge zu tragen. Die A4 stellte mehrere technische Rekorde auf. So war sie die erste Rakete, die den Weltraum erreichte (100 km Höhe) und ein vielfaches an Überschallgeschwindigkeit: acht Mach Höchstgeschwindigkeit (8-fache Schallgeschwindigkeit) und immer noch fünf beim Aufschlag. Beim Aufschlag konnte man also zuerst die Explosion der mittransportierten Bombe hören und danach erst den Fluglärm der V2. Die Faszination am technisch Machbaren überdeckte bei den Konstrukteuren in der Regel das Leid und den Schrecken, den sie mit ihren Massenvernichtungswaffen produzierten. Selten waren moralische Bedenken oder ideologische Überzeugung anzutreffen. Der Sturmbannführer der SS Wernher von Braun wechselte nach der deutschen Kapitulation im Mai 1945 ohne Probleme zu den Amerikanern und wurde sogar stellvertretender Direktor der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA. Von Braun wurde Rahmen der ‚Operation Overcast‘ noch 1945 mit weiteren deutschen Raketenforschern in die USA gebracht, unter ihnen auch Kurt Debus.
Am 29. November 1908 wurde Kurt Heinrich Debus in Frankfurt am Main geboren. In Darmstadt studierte er ab 1929 Elektrotechnik und Maschinenbau. Danach, von 1936 bis 1942, kam er als Assistent im Rahmen von Forschungsaufträgen mit dem Raketenforschungs-Zentrum in Peenemünde in Berührung. Dort begann er 1942 als Testingenieur der A4 und wurde schließlich ihr Cheftester. Nach 1945 arbeitete er in der selben Funktion als „Firechief“ mit von Braun in den USA, zunächst in der Wüste von New Mexico dann in Huntsville in Alabama. Am 31. Januar 1958 verantwortete Kurt Debus den ersten Start eines Satelliten (Explorer I) auf Cape Canaveral und am 5. Mai 1961 den des ersten bemannten Weltraumfluges. Von 1960 an bekam Debus die Leitung aller Raketenstarts der NASA und 1963 wurde er Direktor des John F. Kennedy Space Centers (bis 1974). In dieser Zeit wurde der Weltraumbahnhof massiv ausgebaut. Kurt Debus leitete die Starts der atomaren Kurzstreckenrakete Redstone des US-Militärs genau so wie sämtliche Starts der Jupiter-, Juno- und Pershing I-Programme und nach der Überstellung zur NASA die Mercury-, Gemini- und Apollo-Programme. Sein größtes Ereignis dürfte wohl die erste bemannte Mondlandung (Start am 16. Juli, Landung am 20. Juli 1969) der Apollo 11 mit einer Saturn-V-Trägerrakete gewesen sein. Ein Krater auf der Rückseite des Mondes trägt den Namen Kurt H. Debus. Am 10. Oktober 1983 starb einer der neben Wernher von Braun wichtigsten deutschen Raketenpioniere an einem Nierenleiden an seinem Wohnort Cocoa Beach in der Nähe des John F. Kennedy Space Centers.“

Fußnoten