Admiral von Trotha (Segelschulschiff)

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Segelschulschiff „Admiral von Trotha“.jpg

Die „Admiral von Trotha“ war ein Segelschulschiff des deutschen Reichsverkehrsministeriums.

Geschichte

Der Dreimasttoppsegelschoner mit einer Länge von 41,17 m (Lüa) und einer Breite von 8,66 m wurde 1919 in Norwegen gebaut. Im Jahr 1938 erwarb der deutsche Eigner Schneider das Schiff, welches fortan als „Egerland“ unterwegs war. Das Segelschiff wurde im August 1939 vom deutschen Reichsverkehrsministerium akquiriert und zu Ehren des Admirals Adolf von Trotha auf den Namen „Admiral von Trotha“ getauft. Sie wurde von der Reichseesportschule III als stationäres Schulschiff der Marine-HJ in Lauterbach auf Rügen verwendet.

Zweiter Weltkrieg

1941 wurde das Schiff kriegsbedingt nach Ziegenort/Stettin (Pommern) verlegt. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Schiff im März 1945 im Hafen von Barth vertäut, die Rote Armee verzichtete auf eine Beschlagnahmung wegen des maroden Zustandes.

„Ab 1941 war der Liegeplatz Ziegenort am Oderhaff. Hier erhielten die so genannten „Junggasten“ in Dreiwochenlehrgängen eine seemännische Grundausbildung, mit der sie auf den Dienst in der Kriegsmarine vorbereitet werden sollten. Als 1945 die Front von Osten näher rückte und die Gefahr von Bombenangriffen auf Stettin und Swinemünde immer größer wurde, beschloß die Stammbesatzung, das Schiff an einen anderen Standort im Nordwesten zu verholen. Mit Hilfe von zwei Schleppern – das Schiff war nicht mehr seetüchtig – setzte man sich mühsam über Greifswald-Wieck in Richtung Stralsund in Bewegung. Da diese Stadt inzwischen zur Festung erklärt worden war, durfte man nicht anlegen. Auf die Ostsee konnte man auf Grund der mangelnden Seetüchtigkeit ebenfalls nicht. So blieb nur Barth übrig, wo man Ende März ankam. Die Menschen gingen von Bord und setzten meist ihre Flucht in Richtung Westen mit Lastwagen fort. Das Schulschiff lag herrenlos mit seinen Vorräten im Hafen und war für die Barther eine willkommene Beschaffungsquelle. Hier setzen auch die persönlichen Erinnerungen von Jürgen Peters ein, der als Junge trotz elterlichen Verbots auf das Schiff ging, aber – statt wie die anderen Barther – „etwas Nützliches“ mitzubringen, mit Propagandamaterial nach Hause kam. Die am 1. Mai 1945 in Barth eingetroffenen sowjetischen Truppen begutachteten das Schulschiff, hatten aber wegen des desolaten Zustandes kein Interesse daran. Die Barther hatten sich inzwischen an den Holzaufbauten und Planken zur Brennholzgewinnung bedient, die Masten waren als Hebebäume bei der Flugplatzdemontage im Einsatz und sogar das Ruderhaus fand sich im Garten eines ehemaligen Schiffers als Laube wieder. In diesem Zustand wurde das Schiff von der Firma Stüdemann übernommen, aufgeplankt und zur Ramme umfunktioniert, die bis 1953 im Barther Hafen und den Boddenhäfen im Einsatz war.“[1]

Nachkriegszeit

1945/47 wurde das Schiff als Brennholzquelle genutzt. Bis 1953 wurde das Schiff bei der Firma Stüdemann als Schwimmramme aufgeplankt und war somit im Einsatz. Kiel und einige Spanten waren 1983 noch vorhanden. Sie liegt derzeit als Wrack auf dem Grund des Barther Boddens.

Fußnoten