Babrios

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Babrios (altgr. Βάβριος ; lat. Babrius), auch Babrias, war ein griechischer Fabeldichter.

Über seine biographischen Daten ist so gut wie nichts bekannt. Vermutlich lebte er im 3. Jahrhundert n. Chr. Babrios legte eine größere Sammlung sogenannter Äsopischer Fabeln an, die er in frischer und volkstümlicher Sprache in Choliamben niederschrieb. Im Mittelalter wurden diese mehrmals umgeformt, in Prosa bearbeitet und so unter dem Namen „Äsopische Fabeln“ überliefert.

Erst Richard Bentley und nach ihm Thomas Tyrwhitt in seiner „Dissertatio de Babrio“ (London 1776; Erlangen 1785) erkannten in den Bearbeitungen Verse des Babrios und versuchten einzelne choliambische Bruchstücke beizustellen. Einzelne Fabeln wurden aus Handschriften von Furia, Korais, Schneider hinzugefügt und alles bis dahin Bekannte von Knoche (Halle 1835) herausgegeben. Der Grieche Minoides Minas entdeckte 1844 im Kloster auf dem Berg Athos eine Handschrift mit 123 bisher unbekannten Fabeln des Babrios (hg. von Boissonade, Paris 1844 und von Orelli und Baiter (Zürich 1845), mit den bereits vorher bekannten von Lachmann (Berlin 1845), Lewis (Oxford 1846), Schneidewin (Leipzig 1865), Eberhard (Berlin 1875), mit deutscher Übersetzung von Hartung (Leipzig 1858). Mit einer 1859 von Lewis veröffentlichten Sammlung von 95 (vielleicht von Minas gefälschten) Fabeln wurde Babrios von Theodor Bergk in der „Anthologia lyrica“ (2. Aufl., Lpz. 1868), mit Bereicherungen aus der Bodleyanischen und Vatikanischen Handschrift von Michael Gitlbauer (Wien 1882) herausgegeben.

Literatur

  • Johann Adam Hartung: Babrios und die älteren griechischen Jambendichter. Leipzig 1858 (Netzbuch)
  • Mantels: Über die Fabeln des Babrios (Lübeck 1846)

Verweise