Aegir

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Aegir zusammen mit seiner Gemahlin Ran und ihren gemeinsamen neun Töchtern.

Aegir oder Ægir (aus dem altnd. „Meer“; auch Ägir, Ögir, Eagor oder Agjiwar; meist auch mit Hler gleichgesetzt) ist in der germanischen Mythologie ein Meerriese (Dämon des Weltmeers) und der Gatte der Ran. Er zählt zu den Joten, steht aber mit den Göttern auf freundschaftlichem Fuße und braut immer das Bier für deren Feste.[1] Er ist Sohn des Miskorblindi, der ihm ganz ähnlich sein soll.[2] Aegir lebt in einer Halle unter dem Meer in der Nähe der Insel „Hlesey“.[3] Hlesey ist die heutige Insel Lässöe im Kattegat.[4]

Mythologie

Aegir gab es schon lange bevor die anderen Götterrassen entstanden waren, und es wird ihn auch lange nach der Vernichtung derselben geben. Er ist der allmächtige Herrscher aller Weltmeere.

Bei einem Gelage der Asen ließ er Gold in die Halle tragen, so daß diese hell erleuchtet wurden wie von einem Feuer. Dieses Gold ist das Leuchten des windstillen Meeres. Die Wellen sind die Töchter Aegirs. Weiterhin gab es bei dem besagtem Gelage Bier, das Aegir in dem von Donar (bzw. nordgerm. Thor) dem Riesen Hymir abgenommenen Kessel gebraut hatte und das sich von selbst auftrug.[5] Als Koch des Aegir wird Eldir (Eldi) genannt, der den GastLoki begrüßt und sich mit diesem auch streitet.

Snorris dritte Teil der Prosa-Edda, das Skaldskaparmal (Strophe 55ff.), erzählt von einem Besuch des Aegir bei den Asen in Asgard. Bei diesem Gelage hört Aegir von Bragi manches Erlebnis der Asen (→Bragaroedur). Als anderer Name des Ægir wird an dieser Stelle Hler genannt. Hler ist sonst auch ein Meerriese, der Sohn des Fornjotr ist, wird jedoch zumeist mit Aegir gleichgesetzt.

Aegir ist in der Dichtkunst die Verbildlichung des ruhigen Meers. Manchmal überschneidet sich die Gestalt des Aegir auch mit der des Gymir[6].

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. Hymiskvida, Strophe 2f.
  2. Edda: Hymiskvida, Strophe 2
  3. Skaldskaparmal, Strophe 55
  4. Jacob Grimm: Deutsche Mythologie I., S. 199
  5. Oegisdrecka, nach Manfred Stange (Hg.): Die Edda. Götterlieder, Heldenlieder und Spruchweisheiten der Germanen. Vollständige Text-Ausgabe in der Übersetzung von Karl Simrock, S. 79. 1995. ISBN 3860471074
  6. Siehe: Gerhard J. Bellinger: Knaurs Lexikon der Mythologie. ISBN 3828941559