Auschwitzlüge
Der Begriff Auschwitz-Lüge geht auf Thies Christophersen zurück, den ehemaligen Sonderführer der SS in der Pflanzenschutzanstalt Rajsko nahe dem KL Auschwitz-Birkenau. Christophersen veröffentlichte 1973 eine gleichnamige Broschüre, in der er als Zeit- und Augenzeuge angab, daß es Mord in Auschwitz nie gegeben habe und bezweifelte, daß es überhaupt zu einer Judenvernichtung kam oder auch nur ein derartiger Plan existiert hat. Die Behauptung einer systematischen Tötung von Menschen in Gaskammern bezeichnete Christophersen – wie schon andere entsprechende Veröffentlichungen der Nachkriegszeit – als reine Erfindung der Kriegsgegner Deutschlands.
Der von Christophersen geprägte Begriff Auschwitzlüge erfuhr schon bald nach Erscheinen des Buches von offizieller Seite eine Umdeutung in sein Gegenteil: die Lüge bestand nun nicht mehr in der Verbreitung der gerichtlich festgelegten Offenkundigkeit der gezielt geplanten Ermordung von sechs Millionen Juden, sondern in der Bezweiflung derselben. Seitdem wird mit „Auschwitzlüge“ mitunter jegliches Bezweifeln einer staatlich geplanten und industriell ausgeführten Ermordung von mehr oder weniger sechs Millionen Juden zwischen 1933 und 1945 bezeichnet.[1]
Literatur
- Thies Christophersen: Die Auschwitz-Lüge, 1978