Theuerdank

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Der Theuerdank ist ein Buch, das von Kaiser Maximilian I. in Auftrag gegeben wurde und allegorisch, unter dem Bild einer Brautfahrt, das Lebensschicksal Maximilians schildert. Verfaßt wurde es von Melchior Pfinzing. Später gab Burkhard Waldis eine überarbeitete Fassung heraus. Das Buch beschreibt die Brautfahrt des Ritters Thewrdanck zu Fräulein Ernreich in Versen. Die Illustrationen wurden von Hans Burgkmair gestaltet. Für das Buch wurde eine eigene Schrifttype geschaffen, die auch heute noch diesen Namen trägt. Das Buch wurde in der ersten Auflage nur vierzigmal gedruckt und die Vergabe erfolgte erst nach Maximilians Tod auf Veranlassung seines Enkels Erzherzog Ferdinand.


Über Titel und Inhalt heißt es:

(...) ein erdichteter eigenthümlicher Nahme, unter welchem Kaiser Maximilian I seine eigenen tapfern und gefährlichen Thaten beschrieb, welche Geschichte nachmahls Melch. Pfinzing in Reime brachte, oder doch ausbesserte und heraus gab. Die Unkunde der wahren Bedeutung dieses Wortes verleitete den Vincentius Placcius es durch Caraegrates, Cari-Gratius oder Rarigratius zu übersetzen. Allein, theuer hat hier die veraltete Bedeutung des tapfer, kühn, gefährlich; Dank aber scheinet die gleichfalls veraltete Bedeutung eines Preises zu haben. Theuerdank würde also den durch tapfere Thaten errungenen Preis bezeichnen. Weil die erste Ausgabe dieses Gedichtes zu Nürnb. 1517 mit einer ganz neuen und zierlichen Art von Schrift gedruckt wurde, welche aber nicht, wie fast allgemein geglaubt wird, in Holz geschnitten worden, sondern eine wahre gegossene Schrift ist, wie aus einigen verkehrt stehenden Buchstaben erweislich gemacht werden kann: so wird diese Art von Schrift noch jetzt bey den Schriftgießern und Buchdruckern Theuerdank genannt.[1]


Einige Illustrationen:

Siehe auch

Literatur

  • Theuerdank Original-Ausgabe 1519 (Netzbuch)
  • Carl Haltaus (Hrsg.): Theuerdank, 1836 (PDF-Datei)
  • Der Theuerdank nach der Ausgabe von 1519 in: „Das Kloster weltlich und geistlich“, 4. Band 1846 (PDF-Datei)
  • Theodor Heppner: Die Laut- und Flexionsverhältnisse in Burcard Waldis' Bearbeitung des Theuerdank im Verhältnis zu denen des Originals, 1907 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Stefan Füssel (Hrsg.): Die Abenteuer des Ritters Theuerdank, Taschen-Verlag 2003, ISBN 978-3822821893

Verweise

Fußnoten

  1. Johann Christoph Adelung: „Grammatisch-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart“ (1811)