Ahmadinedschad, Mahmud
Mahmud Ahmadinedschad (Farsi محمود احمدینژاد), weitere Schreibweisen: Ahmadineschad, Ahmadi-Nedschad, Ahmadinejad und Ahmadinezhad ( 28. Oktober 1956 in Garmsar), ist ein iranischer Bauingenieur und Politiker. Er war vom 3. August 2005 bis 3. August 2013 der sechste Präsident der Islamischen Republik Iran nach der islamischen Revolution von 1979.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Mahmud Ahmadinedschad (auch: Ahmadi Nejad, Achmadi-Nedschad, Ahmadī-Nežād) wurde am 28. Oktober 1956 im nordiranischen Dorf Aradan bei Garmsar als Sohn eines Schmiedes in einfachen Verhältnissen als viertes von sieben Kindern geboren. Die Familie zog in die 90 km nordwestlich gelegene Hauptstadt Teheran, als Ahmadinedschad ein Jahr alt war. Nach seiner Schulausbildung in Teheran studierte er ab 1975 an der Iranischen Universität für Wissenschaft und Technik der Hauptstadt (IUST) Bauingenieurwesen. Unter dem autoritär-prowestlichen Regime von Schah Mohammed Reza Pahlawi schloß er sich dem islamischen Widerstand an. Er gehörte u. a. als Mitglied des ersten Zentralrats der revolutionären „Vereinigung der islamischen Studenten“ an und war auch Gründungsmitglied der Studentengruppe, die nach der Revolution (Sturz des Schah und Machtübernahme von Ajatollah Khomeini, Proklamation der Islamischen Republik Iran am 1. April 1979) 444 Tage lang die US-amerikanische Botschaft besetzte (11/1979–01/1981).[1]
1986 setzte er sein Magisterstudium an derselben Universität fort. 1989 wurde er Mitglied des Vorstandes der Fakultät für Tiefbau der Universität für Wissenschaft und Technologie, von der er 1997 seinen Doktortitel im Bereich Transporttechnik und -planung erhielt.
Ahmadinedschad spricht fließend englisch. Während der Jahre, in denen er an der Universität unterrichtete, schrieb er viele wissenschaftliche Artikel und engagierte sich in der wissenschaftlichen Forschung auf verschiedenen Gebieten. Während dieser Zeit überwachte er die Abschlußarbeiten von 10 Studenten in den Bereichen Tiefbau, Straßenbau, Transportwesen sowie Baumanagement.
Politik
Als er noch Student war, engagierte sich Ahmadinedschad politisch, indem er vor der islamischen Revolution religiösen und politischen Kundgebungen beiwohnte. Nach dem Sieg der islamischen Revolution wurde er zum Mitgründer und Mitglied der islamischen Studentenverbindung an der Universität für Wissenschaft und Technologie von Teheran.
Während des vom Irak mit westlicher Unterstützung dem Iran auferlegten Krieges war Mahmud Ahmadinedschad als Mitglied der freiwilligen Kräfte (Basij) in unterschiedlichen Korps und Divisionen, besonders in der Kriegstechnikabteilung, bis Ende des Krieges an der Front aktiv.
Als Präsident des Iran bezeichnete er den sogenannten Holocaust mehrmals als „Mythos“ (→ Holocaust-Religion) bzw. bekundete vehemente Kritik am zionistischen Regime des Besatzungsstaates Israel, was natürlich in Israel selbst, in den VSA und unter den US-hörigen Politikern und Massenmedien Westeuropas zu massiver und wiederholter Haßpropaganda führte („Der Irre von Teheran“). Besonders wird von diesen Kreisen gebetsmühlenartig die Falschmeldung verbreitet, er beabsichtige die gewaltsame Zerstörung des Zionistenstaates.
Große Sympathie in allen Schichten der Bevölkerung brachte ihm seine bescheidene Lebensweise, auch als Präsident lebte er weiter in seiner kleinen Wohnung. Des weiteren hält er am Recht Irans bzw. Persiens zur Nutzung der Kernkraft fest. Selbige wird dem Iran durch die sogenannte „westliche Wertegemeinschaft“ einfach mit der Unterstellung verweigert, sie diene dem Erwerb von Atomwaffen (welche sich die gleichen Staaten anmaßen, anderen zu verbieten, während sie diese sich selbst zugestehen).
Politische Karriere
- Gouverneur von Maku
- Gouverneur von Khoy
- Berater des Generalgouverneurs der Provinz Kurdistan
- Kulturreferent beim Ministerium für Kultur und Höhere Bildung (1993)
- Generalgouverneur der Provinz Ardabil (1993–1997)
- Mitglied des Vorstands der Fakultät für Tiefbau der Universität für Wissenschaft und Technologie von Teheran (seit 1989)
- Bürgermeister von Teheran (2003–2005)
- Am 24. Juni 2005 wurde er vom Volk zum Präsidenten des Iran gewählt.
- Am 13. Juni 2009 gewann Ahmadinedschad abermals die Präsidentschaftswahlen im Iran.
Familie
Mahmud Ahmadinedschad ist verheiratet; er hat zwei Söhne und eine Tochter.
11. September eine „große Fälschung“
Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad bezeichnete die „Terroranschläge vom 11. September“ als große Fälschung des Westens. Die Anschläge seien in Wahrheit eine Geheimdienst-Aufführung nach einem kompliziertem Drehbuch gewesen: „Das Ereignis am 11. September war eine große Fälschung, benutzt als Vorwand für den Feldzug gegen den Terror und Vorspiel für die Invasion Afghanistans.“ Im Januar 2010 sagte Ahmadinedschad, die Anschläge seien verdächtig und beschuldigte den Westen, den Mittleren Osten dominieren zu wollen.[2]
Im September 2010 wiederholte Ahmadinedschad die Verschwörungsthese bei seiner Rede vor der UN-Vollversammlung, gemäß derer eigentlich die Vereinigten Staaten hinter den Anschlägen vom 11. September 2001 steckten. Man habe damit das Überleben des israelischen Staates sichern wollen.[3] Einige Elemente in der US-Regierung hätten den Angriff vom 11. September orchestriert, um die schrumpfende amerikanische Wirtschaft und ihren Griff auf den Nahen Osten ebenso zu retten wie das zionistische Regime.[4]
Filmbeiträge
Tondatei
Anti-Rassismus-Konferenz: Dieter Graumann hetzt gegen Ahmadinedschad und den Iran
Siehe auch
Verweise
- Thomas Immanuel Steinberg: Gefälschte Ahmadinedschad-Zitate, SteinbergRecherche.com
Karikaturen
- Götz Wiedenroth: Ahmadinedschad vor der UNO-Vollversammlung: der Schlächter sticht die 9-11-Lügenblase an, 27. September 2010
Fußnoten
Abolhassan Banisadr (1980–1981) • Mohammad Ali Radschai (1981) • Ali Chamenei (1981–1989) • Ali Akbar Hāschemi Rafsandschāni (1989–1997) • Mohammad Chātami (1997–2001) • Mahmud Ahmadinedschad (2001–2013) • Hassan Rohani (seit 2013)