Das Schrifttum als geistiger Raum der Nation

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Das Schrifttum als geistiger Raum der Nation ist der Titel eine Rede, die der jüdische Schriftsteller Hugo von Hofmannsthal am 10. Januar 1927 im Auditorium Maximum der Universität München hielt.

In dem als Gipfelpunkt deutscher Essayistik[1] geltenden Vortrag stellte er die Literatur und das Geistesleben Frankreichs der „deutschen Zerfahrenheit“ vorbildhaft gegenüber. Dabei beschwor er das Bild einer Nation auf dem Weg zur Einheit der literarischen Geisteskräfte. Von Nietzsches Zeit- und Kulturkritik ausgehend, bestimmte er das Ideal der Suchenden, die sich von „herrschenden Zeitgedanken“ trennen, um neue Bindungen einzugehen.

Einem reflexiv gebrochenen Traditionalismus verpflichtet und sich gleichzeitig von der Romantik abgrenzend, hielt Hofmannsthal die Bestände der Überlieferung nicht mehr für gegeben und glaubte, sie in den Zeiten der Geltungsverluste aktiv wiederherstellen zu müssen. In diesem Zusammenhang sprach er am Ende seiner Rede von einem gegenläufigen Prozess der Konservativen Revolution.

Literatur

  • Das Schrifttum als geistiger Raum der Nation (PDF-Datei)

Textausgaben

  • Hugo von Hofmannsthal: Gesammelte Werke in zehn Einzelbänden, Band 10, Reden und Aufsätze III. (1925 - 1929). Fischer, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3596221684

Sekundärliteratur

  • O. von Nostitz, Zur Interpretation von Hofmannsthals Münchner Rede, in: Für Rudolf Hirsch, Frankfurt 1975, S. 261 – 278
  • H. Kunisch, Hugo von Hofmannsthals politisches Vermächtnis, in: H. Kunisch, Von der Reichsunmittelbarkeit der Poesie, Berlin 1979, S 277 – 301

Verweise

Fußnoten

  1. Kindlers Neues Literatur Lexikon, Band 7, Hugo von Hofmannsthal, Das Schrifttum als geistiger Raum der Nation, München, 1990, S.1014