Wagner, Adolph

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Adolph [Adolf] Heinrich Gotthilf Wagner (Lebensrune.png 25. März 1835 in Erlangen; Todesrune.png 8. November 1917 in Berlin) war ein deutscher Wirtschafts- und Finanzwissenschaftler. Er war ein Verfechter des totalen Wohlfahrtsstaates und begründete damit das sogenannte Wagnersche Gesetz der ständig steigenden Staatsausgaben.

Wirken

Geheimrat Professor Dr. Wagner gehörte zu den einflußreichsten Ökonomen während der Regierungszeit Otto von Bismarcks und unterstützte die Flottenpolitik des Deutschen Reiches zur Schaffung einer permanenten Wehr Deutschlands gegen die ständigen Anfeindungen von Außen. Darüber hinaus war er Mitglied der Christlich-Sozialen Arbeiterpartei unter Adolf Stoecker. Adolph Wagner versuchte mit seiner Ökonomie, eine monarchistische Regierungsform mit sozialistischen Elementen in Einklang zu bringen. Dennoch haben seine Ideen, vor allem die Verstaatlichung der allgemeinen Infrastruktur zum Wohle des Volkes, bis heute Aktualität.

Enzyklopädie des Eisenbahnwesens

Quelle
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Wagner Adolf, Professor, Dr., Wirklicher Geheimer Rat, geb. am 25. März 1835 in Erlangen, gest. am 8. November 1917 in Berlin, der berühmte Lehrer der Volks- und Staatswissenschaft, der bahnbrechende Sozialpolitiker, hat sich auch hervorragende Verdienste um die wissenschaftliche Behandlung des Verkehrswesens, besonders des Eisenbahnwesens, erworben und durch sein nachdrückliches Eintreten für das Staatsbahnsystem dessen Durchführung in Preußen und im Deutschen Reich wesentlich gefördert. Schon in seiner ersten Schrift, die er als Göttinger Student im August 1855 in der Hannoverschen Zeitung veröffentlicht hat, werden die Vorzüge der Staatsbahn beleuchtet. Sie ist wiederabgedruckt im Arch. f. Ebw. 1915, S. 1177 ff. Im Jahre 1877 erschien als Sonderabdruck aus der 2. Ausgabe des 1. Bandes des Grundrisses der Finanzwissenschaft sein bahnbrechendes Buch: „Das Eisenbahnwesen als Glied des Verkehrswesens, insbesondere der Staatsbahnen“ (Leipzig und Heidelberg), das in der 3. Aufl. der Finanzwissenschaft (Leipzig und Heidelberg 1883), S. 640–792, einer umfassenden Neubearbeitung unterzogen ist. Während dieses grundlegende lehrbuchartige Werk nicht wieder neu aufgelegt ist, wird das Verkehrswesen kurz in dem als Manuskript gedruckten Grundriß der Finanzwissenschaften (Berlin 1878) und sehr ausführlich in dem Buch: „Theoretische Sozialökonomie“, 2. Abteilung (Leipzig 1909), behandelt. Eingehende Ausführungen über das Eisenbahnwesen, den Gegensatz von Privat- und Staatsbahnen, die Gründe für und wider die beiden Systeme, finden sich in dem ausgezeichneten Referat, das W. im Jahre 1876 vor dem Siebzehnten Kongreß deutscher Volkswirte in Bremen erstattet hat (Bericht über die Verhandlungen, Berlin 1876, S. 147 ff.), und in zwei, auch als besondere Flugschriften (Berlin 1883) erschienenen Landtagsreden über Verstaatlichung der Eisenbahnen und über soziale Steuerreform, die W. am 19. und 22. Februar 1883 gehalten hat. Alle diese Schriften, die, wie bemerkt, wesentlich zur Klärung der Ansichten über das Staatsbahnsystem in einer Zeit beigetragen haben, in der die öffentliche Meinung noch lebhaft hin- und herschwankte, verdienen auch heute noch und wohl dauernd die ernsteste Beachtung, da W. alle die Fragen grundsätzlich, unter streng wissenschaftlichen Gesichtspunkten und unter voller Würdigung auch der gegnerischen Anschauungen behandelt. Von ganz besonderer Wichtigkeit sind die erschöpfenden Angaben über die gesamte Literatur des Eisenbahnwesens aller Länder, die in der theoretischen Sozialökonomie bis zum Jahre 1909 fortgeführt werden.

Quelle: Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 10. Berlin, Wien 1923, S. 264.


Zitat

  • „Der Staat speciell, als Wirtschaft zur Fürsorge der Bevölkerung mit gewissen Gütern, insbesondere Gemeingütern für gewisse Bedürfnisse aufgefasst, wird dabei absolut immer wichtiger für die Volkswirtschaft und für den Einzelnen. Aber auch seine relative Bedeutung steigt, d. h. eine immer grössere und wichtigere Quote der Gesammtbedürfnisse eines fortschreitenden Culturvolks wird durch den Staat statt durch andere Gemeinwirtschaften und Privatwirtschaften befriedigt.“

Werke (Auswahl)

  • Beiträge zur Lehre von den Banken (PDF-Datei)
  • Das neue Lotterie-Anlehen und die Reform der Nationalbank (PDF-Datei)
  • Die russische Papierwährung: Eine volkswirthschaftliche und finanzpolitische Studie nebst Vorschlägen zur Herstellung der Valuta (PDF-Datei)
  • Die Ordnung des österreichischen Staatshaushaltes, mit besonderer Rücksicht auf den Ausgabe-Etat und die Staatsschuld (PDF-Datei)
  • Elsass und Lothringen und ihre Wiedergewinnung für Deutschland (PDF-Datei)
  • System der deutschen Zettelbankgesetzgebung, unter Vergleichung mit der ausländischen. Zugleich ein Handbuch des Zettelbankwesens. Mit Rücksicht auf die Errichtung von Zettelbanken in Baden, sowie die Bankreform und das Staatspapiergeldwesen im Norddeutschen Bunde (PDF-Datei)
  • Rede über die Sociale Frage: Gehalten auf freien kirchlichen Versammlung 1872 (PDF-Datei)
  • Offener Brief an Herrn H.B. Oppenheim. Eine Abwehr manchesterlicher Angriffe gegen meine Rede über die sociale Frage auf der Octoberversammlung (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • System der Zettelbankpolitik, mit besonderer Rücksicht auf das geltende Recht (PDF-Datei)
  • Staatspapiergeld, Reichs-Kassenscheine und Banknoten: Kritische Bemerkungen (PDF-Datei)
  • Das Eisenbahnwesen als Glied des Verkehrswesens, insbesondere die Staatsbahnen: Abriss einer Eisenbahn-Politik und -Oekonomik (PDF-Datei)
  • Grundlegung der politischen Oekonomie (PDF-Dateien: Band 1, Band 2)
  • Die Abschaffung des privaten Grundeigenthums (PDF-Datei)
  • Die Communalsteuerfrage. Ausarbeitung eines Referats im Verein für Socialpolitik (PDF-Datei)
  • Theoretische Sozialökonomik oder allgemeine und theoretische Volkswirtschaftslehre. Grundriss tunlichst in prinzipieller Behandlungsweise (Erste Abtheilung: PDF-Datei)
  • Vom Territorialstaat zur Weltmacht, Rede 27. Januar 1900 (PDF-Datei)
  • Agrar- und Industriestaat: Die Kehrseite des Industriestaats (PDF-Datei)
  • Die Reichsfinanznot, und die Pflichten des deutschen Volks wie seiner politischen Parteien; ein Mahnwort eines alten Mannes (PDF-Datei)