Wacholder

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Bäume und Sträucher der Heimat - Wacholder.jpg
Wacholder

Der Wacholder (Juniperus) ist ein immergrüner Strauch oder seltener Baum aus der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae). Er kommt in freier Natur in Mitteleuropa nur in Form des Gemeinen Wacholders (Juniperus communis L.) vor, während in Gärten oder ausgewildert auch weitere Arten zu finden sind.

Beschreibung

Der Wacholder tritt meist als immergrüner Strauch, seltener als Baum mit Baumgrößen bis zu 10 m in Erscheinung. An den Zweigen stehen die weiß gebänderten Nadeln zu dritt in kleinen Büscheln, dazwischen reifen die zunächst- im ersten Jahr- grünen Früchte, die sich im zweiten und dritten Jahr zunehmend dunkelblau bis blauschwarz färben. Es handelt sich dabei eigentlich um kleine Beerenzapfen.

Wirtschaftliche Bedeutung

Das Aroma der Wacholderbeeren wird vorzugsweise in der Küche für Wildbeizen, zum Würzen von Pasteten, Sauerkraut, Spanferkel, Wildgerichten und bei der Bereitung von Wacholderschnaps verwendet.

Die Beeren und mitunter auch die Zweige des Wacholder geben dem Rauch beim Räuchern von Wurst und Schinken eine harzig-aromatische würzige Note.

Die Nadeln des Wacholder ergeben beim Räuchern in Wohnräumen einen harzig-aromatischen Raumduft.

Anwendung in der Kräuterheilkunde

In den Gewürzhandel kommen die bereits getrockneten Beeren, die holzhart sind und sich schlecht kauen lassen. Besser ist es, die blauschwarzen reifen Beeren frisch vom Strauch zu ernten, sie sind nicht nur weicher, sondern auch wesentlich aromatischer. Der Geschmack ist süßlich harzig-aromatisch, erfrischt den Atem und wirkt kühlend und entzündungshemmend.

Pfarrer Sebastian Kneipp empfahl, bei Magenproblemen täglich einige frische Wacholderbeeren zu kauen (Kneipp's Wacholderbeerkur). Man beginne am ersten Tag mit 5 Beeren, steigere die Dosis jeden Tag um eine Beere bis auf 15 Beeren täglich und gehe dann wieder abwärts bis auf 5 Beeren täglich.

Wacholderöl kann bei Mischung mit medizinischem Alkohol (1 Teil Wacholderöl: 3 Teile Alkohol: 4 Teile Wasser) äußerlich zum Lösen der Schuppen bei Schuppenflechte (Psoriasis) angewendet werden.

Das Verräuchern von Beeren und Nadeln hilft bei übermäßiger Sekretion der Lungenschleimhaut (feuchte Bronchitis), bei trockener Bronchitis sollte der Wacholder hingegen nicht angewendet werden, da er das Abhusten unterdrücken könnte.

Kauen der Beeren hilft aufgrund der keimtötenden Wirkung des enthaltenen Wacholderöls bei Magen- und Darmstörungen, die mit Appetitlosigkeit, schlechtem Atem, Sodbrennen und Blähungen einhergehen.

Die Ausscheidung des Wacholderöls erfolgt zum großen Teil durch die Nieren, wobei der Harn einen veilchenartigen Duft annimmt und die Urinproduktion erheblich gesteigert werden kann (bei Hunden konnte eine Steigerung auf fast das 7-fache beobachtet werden). Wacholderbeeren können deshalb auch erfolgreich bei Formen der Wassersucht, Gelenkschwellungen und aufgrund der erhöhten Harnsäureausscheidung bei Gicht und Rheuma angewendet werden.

Gegenanzeigen sind akute und chronische Nierenentzündungen, bei denen die Reizwirkung des Wacholders auf die Nieren nicht angezeigt ist sowie akute Entzündungen der Magenschleimhaut.

Siehe auch

  • Größter Wacholderhain Deutschlands in Haselünne.

Verweise