Wiese, Franz

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Franz Wiese (Lebensrune.png 1909; Todesrune.png 5. Januar 1946 in Leningrad) war ein deutscher Oberleutnant der Luftwaffe der Wehrmacht, der für die sowjet-bolschewistischen Verbrechen von Katyn verurteilt wurde.

Wirken

Stalin inszenierte im Dezember 1945, also noch während der Nürnberger Prozesse, einen Schauprozeß in Leningrad gegen die angeblich Verantwortlichen für das Verbrechen von Katyn. Bei dieser Prozeßfarce wurden folgende Offiziere der Wehrmacht zum Tode durch den Strang verurteilt: Karl Hermann Strüffling, Heinrich Remmlinger, Ernst Böhm, Eduard Sonnenfeld, Herbard Janike, Erwin Skotki, Ernst Gehrer. Ihre Hinrichtung erfolgte am 5. Januar 1946. 20 bzw. 15 Jahre Zwangsarbeit erhielten in diesem Prozeß: Erich Paul Vogel, Franz Wiese, Arno Diere.

Janike war „geständig“ gewesen, einen erbarmungslosen Ausrottungsbefehl von Generalmajor Heinrich Remlinger ausgeführt zu haben. Stabschef Franz Wiese erhielt 20 Jahre GULag. Er „gestand“ im Leningrader Schautribunal schaurige Plünderungsverbrechen der Wehrmacht. Offizier Arno Diere, ein weiterer Angeklagter, der nach seinem „Geständnis“ mit GULag statt Galgen bedacht wurde, beschrieb vor dem Leningrader Gericht die Ermordung russischer Frauen, Kinder und Greise durch die Wehrmacht und erklärte, daß dabei im Wald von Katyn „15.000 bis 20.000“ Menschen, darunter Tausende polnische Offiziere, von den deutschen Truppen erschossen und verscharrt worden seien.

Der polnische Exil-Ministerpräsident Sikorski, der sich bei Stalin nachhaltig nach dem Verbleib der Tausende polnischer Offiziere erkundigt hatte und die Briten zur Anerkennung der Wahrheit drängte, kam bei einem bis heute ungeklärten Flugzeugabsturz am 4. Juli 1943 bei Gibraltar ums Leben.

Für die Amerikaner sprach eine wichtige Tatsache gegen einen lauten Protest in Sachen Katyn, nämlich daß im Falle Katyn die gleichen sowjetischen Ermittler ermittelt und die „Schuld“ der Deutschen festgestellt hatten, die auch in Sachen Konzentrationslager Auschwitz ermittelt und die angeblichen Gaskammern der Welt präsentiert hatten. Bei der Eroberung von Budapest im Januar 1945 fiel die Nationalbank in sowjetische Hände, wo sie nicht nur die Wertgegenstände, sondern auch das Archiv fanden. In diesem Archiv befanden sie auch Dokumente über das Verbrechen von Katyn, die Raoul Wallenberg von den mit ihm in Verbindung stehenden Polen erhalten hatte. Der schwedische Diplomat verschwand daraufhin. Er wurde von den Amerikanern geopfert, um die Glaubwürdigkeit der Nürnberger Prozesse nicht zu erschüttern.

Bezeichnend ist, daß eine Dokumentation des polnischen Roten Kreuzes von 1943, wonach das Katyn-Massaker eindeutig ein Sowjetverbrechen sei, in einem britischen Archiv als „Top secret“ gekennzeichnet und verborgen war, bis es der polnische Historiker Wladimierz Kowalski 1989 dort fand und noch im selben Jahr in der polnischen Wochenzeitung „Odrodzenie“ veröffentlichte.

Verweise