Agathokles von Syrakus

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Bildnis des Agathokles auf einer antiken Goldmünze

Agathokles (altgr. Ἀγαθοκλῆς Agathoklḗs; Lebensrune.png 361 v. d. Z. oder 360 v. d. Z. in Thermä [oder Thermai], heute Termini Imerese auf Sizilien; Todesrune.png 289 v. d. Z. in Syrakus) war Tyrann von Syrakus.

Leben

Agathokles war der Sohn des Carcinus, der, aus Rhegium vertrieben, sich in Thermä in Sizilien aufhielt. Dort erlernte er das Töpferhandwerk. 343 v. d. Z. übersiedelte Carcinus nach Syrakus. Gefördert durch Damas, einen vornehmen Syrakusaner, zeichnete sich Agathokles, der eine große militärische Begabung und einen energischen Charakter besaß, im Heer der Republik aus und gewann eine bedeutende militärische Stellung. Nach dem Tode des Damas (333 v. d. Z.) heiratete er dessen Witwe und wurde dadurch einer der reichsten Männer in Syrakus, wurde aber, da er mit den Führern der Aristokratie in Streit geriet, wiederholt aus Syrakus vertrieben.

Als Agathokles 317 v. d. Z. das Amt des Feldherrn (Strategos) erlangt hatte, zog er die demokratische Partei an sich, schuf sich aus Söldnern und Proletariern ein ihm ergebenes Heer und richtete nun ein furchtbares Blutbad unter seinen Gegnern an, von denen über 4.000 ermordet und über 6.000 verjagt wurden. So gelangte er in den Besitz der Tyrannis und eroberte nun den größten Teil Siziliens, geriet aber deswegen im Jahre 312 v. d. Z. in Krieg mit den Karthagern. 311 v. d. Z. am Himerafluß geschlagen und dann in Syrakus belagert, faßte er den kühnen Entschluß, mit einem Teil seines Heers nach Afrika überzusetzen, um die Karthager von der Belagerung abzuziehen. Die Durchbrechung der feindlichen Flotte und die Landung in Afrika gelangen 310 v. d. Z. Vier Jahre hindurch führte er hier, bis 307 v. d. Z., den Krieg so erfolgreich, daß die Karthager zuletzt fast auf ihre Stadt beschränkt waren. Eine Unternehmung der Agrigentiner gegen Syrakus veranlaßte Agathokles, nach Sizilien hinüberzufahren. Dort fand er zwar diese schon besiegt; aber ein Gegner, der aus Syrakus verbannte Dinokrates, trat ihm mit einem großen Heer entgegen. Hinzu kamen nun auch noch schlechte Nachrichten aus Afrika.

Dorthin zurückgekehrt, konnte Agathokles aber im Jahre 306 v. d. Z. den Rest seines Heers nicht mehr retten und verließ heimlich seine Truppen, die sich den Karthagern ergaben. In Sizilien dagegen wußte er seine Herrschaft wieder vollständig zu begründen und schloß 305 unter erträglichen Bedingungen mit den Karthagern Frieden. Bereits im Jahre 306 v. d. Z. hatte er den Königstitel angenommen. Jetzt wandte er sich wieder zu Unternehmungen außerhalb Siziliens, zog einige Male gegen die Bruttier, nahm 298 v. d. Z. Corcyra ein, überfiel 295 v. d. Z. Croton und rüstete noch einmal gegen Karthago. Agathokles hatte die Absicht, den Thron auf seinen letzten Sohn (ebenfalls Agathokles) zu vererben. Aber sein Enkel Archagathus empörte sich, tötete den Erben und ließ Agathokles (einer Version der Überlieferung zufolge) mittels eines Zahnstochers vergiften. Von Schmerzen gepeinigt, soll sich Agathokles noch lebend auf einen Scheiterhaufen gebracht und verbrannt haben lassen (289 v. d. Z.). Nach anderen Überlieferungen starb er an einer Krankheit. Seine Geschichte schrieben, außer seinem Bruder Antander, die Zeitgenossen Timäus und Kallias.

Literatur

  • Rudolf Schubert: Geschichte des Agathokles (Breslau 1887)

Verweise