Amir, Jigal

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Jigal Amir (* 23. Mai 1970 in Hertzlija, Israel) ermordete am 4. November 1995 in Tel Aviv den israelischen Premierminister Jitzchak Rabin.

Werdegang

Amir wurde als Sohn einer jemenitischen religiösen jüdischen Familie in Hertzlija geboren. Er besuchte eine ultra-orthodoxe Schule und Jeschiwa und diente bei den Golani-Brigaden während seines Dienstes bei den israelischen Streitkräften. Als Jura-Student an der Bar-Ilan-Universität war er an der Organisation von Demonstrationen gegen das Oslo-Abkommen beteiligt.

Für ihn, als überzeugten Kahanisten, war das Oslo-Abkommen ein nationaler Verrat und eine Bedrohung für die Existenz des Staates Israel, was zu seiner Entscheidung führte, Rabin zu ermorden. Sein Bruder Hagai und sein Freund Dror Adani waren Komplizen bei diesem Vorhaben. Amir hatte 1995 zweimal geplant, Rabin zu ermorden, aber die Versuche kurz vor ihrer Durchführung abgebrochen.

Jigal Amir soll bezüglich seiner Einstellung gegenüber Premierminister Rabin durch die Beratschlagung z.B. mit Raw Schlomo Aviner, seinem letzten rabbinischen Gesprächspartner, beeinflusst worden sein.

Aviner hatte ihm die Frage, ob auf Rabin das Todesurteil des Verräters (Din Rodef und Moser) anzuwenden sei, klipp und klar mit „Ja!“ beantwortet. Aviners einzige Einschränkung, unter Berücksichtigung seiner „bedeutenden Position als geistiger Vordenker der national-religiösen Erweckung“, als Oberrabbiner von Beth-El und Leiter der Jeschiwah zur Atheret Kohanim, war: „... aber ich kann dieses Urteil nicht vollstrecken“. [1]

Ermordung von Jitzchak Rabin

Am 4. November 1995 erschoß der 25jährige Fanatiker Jigal Amir, Student an der als Zentrum „nationalreligiöser Extremisten“ geltenden israelischen Bar-Ilan-Universität und Abkömmling einer aus dem Jemen nach Israel eingewanderten jüdischen Familie, den israelischen Ministerpräsidenten Jitzhak Rabin.

Das Magazin „Der Spiegel“ kommentierte: „Religiöser Fanatismus, rassistischer Überlegenheitswahn und der Anspruch auf gottgegebenen Lebensraum vereinigten sich zu einem Sumpf, in dem sich faschistische Elemente tummelten.

Auch israelische Intellektuelle verglichen die aufgeheizte politische Stimmung im nahöstlichen jüdischen Staat mit Zuständen in der Endphase der Weimarer Republik. Als er im März 1996 zu lebenslänglicher Haft verurteilt wurde, rief der Attentäter aus: „Alles, was ich getan habe, habe ich für das Volk Israel, für die Thora, für das Land Israel getan.

Vor Gericht erklärte Amir, daß ein Jude, der „sein Volk und sein Land dem Feind überlässt, wie Rabin es getan hat, gemäß der Halacha getötet werden muss.“ Zwei Rabbiner, deren Identität Amir nicht preisgab, hatten Rabin zuvor als Rodef (Verfolger, der Juden in Lebensgefahr bringt) und Mosser (Spitzel, der Juden oder ihre Güter an Nichtjuden ausliefert) bezeichnet.

In seinem 1997 erschienenen Buch „Rabin. Ein politischer Mord“ berichtet der israelische Publizist Amnon Kapeliuk, Amir habe von Januar bis November 1995 sechsmal versucht, den ihm wegen des Verständigungskurses mit den Palästinensern verhaßten Premier umzubringen. Der israelische Geheimdienst habe entsprechende Warnungen und Hinweise unbeachtet gelassen. Schon auf das Massaker von Hebron (Blutbad des jüdischen Extremisten Baruch Goldstein an betenden Moslems) hätten die Sicherheitsbehörden nicht angemessen reagiert. Ungehindert hätten jüdische Extremisten Rabin als vogelfreien Verräter verunglimpfen können, ihn auf Flugblättern und Plakaten sogar in der Montur Himmlers abgebildet. Dies alles habe den Attentäter Amir in seinem wahnhaften Sendungsbewußtsein und Drang zur Tat bestärkt. Mutmaßungen, Amir habe im Auftrag einer weitverzweigten Verschwörung, sogar mit internationaler Verflechtung, gemordet, sind durch die offiziellen Ermittlungen nicht bestätigt worden.[2]

Verweise

Fußnoten

  1. Weder vergessen - noch vergeben: Rabíns Vermächtnis Artikel von dg / haGalil 31-10-2001, nahost-politik.de
  2. David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9