Aktion Neue Rechte (BRD)
Die Aktion Neue Rechte (ANR) entstand aus einer Abspaltung der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD). Die Ursache war eine Krise der NPD, ausgelöst durch das Scheitern der Partei bei der Bundestagswahl von 1969. Nach internen Auseinandersetzungen trat der bayerische Landesvorsitzende Siegfried Pöhlmann am 9. Januar 1972 von seinem Amt zurück und aus der NPD aus. Ihm folgten etwa zehn Prozent seines Verbandes, eine Anhängerschaft, aus der kurz darauf die ANR gebildet wurde. Pöhlmann vertrat gegen die Linie der NPD einen kapitalismus- und amerikakritischen Kurs. Aber sein Versuch, die etwa 600 Mitglieder der ANR zusammenzuhalten, ohne eine neue Partei zu bilden, führte rasch zum Zerfall der Gruppierung. Schon Ende 1973 zeigte sich die ANR handlungsunfähig. Eine Ursache dafür war auch die ideologische Unklarheit, die Pöhlmann selbst verschuldet hatte. Er ließ zwar einen Programmentwurf von dem jungen Rechtsintellektuellen Henning Eichberg erarbeiten, dessen Vorstellung von „progressivem Nationalismus“ war ihm dann aber wegen der sozialistischen Akzente zu radikal.