Daimio

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Der Daimio von Satsuma, Shimazu Nariakira. Daguerreotypie von 1857.

Daimio oder Daimyo[1] (jap. 大名 daimyō „großer Name“; Pl. Daimios) war die allgemeine Bezeichnung für den feudalen Militäradel Japans, deren Repräsentanten im Deutschen auch häufig als Fürsten oder Territorialfürsten bezeichnet werden.

Sie waren aus Heerführern im Mittelalter, besonders zur Zeit Yoritomos, hervorgegangen und bis 1870, wo sie mediatisiert wurden, die großen Grundbesitzer im japanischen Feudalreich. Jedes Daimiat war ein größeres oder kleineres Feudalreich in sich, in welchem ein Daimio die Verwaltung führte und nur abhängig vom bzw. unter der Oberaufsicht des Schoguns stand. Die Daimios mußten seit Anfang des 17. Jahrhunderts, ein Jahr um das andere in Tokio residieren und ihre Frauen und Kinder dort lassen. Außerdem hatten sie Truppen zu stellen, Wachdienst in Tokio und anderen wichtigen Orten zu versehen u. s. w. Sie konnten wegen geringerer Vergehen oder auch aus rein politischen Gründen versetzt und mit einer unbedeutenden Herrschaft belehnt werden.

Im Jahre 1862 gab es 255 Daimiate, welche in 3 Sanke, 36 Kokushiu, 75 Tozama und 141 Fudai zerfielen. Die Sanke, die drei ersten Familien des Landes, besaßen die Fürstentümer Owari, Kishiu und Mito; an Macht und Einkommen (nicht an Ansehen) wurden sie nur von den drei Kokushiu (Herren von Provinzen) Kaga, Satsuma und Sendai überragt. Das Haus Mayeda oder der Daimio von Kaga beherrschte die Provinzen Kaga, Noto und Echiu am Japanischen Meer, welche 1,027,000 Koku[2] Reis brachten.

Nach dem Sturz des Schogunats 1869 wurde der Titel Daimo offiziell abgeschafft, während die Daimios noch kurze Zeit Statthalter ihrer früheren Clans blieben und als solche den Titel Chihanji hatten. Nach der Beseitigung dieser Clans im Jahre 1871 traten die meisten ins Privatleben. Sie gehören seit dieser Zeit zu einem neu geschaffenen Stand von Adligen, den Kazoku.

Fußnoten

  1. Vgl.: Eintrag im Duden
  2. 1 Koku = 180,39 Liter