Ruus, Hando

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Hando Ruus als Leutnant der Wehrmacht

Hando Ruus, geboren als Harald-Ferdinand Ruhs (Lebensrune.png 16. Mai 1917 Reval; Todesrune.png 31. März 1945 in Leningrad), war ein estnischer Freiheitskämpfer und Offizier, der in der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS kämpfte.

Leben

Jugend und Bildung

Hando Ruus wurde am 16. Mai 1917 in Reval als Sohn eines Marineoffiziers geboren. Er studierte an der Estnischen Staatlichen Kunstakademie unter Professor Günther Reindorff. 1938 ging er in den Wehrdienst. Im folgenden Jahr änderte er seinen Nahmen in Hando Ruus. 1939 begann er seine Ausbildung in der Estnischen Kriegsschule, die er 1940 als Schütze abschloß. Nach dem Wehrdienst setzte er seine Lehre in der Meisterklasse der Kunstakademie fort. Das Studium dauerte bis zum Frühjahr 1941.

Freiwilliger bei der Waffen-SS

Ruus versteckte sich 1941 vor der sowjetischen Mobilisierung. Nachdem Estland von Deutschen Truppen Befreit worden war, ging Ruus zum Estnischen Selbstschutz. Am 16. September 1941 trat er ins Schutzmannschafts-Bataillon 38 ein, wo er Führer des 2. Zuges der 2. Kompanie wurde.

Nach der Ausbildung im Januar und Februar 1942 wurde er nach Rußland in das Gebiet von Luuga-Novgorod kommandiert. Im Oktober wurden aus dem Bataillon einige Dutzend Mann für die Estnische SS-Legion ausgewählt. Unter ihnen war auch Leutnant Hando Ruus. Aus Ruus wurde ein Zugführer im 1. Bataillon. Ende März bekam das Bataillon den Nahmen „Narwa“ und wurde Teil der 5. SS-Panzer-Division „Wiking“, die in die Ukraine ging, wo die Ausbildung fortgesetzt wurde. SS-Untersturmführer Ruus war Kommandant des 2. Zuges der 2. Kompanie.

Am 19. Juli 1943 nahm das Bataillon an der Schlacht bei dem Dorf Andrejevka teil. Dem folgten die Kämpfe bei Hadnitsa. Für aufgezeigte Tapferkeit in den beiden Schlachten erhielt Hando Ruus als erster Este das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Ruus wurde in der Schlacht bei Valki Führer der 3. Kompanie. 1944 wurde er bei Olshana verwundet und aus dem Kessel von Korsun ausgeflogen.

Die bei dem Ausbruch aus dem Kessel von Tscherkassy übriggebliebenen Einheiten des Bataillons wurden in Lubin in Polen gesammelt, von dort ging es im März zurück nach Estland. Hando Ruus wurde schon vorher auf die Narwa-Front geschickt, um sich einen Überblich von der Lage zu verschaffen. Ruus begrüßte seine Einheit in Taps, von wo sie nach Reval weiterfuhren. In Reval kamen sie am 20. März 1944 an, wo sie festlich empfangen wurden. Alle Männer erhielten drei Wochen Urlaub. Danach wurde das Bataillon neuformiert, es wurde als „SS-Füsilierbataillon 20“ Teil der 20. Waffen-Grenadier-Division der SS (estnische Nr. 1).

Am 20. April 1944 wurde Ruus zum SS-Obersturmführer befördert. Am 4. Juni wurde die Einheit auf die Front bei Narwa geschickt. Im Juli nahm das Füsilierbataillon 20 an den Abwehrschlachten der Offensive der Roten Armee bei Ampfer und an den Kämpfen in den Blaubergen teil. Nachdem der Bataillonskommandant SS-Hauptsturmführer Oskar Ruut gefallen war, wurde Ruus zum Kommandanten. Unter seiner Führung nahm das Füsilierbataillon an den Kämpfen bei Krivasoo teil.

Bei dem Rückzug im September gelang es Ruus, sein Bataillon zusammenzuhalten und es aus dem Kessel von Krivasoo herauszubringen. Aber bei Ampel gelang es der Roten Armee, einen Teil des Bataillons einzukesseln. Unter den Gefangenen war auch der Bataillonskommandant Ruus. Nach der Gefangennahme wurde Ruus noch zum SS-Hauptsturmführer ernannt und er erhielt am 30. Dezember 1944 als einziger Este das Deutsche Kreuz in Gold. Er selbst erfuhr es aber nie.

Tod

Ruus wurde ins Gefangenenlager von Kopli in Reval geschickt. Später wurde er nach Kochtel-Türpsal verlegt, wo er eine Lungenentzündung bekam. Danach wurde er ins Hospital von Gatshina verlegt und von dort weiter nach Leningrad.

In Leningrad wurde er am 31. März 1945 vom SMERSCH-Gericht zum Tode durch Erschießung verurteilt. Das Grab von SS-Hauptsturmführer Hando Ruus ist bis heute unbekannt.

Das Schicksal der Familie

Am selben Tag wurde sein Guthaben in Estland beschlagnahmt. Mit der Beschlagnahmung gingen auch die meisten seiner Kunstwerke verloren. Einige wenige Werke wurden von seiner Frau signiert, um das Vernichten zu vermeiden. Hando Ruus’ Mutter wurde im April 1945 nach Sibirien geschickt, von wo sie noch im Juni flüchtete und nach Estland zurückkehrte. Sie war bis zu ihrem Tode in Groß-St. Johannis als Partisanin aktiv. Handos Vater, Oskar Ruus, war Polizist und Offizier der Marine, er wurde schon 1940 vom NKWD festgenommen; Hando Ruus hörte niemals mehr irgendetwas von ihm. Der Vater starb am 7. Mai 1942 in einem Gefangenenlager in der Oblast von Kirow.

Auszeichnungen

Verweise

Quelle