Biikebrennen

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Das traditionelle Biikebrennen

Biikebrennen (von friesisch: Biike, Bake) ist ein traditionelles Volksfest in Nordfriesland in Schleswig-Holstein, das am 21. Hornung (Sankt Peter) gefeiert wird. Es ersetzt hier teilweise das sonst weit verbreitete Osterfeuer. Biike und der darauffolgende Petritag sind noch heute wichtige Feiertage - vor allem auf den Nordfriesischen Inseln und Halligen.

Jede Dorfgemeinschaft und viele Gehöfte haben ihre eigenen Biikefeuer, die Mittelpunkt von feierlichen Aktivitäten wie Gesang oder Schauspiel sind. Auf den Inseln Föhr, Amrum und Sylt sind zusätzlich verschiedene Traditionen wie das Vernichten der Feuer von Nachbardörfern entstanden. Bis ins 19. Jahrhundert wurde es auch auf dem Festland gefeiert, ist dann aber vergessen worden, und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zu Ehren gebracht.

Der Ursprung des Festes ist unklar. Am wahrscheinlichsten ist, daß das Fest auf vorchristlichen Ursprüngen beruht. Es sollten Wintergeister vertrieben, das kommende Frühjahr begrüßt, die Saison des Seehandels eingeleitet und die ins Eismeer ziehenden Walfänger verabschiedet werden. In manchen Dörfern wird im Feuer eine Strohpuppe, die den Winter symbolisiert, verbrannt. Es wird vermutet, daß die Leuchtfeuer aus den primitiven Lichtbaken an den Stränden, die im 17. und 18. Jahrhundert den Seefahrern und Walfängern als Navigationshilfe dienten, entstanden sind.

Die Strohpuppe wird Petermännchen genannt und hat, so ist die Vermutung, nichts mit dem Heiligen Petrus, sondern mit dem Papst (also dem Petrus-Amt) und dem damit verbundenen christlichen Glauben zu tun, der abgelehnt wurde. Am folgenden Tag, dem 22. Februar, feiert die Katholische Kirche das Fest Kathedra Petri, also den Stuhl des Papstes, bzw. die Vorrangstellung des Petrus-Amtes, was das Lehramt betrifft. Ein Zusammenhang des Petermännchens, das in das Biikefeuer geworfen wird, mit dem Amt des Papstes in Rom liegt somit nahe.

Auf den dänischen Wattenmeerinseln und in Jütland ist das Biikebrennen als Pers Awten (jütisch für Peters Abend) bekannt.