Arlosoroff, Chaim
Vitaly Viktor Chaim Arlosoroff (auch Arlozorov oder Arlozoroff; * 23. Februar 1899 in Romny, Ukraine, Russisches Reich; † 16. Juni 1933 in Tel Aviv) war ein zionistischer Politiker.
Werdegang
Chaim Victor Arlosoroff war als Kind mit der Familie nach Deutschland gekommen und siedelte 1924 nach Palästina über. Ab 1926 war er der Vertreter der palästinensischen Juden beim Völkerbund in Genf. Ab 1931 gehörte er dem Vorstand der Jewish Agency an. Er wirkte als Leiter von deren politischer Abteilung in Jerusalem und bekleidete damit eine Schlüsselstellung im Weltzionismus.[1] Chaim Victor Arlosoroff gehörte zu den Mitbegründern sowohl der sozialistisch-zionistischen Organisation „Hapoel Hazair“ als auch des „Sozialistisch-Zionistischen Weltverbandes“.[1]
Im Mai 1933 besuchte Chaim Arlosoroff Deutschland. Er erkannte, daß eine starke Auswanderung nach Palästina von der Einrichtung einer Bank mit internationalen Garantien abhängig war, die in geordneter Weise jüdisches Vermögen in Deutschland auflösen und den Gegenwert durch den Export deutscher Waren nach Palästina transferieren würde. So sollte Deutschland durch die Steigerung seiner Produktion und seines internationalen Handels für den Kapitalverlust entschädigt werden (→ Ha'avara-Abkommen). Gerade als er von Verhandlungen über die Aussiedlung von Juden (Haavara-Abkommen) mit Deutschland zurückgekehrt war, wurde er in Tel Aviv „von Unbekannten ermordet“, so die Verlautbarung.[1] Chaim Arlosoroff wurde erschossen, als er mit seiner Frau Sima am Strand von Tel Aviv entlang ging. Zunächst wurden drei Verdächtige unter Anklage gestellt. Zwei von ihnen wurden freigesprochen, einer, Avraham Stavsky, wurde verurteilt, doch das Urteil wurde schließlich aufgehoben. Stavsky kam während des Altalena-Zwischenfalls im Juni 1948 ums Leben.
Werke
- Chaim Arlosoroff: „Der jüdische Sozialismus“
