Zuma, Jacob

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Jacob Gedleyihlekisa Zuma
Zuma (2006)

Jacob Gedleyihlekisa Zuma (Lebensrune.png 12. April 1942 in Inkandla, Natal) ist ein südafrikanischer vormaliger Freischärler und Politiker des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC). Von 2009 bis 2018 war er Staatspräsident Südafrikas. Von 1999 bis Juni 2005 war er Vizepräsident des Landes. Von 2007 bis 2017 war er Vorsitzender des ANC.[1] Er gehört dem Volk der Zulu an.

Werdegang

Jacob Zuma ist einer der populärsten und zugleich umstrittensten Politiker Südafrikas. Der ehemalige ANC-Chef gilt als politischer Überlebensstratege und polarisiert wie kaum ein anderer. Wie Nelson Mandela war er als Anti-Apartheid-Kämpfer lange Jahre auf der Gefängnisinsel Robben Island inhaftiert, bevor er im Exil als Geheimdienstchef die Fäden der ANC-Untergrundarmee zog.

Jacob Zuma wuchs in der Region Kwazulu-Natal in ärmlichen Verhältnissen auf. Nach dem frühen Tod seines Vaters blieb der Familie kein Geld für einen Schulbesuch Jacobs (ohne Schulbildung), der mit Gelegenheitsarbeiten zum Unterhalt beitrug. Im Alter von 17 Jahren schloß er sich 1959 dem ANC an. Nach dessen Verbot im Jahre 1960 blieb er aktiv für die Organisation tätig und wurde 1962 Mitglied des Umkhonto we Sizwe („Speer der Nation“). Bereits 1963 wurde er gemeinsam mit 45 anderen Aktivisten von der südafrikanischen Polizei festgenommen und wegen regierungsfeindlicher Aktivitäten zu 10 Jahren Haft verurteilt, die er auf Robben Island verbrachte. Nach seiner Freilassung kehrte er nach Natal zurück und blieb in der (weiterhin illegalen) Anti-Apartheid-Bewegung aktiv, 1975 verließ er das Land und nahm an der Organisation der Exilbewegung in Swasiland und Mosambik teil. 1977 wurde er Mitglied des Exekutivkomitees des ANC und 1984 Hauptrepräsentant des ANC in Mosambik.

1987 mußte er Mosambik auf Drängen der südafrikanischen Regierung verlassen und ging nach Lusaka (Sambia), wo sich das Hauptquartier des ANC befand. 1990 nahm er an der Organisation offizieller Verhandlungen zwischen der südafrikanischen Regierung und dem ANC teil. Im selben Jahr wurde er Chef des ANC in Natal und im Jahr darauf auf dem ersten Parteikongreß nach der Wiederzulassung Vizegeneralsekretär des ANC. Nach den Wahlen 1994 wurde er Mitglied der Provinzregierung in Kwazulu-Natal. 1997 wurde er zum Vizepräsidenten des ANC gewählt und 1999 von Präsident Thabo Mbeki zu seinem Stellvertreter bestimmt.

Wegen eines Korruptionsskandals wurde Zuma nach sechs Jahren als Vize-Präsident des Landes 2005 vom Präsidenten Thabo Mbeki gefeuert. Der Prozeß kostete mehrere ANC-Politiker ihre Position und führte zu Spekulationen um Zumas Verwicklung in die Affäre. Zumas Finanzberater Schabir Shaik wurde am 2. Juni 2005 wegen Korruption in einem Rüstungsgeschäft und der Annahme von Bestechungsgeldern zu einer 15jährigen Haftstrafe verurteilt. Dabei wurde bekannt, daß er sich mit der jahrelangen Finanzierung von Zumas Lebensstil dessen politischen Einfluß erkauft hatte. Nicht ganz sechs Monate nach der Amtsenthebung wurde Zuma abermals eines schweren Deliktes beschuldigt, er soll am 2. November 2005 eine Anti-AIDS-Aktivistin aus einer befreundeten Familie in seiner Residenz in Forest Town, Johannesburg, vergewaltigt haben. Das Verfahren wurde formell am Morgen des 6. Dezember 2005 eingeleitet. Bei einer Einvernahme gestand er den Sexualkontakt ein, jedoch unter beidseitiger Einwilligung.

Jacob Zuma hatte AIDS-Sex mit einer Frau ohne Kondom. Er sah in diesem Verhalten kein Problem, da er „nach dem Geschlechtsverkehr geduscht“ habe.

Am 8. Mai 2006 wurde er durch Richter Willem van der Merwe der Anschuldigung – unter Jubel seiner Anhänger – freigesprochen, handelte sich jedoch eine Rüge der Richter ein, unverantwortlich gehandelt zu haben, da er beim Sex mit der HIV-infizierten Frau kein Kondom verwendet hatte. Zuma sah in diesem Verhalten kein Problem, da er „nach dem Geschlechtsverkehr geduscht“ habe. Sein Verhalten löste weltweit Verwunderung und Bestürzung aus.

Im März 2007 wurde er zum Prediger einer Freikirche ernannt.[1]

Am 15. Mai wurde Zuma wieder in das Amt des Vizepräsidenten des ANC aufgenommen, am 18. Dezember 2007 wurde er vom Afrikanischen Nationalkongreß (ANC) zum neuen Vorsitzenden gewählt und schlug damit in einer Kampfabstimmung den bisherigen Amtsinhaber Thabo Mbeki.

Im September 2008 wurde Zuma von einem Gericht in Pietermaritzburg aufgrund von Verfahrensfehlern von den Korruptionsvorwürfen freigesprochen, zu der Frage seiner Schuld oder Unschuld in dem Verfahren wurde vom Vorsitzenden Richter ausdrücklich keine Stellung bezogen.[2]

Nach einem innerparteilichen Machtkampf zwischen Zuma und Staatspräsident Mbeki kündigte der Amtsinhaber Ende September 2008 seinen Rücktritt zum 25. September 2008 an. Zuma gilt seitdem als designierter Präsidentschaftskandidat. Da er über keinen Parlamentssitz verfügte, schlug er den stellvertretenden Parteivorsitzenden des ANC, Kgalema Motlanthe, als Interimspräsidenten vor. Dieser regierte Südafrika bis zu den Präsidentschaftswahlen im April 2009.[3][4][5]

Von 2009 bis 2017 war Jacob Zuma Präsident der Republik Südafrika.

Polygamie

Als bekennender Traditionalist gilt der aus der Provinz KwaZulu-Natal stammende Arbeitersohn als „der wohl prominenteste Polygamist des Landes“. Zuma hat 20 Kinder von neun Frauen, die Angaben über die Zahl seiner gegenwärtigen Gattinnen schwanken zwischen drei und sechs.[6] In einem Fernsehinterview erklärte er: „Es gibt viele Politiker, die Geliebte und Kinder haben, die sie verstecken, um so zu tun, als seien sie monogam. Ich bin lieber offen: Ich liebe meine Frauen und bin stolz auf meine Kinder!“

Zuma heiratete im Januar 2010 zum fünften Mal, er hat nun drei Ehefrauen. Eine seiner Frauen beging im Jahr 2000 Suizid, eine Ehe wurde geschieden.[7] Am 20. April 2012 heiratete Zuma zum sechsten Mal.

Auszeichnungen und Ehrungen

  • Ehrendoktor Universität Zululand (2001)
  • Ehrendoktor Universität Fort Hare (2001)
  • Ehrendoktor Medizinische Universität Südafrika (2001)

Filmbeitrag

Jacob Zuma singt Kill the Boers

Verweise

Aktuelles

Siehe auch


Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Zuma führt Südafrikas ANC, Financial Times Deutschland, 18. Dezember 2007
  2. Mbeki fällt gnadenlosem Machtkampf zum Opfer, Der Spiegel, 20. September 2008
  3. Motlanthe soll Mbekis Nachfolger werden, dw-world.de, 22. September 2008
  4. Martina Schwikowski: Der ANC stürzt Südafrika in tiefste Krise, die tageszeitung, 24. September 2008, S. 11
  5. Wolfgang Drechsler: Südafrikas Regierung in Turbulenzen, Tagesspiegel, 24. September 2008, Ausg. 20035, S. 5
  6. Südafrikas neuer „Big Man“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Dezember 2007
  7. Südafrikas Präsident erkennt sein 20. Kind an, Merkur, 4. Februar 2010