Waldis, Burkhard

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Burk[h]ard [Burchard] Waldis (* um 1490 in Allendorf an der Werra; † 1556 in Abterode) war ein deutscher Fabeldichter.

Wirken

Zu seinem Wirken heißt es:[1]

Burkhard Waldis, geb. um 1490 in Allendorf an der Werra in Hessen, war Franziskaner in Riga, nahm 1524 Luthers Lehre an, für deren Verbreitung er eifrig wirkte. In Riga ernährte er sich als Zinngießer und machte in diesem seinem Gewerbe große Reisen. 1536 wurde er wegen Teilnahme an einer Verschwörung gegen das Erzstift auf Geheiß des Ordensmeisters gefangen genommen und in schwerer Haft gehalten. 1540 losgelassen, kehrt er nach Hessen zurück, studiert 1541 in Wittenberg Theologie und erhält 1544 von Landgraf Philipp von Hessen die Pfarrei Abterode. Er starb wahrscheinlich 1556 (nach dem 3. August). Sein Hauptwerk sind seine Fabeln „Esopus“ (1548), welche volkstümlich und anmutig erzählt sind und sich von lehrhafter Breite fern halten. In Riga wurde 1527 sein niederdeutsches Fastnachtspiel „parabel vom verlorn Szohn“ aufgeführt; 1542 unterstützte er Landgraf Philipp von Hessen gegen den von ihm bekriegten katholischen Herzog Heinrich von Braunschweig durch poetische satirische Flugschriften (Belagerung von Wolfenbüttel; der wilde Mann von Wolfenbüttel; Lycaon; Klagelied); auch übersetzte er im Auftrage Philipps Kirchmairs (Naogeorg) Buch: „Das Päpstlich Reych“ 1555. Er übersetzte auch den „Psalter“ gefangenweise 1553 und überarbeitete den „Theuerdank“ 1553 (...).


Kurze Einführung in Leben und Werk:[2]

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Arminius“ aus „Ursprung und Herkommen der zwölf ersten alten Könige und Fürsten Deutscher Nation“:

Arminius den man nent Herman
Ein junger Held / ein khüner Man
Von leyb und gmüt wol auff erwachssen
Geborn vom Hartz / ein Fürst zu Sachssen
Der hat offt Ritterlich gekriegt
Stets obgelegen vnd gesiegt
Zů des Keysers Augusti zeytten
Wolt Varus wider Deutschen streytten
Als von den Römern außgesandt
Mit grosser gwalt werhaffter handt
Jns Deutsch landt biß an Hessen kumbt
Vnd solchs Arminius vernimbt
Macht sich bald auff schlůgs alle gar
Sölch groß vnüberwindtlich schar
Des Vari Kopff gen Rom ward gschickt
Darab der Keyser sehr erschrickt
Das er für angst / sorg / layd vnd trawrn
Den bart raufft / schlůg sein haubt and mawrn
Da ward geschwecht der Römer macht
Der gleichen vormals nie gedacht
Damit Arminius erlangt
Das jm das gantze Deutschlandt danckt
Vnd wardt sein lob bey alt vnd jungen
Hernach vil hundert Jar gesungen.
Burkhard Waldis - Arminius.jpg

Werke (Auswahl)

  • Esopus (PDF-Datei)
  • Sprichwörterlese aus Burkhard Waldis (PDF-Datei)
  • Parabel vom verlornen Sohn, ein niederdeutsches Fastnachtspiel (PDF-Datei)
  • Streitgedichte gegen Herzog Heinrich den Jüngern von Braunschweig (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Herzog Heinrichs von Braunschweig Klagelied, mit einem Nachworte über das Leben und die Dichtungen des Burkhard Waldis von Franz Ludwig Mittler, Cassel 1855 (PDF-Datei)
  • Das Bäbstische Reich: ist ein Buch lüstig zu lesen allen so die Warheit lieben (Übersetzung) (PDF-Datei)
  • Ursprung und Herkommen der 12 ersten alten Könige und Fürsten deutscher Nazion (1553)

Literatur

  • Gustav Milchsack: „Burkard Waldis“ (1881) (PDF-Datei)
  • Karl Goedeke: „Burchard Waldis“ (1852) (PDF-Datei)
  • Theodor Heppner: „Die Laut- und Flexionsverhältnisse in Burcard Waldis' Bearbeitung des Theuerdank im Verhältnis zu denen des Originals“, 1907 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Jonathan Augustus Charles Hildner: „Untersuchungen über die Syntax der Konditionalsätze bei Burchard Waldis“, 1899 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!

Fußnoten

  1. Bilderatlas zur Geschichte der deutschen Nationallitteratur herausgegeben von Gustav Könnecke (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  2. Denkmäler der deutschen Sprache von den frühesten Zeiten bis jetzt Band 4 von Friedrich August Pischon, S. 391ff. (PDF-Datei)