Afranius, Lucius (Konsul)

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Lucius Afranius (Lebensrune.png etwa 112 v. d. Z. oder früher; Todesrune.png 46 v. d. Z.) war ein römischer Heerführer, Konsul und Politiker.

Leben

Lucius Afranius war ein Homo novus aus bescheidenen Verhältnissen. Er stammte aus Picenum, einer an der Adria gelegenen, mittelitalienischen Region südlich von Ancona, die zwar schon im 3. Jahrhundert v. d. Z. unter römische Herrschaft kam, deren Bewohner jedoch erst im Zuge des Bundesgenossenkrieges (90/89 v. d. Z.) das römische Bürgerrecht erlangten. Pompeius’ Familie besaß in dieser Gegend beträchtliche Ländereien und ein großes Clientel. Es kann vermutet werden, daß auch Lucius Afranius zu seinen Klienten zählte. Von Pompeius gefördert, machte er Karriere im Cursus Honorum, wurde Senator und diente ihm ab 76 v. d. Z. als Legatus legionis in seinem Feldzug gegen den aufständischen Quintus Sertorius. Im Jahr 72 oder 71 v. d. Z. amtierte Lucius Afranius als Praetor und wurde anschließend Statthalter von (vermutlich) Hispania citerior.

Erneut als Legat nahm Afranius ab 66 v. d. Z. am 3. Mithridatischen Krieg teil, wiederum unter Pompeius’ Oberkommando. Nach dem Sieg über Mithridates VI. im Jahr 63 v. d. Z. kehrte er nach Rom zurück und wurde mit Unterstützung seines Förderers Pompeius 60 v. d. Z. Consul, gemeinsam mit Quintus Caecilius Metellus Celer. 59 v. d. Z. folgte dann wahrscheinlich das Pro-Konsulat über die Provinz Gallia cisalpina. Im Jahr 55 v. d. Z. vertrat Afranius Pompeius als Statthalter aller hispanischer Provinzen, während dieser in Rom verblieb.

Nach Ausbruch des Bürgerkrieges zwischen Julius Cäsar und Pompeius sowie dem Senat (49 v. d. Z.) kämpfte Lucius Afranius auf Pompeius’ Seite zunächst in Hispania. Obwohl er über fünf Legionen verfügte, mußte er sich Cäsar am 2. August 49 v. d. Z. bei Ilerda (nahe dem heutigen Lleida) ergeben. Afranius selbst gelang die Flucht nach Osten, wo er sich zunächst nach Dyrrhachium (heute Durrës) begab. Nachdem er sich Pompeius’ Streitkräften in Griechenland angeschlossen hatte, nahm er am 9. August 48 v. d. Z. an der Schlacht von Pharsalos teil. Nach der Niederlage floh Pompeius nach Ägypten, wo er am 28. September desselben Jahres ermordet wurde. Seine verbliebenen Anhänger, darunter auch Lucius Afranius, sammelten sich in der Provinz Africa um Quintus Caecilius Metellus Pius Scipio. In der Schlacht von Thapsus, in der Afranius einer der Generäle war, unterlagen sie Julius Cäsar endgültig. Er selbst wurde gefangengenommen und kurz darauf getötet.