Der Tauträger

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Buch

Titel: Der Tauträger
Autor: Hermann Eris Busse
Verleger: Büchergilde Gutenberg
Erscheinungsjahr: 1938
Umfang: 296 Seiten

Der Tauträger ist ein Buchroman von Hermann Eris Busse aus dem Jahre 1938.

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Es ist das Besondere an diesem Roman, daß er die Nachkriegsgeschichte jedes deutschen Dorfes sein könnte. Busse verstand es meisterhaft, das Schicksal eines jungen Frontsoldaten so anschaulich darin zu schildern, daß man meint: hier ist das Leben eines einzelnen Menschen so echt und ungekünstelt wiedergegeben und voll Wärme dargestellt, daß dieses allgewaltige Erleben daß aller Bauern sein könnte. Sie alle, die das große Ringen mitmachten, haben den Niedergang der Nachkriegsjahre und die Wiedergeburt durch den Nationalsozialismus mit erlebt. Die süddeutsche Landschaft ist voll harmonischer Stimmung in die Handlung einbezogen worden. Der Tauträger – nach der dortigen Volksüberlieferung ein besonderer Mensch, ein aus der Unscheinbarkeit zum größeren Dienst Berufener – ist Luzian Zuckschwerdt, jene junger Bauer, der bei Kriegsbeginn als Freiwilliger hinaus zieht, vier Jahre lang der graue namenlose Soldat im Graben blieb und der, wie in der Sage vom ewigen Soldaten, vom Tode vergessen wurde. Ein verborgener Held – dieser unbekannte Soldat – Luzian Zuckerschwerdt. Als er heimkehrte in den Schoß seine Dorfgemeinschaft, da beginnt für ihn der Kampf um die Scholle. Vom Morgentau bis zum Abendtau schafft Luzian, schafft aus zähem Boden brot- und lebenspendendes Ackerland. Trotz Haß und Niedertracht, findet er den Weg zu Johanna Seele, der Frau, die sich mit ihrem natürlichen und frischen Mädchentum gegenüber der verwilderten Nebenbuhlerin Judith durchsetzt. Abwechslungsreich und zugleich spannend vollzieht sich vor unseren Augen der Kampf der Bauern. Steuern und Abgaben zehren an Leib und Gut; innere Wirrnis und Fäulnis zehren am seelischen Mark der Dörfer. Brandstiftungen, Verleumdungen, Hetzereien zerstören den Frieden des Landes. Aber darüber stehen die ländlichen Götter, die den Liebenden rufen in der heimlichen Nacht, die über Grenzsteine und wechselnder Ernte wachsen und denen die Vögel gehorchen und das stille Wild im Wald. In den Bauernschaften und in der braunen Armee treffen sich schließlich die nach Ordnung und Rat, nach Führung und Halt suchend alten und jungen Bauern – und Luzian Zuckerschwerdt, der den Ausbruch der neuen Zeit sieht und ihn als ‚Tauträger‘ auch zu deuten und in die Dorfwirklichkeit hineinzutragen versteht, wird Führer des Dorfes.

– Klappentext des Buches