Saatchi, Charles

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Charles Saatchi

Charles Saatchi (* 9. Juni 1943 in Bagdad) ist ein bekannter jüdischer Kunsthändler.

Werdegang

Charles Saatchi von Paul Harvey

Herkunft

Charles Saatchi wurde am 9. Juni 1943 in Bagdad als Sohn eines jüdischen Textilhändlers geboren und wuchs in Nordlondon auf. Er hat einen Bruder namens Maurice (geboren 1946[1] in Bagdad).

Wirken

Charles Saatchi stand mit seinem Bruder Maurice Saatchi, in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre an der Spitze des international größten Werbekonzerns, mit dem es dann allerdings alsbald rapide bergab ging - bis die Brüder 1993/94 von Anteilseignern und Topmanagern des Unternehmens geschaßt wurden. Vater Nathan Saatchi hatte Kleider auf dem Basar von Bagdad verkauft und war nach England gekommen, um dort als Textilfabrikant zu reüssieren. Seine Söhne Charles und Maurice gründeten 1970 die Werbeagentur Saatchi & Saatchi in London.[2] Beide verließen 1995 ihre Agentur und gründeten M&C Saatchi. Auch dieses Werbenetzwerk ist weltweit tätig. Im Herbst 2006 hat Charles Saatchi seine letzten Anteile an M&C Saatchi verkauft.

„Eine ihrer ersten Kampagnen, heute ein ,PR'-Klassiker, stand im Dienst der Geburtenkontrolle: ‚Würdest [du] besser aufpassen, wenn du schwanger würdest?' Dazu die Abbildung eines dickbäuchigen Mannes."[1] Die Saatchi-Brothers wurden von der Konservativen Partei engagiert und betreuten Wahlkampagnen von Frau Margaret Thatcher. 1983 war ihre Werbefirma die umsatzstärkste Europas, 1986 der Welt. Ein Großteil der internationalen Spitzenkonzerne ließen Saatchi & Saatchi für sich werben, darunter der Medienmulti „Mirror-Group", British Airways, Rockefellers Exxon, IBM, BMW und Toyota. Die Gier, immer mehr zu expandieren und auch Großbanken zu „schlucken", brachte die Saatchis schließlich zu Fall. Sie haben auch als Besitzer einer der größten Privatsammlungen zeitgenössischer Kunst von sich reden gemacht.[2]

Charles Saatchi ist mitverantwortlich für den Aufschwung der Young British Artists und Gründer der Saatchi Gallery. Zu den bekanntesten Werken seiner Sammlung gehörte bis 2004 das sechs Meter lange „The Physical Impossibility Of Death In the Mind Of Someone Living“, ein in Formaldehydlösung konservierter Tigerhai des britischen Künstlers Damien Hirst, das er dem Hedge-Fonds-Manager Steven A. Cohen für 6,5 Millionen Pfund (9,3 Millionen Euro) verkaufte. Damit machte Saatchi nicht nur 9.225.000 Euro Gewinn, sondern auch Hirst zum zweitteuersten Gegenwartskünstler nach Jasper Johns.

In der Nacht zum 24. Mai 2004 verlor er bei einem Brand in einem Londoner Lagerhaus mehr als 140 Werke seiner Sammlung.[3]

Ende 2007 wurde bekannt, daß Saatchi in der St. Petersburger Eremitage einen eigenen Raum bestücken werde. Einige Wochen zuvor hatte er in der Eremitage die Schau "USA Today" eröffnet.[1]

  • 9. Oktober 2008: Der Kunstsammler Charles Saatchi eröffnet seine neue Galerie im Duke of York's Headquarter im Londoner Stadtteil Chelsea.[1]
  • Februar 2009: Der britische Fernsehsender BBC sucht Kandidaten für eine neue Casting-Sendung, in der der Kunstsammler Charles Saatchi neue Talente sucht. Aus den Bewerbern will Saatchi sechs Finalisten auswählen, der Gewinner soll eine eigene Ausstellung erhalten. Die Ausstrahlung der Sendung ist für September auf BBC 2 geplant.[1]

Familie

Charles Saatchi war von 1973 bis 1990 mit Doris Lockhart verheiratet. Eine zweite Ehe mit der Condé Nast Journalistin Kay Hartenstein, dauerte bis zum Jahr 2001, aus dieser Verbindung stammt eine Tochter. Seit 2003 ist Saatchi mit der britischen Fernsehköchin Nigella Lawson (geb. 1960) verheiratet,[1] einer Tochter des ehemaligen englischen Schatzkanzlers Nigel Lawson.

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Munzinger-Archiv GmbH, 2003
  2. 2,0 2,1 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9
  3. vgl. Bericht im Art Magazin, art-magazin.de