Dachsteinlied

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Das Dachsteinlied („Hoch vom Dachstein an“) ist die Landeshymne der süddeutschen Steiermark.

Geschichte

Entstehung

Eigentlich sollte mit „Der Steirer Land“ nur das 25. Bestandsjubiläum der Steiermärkischen Landwirtschaftsgesellschaft gefeiert werden, doch schon bald sollte das Lied zur steirischen Landeshymne werden...

Der Grazer Buchhändler Jakob Dirnböck (1809–1861) verfaßte im Jahre 1844 anläßlich des Jubiläums das Gedicht „Der Steirer Land“, und der Grazer Domorganist Ludwig Carl Seydler (1818–1888) komponierte dazu die Melodie.

Zwar trugen die beiden Künstler das Lied nach dessen Uraufführung beim Festbankett zu einem Verleger, doch hatten sie dort zunächst keinen Erfolg.

Den steiermärkischen Bürgern gefiel das Lied aber, und so wurde es mündlich weitergetragen – und das weit über die Grenzen der Steiermark hinaus. Der Text wurde einfach der jeweiligen Region angepaßt, und so sang man beispielsweise in Tirol, noch ganz im Bewußtsein der Zugehörigkeit zum deutschen Volk:

Hoch am Ötztal drob'n,
wo da Gamsbock steht...
im deutschen Baden
Von des Rheines Strand,
wo die Rebe blüht...
und im Norden Deutschlands
Von der Ostsee Strand,
wo die Möwe zieht....


Auch in der Steiermark entsann man sich aber immer wieder der Originalfassung des Liedes, die bei zahlreichen Veranstaltungen ertönte. Immer stärker identifizierte sich die Bevölkerung mit dem Lied, und daran konnte auch der Ausgang des Ersten Weltkrieges nichts ändern.

Da die Untersteiermark mit den Flüssen Sav' (Save) und Drav' (Drau) mit seiner deutschen Bevölkerung ab 1918 ohne Volksabstimmung von den plutokratischen Siegermächten dem Kunst- und Vielvölkerstaat „Jugo-Slawien“ zugesprochen wurde, beharrte die steiermärkische Bevölkerung auf der Beibehaltung des Originaltextes, obwohl die Behörden in den 1920er Jahren in vorauseilendem Gehorsam zunächst an eine Adaptierung des Textes dachten.

Offizielle Landeshymne ab 1929

So wurde das Lied 1929 schließlich zur steirischen Heimat- und Landeshymne. Der Steiermärkische Landtag faßte in seiner 41. Sitzung am 3. Juli folgenden Beschluß:

„1. Das Lied ‚Hoch vom Dachstein an‘, Text von Jakob Dirnböck, Melodie von Ludwig C. Seydler, wird als steirisches Heimatlied erklärt und bei feierlichen Anlässen ähnlich wie die Bundeshymne behandelt.
2. Der steiermärkische Landesschulrat wird ersucht, die Einübung dieses Liedes (1. bis 6. Strophe) für die Schüler der Volks-, Haupt und Mittelschulen, sowie der Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt anzuordnen.“

Weiter hieß es im Landtag:

„... es gibt kein Steirerlied, das so sehr von jedem Steirer gekannt wird, das außerdem überall, wo Deutsche wohnen, als das Steirerlied, eben als die steirische Nationalhymne bekannt ist wie das Dachsteinlied.“

Wenn hier auch in übertriebenem Lokalpatriotismus von einer (nicht existierenden) steirischen „Nation“ gesprochen wurde, so war doch das Bekenntnis zum eigenen deutschen Volkstum noch selbstverständlich. Dieses deutsche Bekenntnis in großen Teilen zu zerstören, gelang den Feindmächten Deutschlands dann erst langsam in der Zeit ab 1945.

Das Dachsteinlied als Radiopionier

Am 15. Juni 1904 wurde das Dachsteinlied an der Universität Graz von Otto Nußbaumer in ein Kohlemikrophon gesungen und mittels eines Lichtbogensenders drahtlos übertragen – zum ersten Mal in der Geschichte wurde so die menschliche Stimme über Radiowellen gesendet.

Text

Das Dachsteinlied in allen seinen Strophen (offiziell gesungen werden die vier hervorgehobenen – vor allem die 6. Strophe war nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr opportun):


Hoch vom Dachstein an, wo der Aar noch haust,
bis zum Wendenland am Bett der Sav'
und vom Alptal an, das die Mürz durchbraust,
bis ins Rebenland im Tal der Drav'
Dieses schöne Land ist der Steirer Land,
ist mein liebes teures Heimatland,
dieses schöne Land ist der Steirer Land,
ist mein liebes, teures Heimatland!


Wo die Gemse keck von der Felswand springt
und der Jäger kühn sein Leben wagt;
wo die Sennerin frohe Jodler singt
am Gebirg, das hoch in Wolken ragt
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!


Wo die Kohlenglut und des Hammers Kraft,
starker Hände Fleiß das Eisen zeugt
wo noch Eichen stehn, voll und grün von Saft
die kein Sturmwind je noch hat gebeugt
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!


Wo der Mais und Haid'n herbstlich duftend blühn
Und des Obstes Füll' so lachend keimt;
Wo im Unterland süße Trauben glühn,
Deren edles Blut wie Perlen schäumt
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!


Wo am Kirchweihfest noch alter Weis'
Sanfter Zither Ton und Hackbrett klingt
Und der wackre Bursch rasch und flink im Kreis
Holde Dirnen froh im Tanze schwingt
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!


Wo noch deutsches Wort und Handschlag gilt
Frommer Sinn noch herrscht und Tugend währt;
Wo auf Mädchenwang noch das Schamroth spielt
Und die Hausfrau klug den Segen mehrt
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!


Wo's im schlichten Rock, wie im Fürstengewand
Edle Männer gibt voll weisem Rath,
Die ein Schitz und Schirm frü das treue Land
Rüstig vorwärts gehn in reger That
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!


Wo in jedem Arm die geerbte Kraft
Habsburgs Enkeln blüht voll alter Treu
Für den Kaiser gern jeder sich rafft
Und dann eisern steht in Schlachtenreih'
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!


Wo des Dampfes Kraft nun mit Sturmgewalt
Alles fortbewegt auf eis'ner Bahn
Und sich Fleiss und Müh' zeigen vielgestalt
Und ein neuer Geist als ihr Gespann
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!


Wo sich lieblich groß eine Stadt erhebt
hart am Atlasband der grünen Mur,
wo ein Geist der Kunst des Wissens lebt,
dort im hehren Tempel der Natur
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!


Worte: Jakob Dirnböck, geb. 1809 in Graz, gest. 1881, Buchhändler und Verleger
Weise: Ludwig Carl Seydler, geb. 1810 in Graz-St.Leonhard, gest. 1888, Grazer Domorganist

Das Lied zum Anhören

Wiener Sängerknaben: Das Dachsteinlied