Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion

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Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion, kurz Ditib genannt, ist mit über 800 Moscheegemeinden der größte moslemische Dachverband in der BRD. Sie ist eng mit dem türkischen Staat verflochten und kann daher als verlängerter Arm Ankaras gesehen werden. Aus Sicht der Kritiker stellt die Ditib eigentlich sogar ein türkisches „Kolonialamt“ dar, das die Ansiedlung von Türken in der BRD beschleunigen soll.

DİTİB wurde am 5. Juli 1984 in Köln nach bürgerlichem Recht gegründet. Sie untersteht der dauerhaften Leitung, Kontrolle und Aufsicht[1] des staatlichen „Präsidiums für Religiöse Angelegenheiten“ in Ankara und damit indirekt dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan.

Deutschland

BRD

Gegenwärtig plant die DİTİB in Köln auf dem Gelände ihrer Zentrale den Bau einer Zentralmoschee. (siehe: Bürgerbewegung pro Köln). Der Deutsche Depeschendienst meldete:

„Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) will die moslemischen Gemeinden langfristig mit den Kirchen gleichstellen. ›Mein Ziel ist eine gewisse Gleichstellung des Islam‹. Ihm schwebe eine staatliche Kooperation mit den Moslems vor, die vergleichbar mit anderen Religionsgemeinschaften sei. Noch mangele es an einer anerkannten Organisation, die Partner für den Staat sein könne. ›Aber Ditib könnte sich in die Richtung einer Religionsgemeinschaft entwickeln‹, sagte Schäuble.“[2][3]

Anfang des Jahres 2017 gab der DİTİB-Generalsekretär Bekir Alboğa bekannt, daß verschiedene Imame der Organisation für die türkische Regierung spionieren.[4]

BRÖ

In Österreich ist die Organisation als „Türkisch Islamische Union für Kulturelle und Soziale Zusammenarbeit in Österreich“ unter dem Kürzel „ATIB“ bekannt (ATİB bezeichnet allerdings in der BRD einen anderen Moscheeverband).[5] Sie wurde 1990 mit 31 Mitgliedsvereinen gegründet und umfaßt heute 59 Mitgliedsvereine.[6]

Kritik an der DİTİB

Die DITIB ist formal ein eingetragener Verein, der dem deutschen Vereinsrecht unterliegt, faktisch aber ein Organ des türkischen Präsidiums für Religiöse Angelegenheiten in Ankara, also eine türkische Regierungsbehörde. Diese enge Türkeibindung wird der DITIB oftmals vorgehalten, weil – so etwa Levent Tezcan (Universität Bielefeld) im Jahre 2005 – „die Pflege der nationalen Identität unter den türkischen Einwanderern, eins der erklärten Ziele, scheinbar mit den Vorstellungen von einem 'Euro-Islam' bzw. 'deutschen Islam' kollidiert, der sich von der Herkunftskultur völlig loslösen soll“.[7]

Kritisiert wird auch die Rekrutierung der Imame aus der Türkei, deren oft völlig mangelhafte Sprachkenntnisse und begrenzte Dienstzeit. Sie hindere die Imame daran, sich mit den kulturellen Gepflogenheiten in den jeweiligen Ländern vertraut zu machen. Der Verband zeige sich – was nicht zu erstaunen vermag – allerdings gegenüber der Imam-Ausbildung in Deutschland inzwischen positiv eingestellt, geht es dabei doch um die planvolle Abschöpfung erheblicher BRD-Steuermittel.

Bis zur Realisierung einer vollumfänglichen Alimentierung der islamischen Geistlichkeit in der BRD durch den hiesigen Steuerzahler, wird Abiturienten moslemischen Glaubens aus Europa oder USA die Möglichkeit geboten, im Rahmen eines Stipendiums islamische Theologie an türkischen Universitäten zu studieren und anschließend in europäischen bzw. amerikanischen Moscheen tätig zu werden.[8]

Islamisierung

Im Landtagswahlkampf 2016 biederte sich Malu Dreyer (SPD), die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, bei der DITIB würdelos an. Ihr Verständnis von „Diskurs“ und „demokratischem Dialog“, kommentierte die kritische alternative Presse folgendermaßen:

„Noch ist die letzte fundamentalistische Forderung der islamischen Religionsbehörde der Türkei, der die Ditib unterstellt ist, noch nicht verklungen – diese möchte aktuell das Händchenhalten in der Öffentlichkeit verboten wissen, da dies eine unislamische Verhaltensweise sei –, da ließ sich Dreyer in die Mevlana Moschee in Ludwigshafen einladen. Wie weit Malu Dreyer in Anbetracht der historisch schlechten Umfragewerte ihrer Partei bereit ist zu gehen, demonstrierte sie beim betreffenden Termin eindrucksvoll. Als einzige Frau im Männerblock, während alle anderen Frauen bekopftucht und korangerecht strikt getrennt von den Männern platziert wurden, nahm sie die Belobigungen für ihre Arbeit in der Immigrationskrise entgegen. Dreyer nannte in ihrer Rede wiederum die streng islamische Ditib einen ›unverzichtbaren Partner‹ in Sachen Integration. In Anbetracht des unkritischen Umgangs mit der integrationsfernen Ditib erscheint Dreyers martialisches Auftreten gegenüber der politischen Konkurrenz mehr als bedenklich [ihre Verweigerung der Teilnahme an einer sogenannten „Elefantenrunde“ unter AfD-Beteiligung]. Dreyers Stimmenfang bei der Ditib-Gemeinde wurde, wohl ganz im Sinne der Ditib, nur in türkischer Sprache zur Verfügung gestellt.“[9]

Siehe auch

Verweise

  • DİTİB: bundesdeutsche Netzpräsenz
  • ATIB: österreichische Netzpräsenz (Anmerkung: Die ATIB in Österreich entspricht der DITIB in Deutschland)

Fußnoten