Cocceji, Samuel von

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Stahlstich nach dem Gemälde von Rosina Lisiewski, 1737

Samuel Freiherr von Cocceji [kok'tse:ji] (Lebensrune.png 20. Oktober 1679 in Heidelberg; Todesrune.png 4. Oktober 1755 in Berlin) war ein preußischer Rechtsgelehrter und Justizminister. Er wurde durch die Reform des preußischen Justizwesens bekannt.

Wirken

Zu seinem Wirken heißt es:

Friedrich des Großen Staat gründete sich auf Hingabe und Dienst. Der König selber war das bindende Vorbild der Strenge. So zwang er allem, was um ihn war und dem preußischen Aufbau diente, das Gesetz seines eigenen Seins auf. Soldaten und Beamte, also Menschen des immerwährenden Dienens für eine höhere Ordnung als das vergängliche Ich, stehen in Friedrichs engem Kreis. Samuel von Cocceji war kein geborener Preuße. Wie so viele der Fähigsten zogen auch ihn die Kraft und die innere Klarheit des jungen, aufstrebenden Staates unwiderstehlich an. Schon unter Friedrich Wilhelm I. hatte er als Justizminister gedient und sich erfolgreich um die Justizreform bemüht. Friedrich der Große gibt ihm sodann bei seinem Werk freie Hand. Cocceji, inzwischen Großkanzler geworden, beginnt mit einer großzügigen Besserung der starren, unklaren Rechtsverhältnisse. Auf dem Recht ruht der Staat, wo diese Säule nicht fest ist, droht Gefahr. Cocceji hat dem preußischen Staat eine neue Gerichtsverfassung geschaffen, die den Rechtsgang vereinfacht, Mißstände beseitigt, dem Richtertum das strenge Gefühl der Verantwortung gibt – und die vor allem im Volk das Vertrauen auf Recht und Gerechtigkeit weckt.[1]

Fußnoten

  1. Karl Richard Ganzer: Das deutsche Führergesicht, 200 Bildnisse deutscher Kämpfer und Wegsucher aus zwei Jahrtausenden, Lehmanns-Verlag, München 1937