Deutsche Redensarten
Unter deutschen Redensarten versteht man sprachliche Wendungen in der deutschen Sprache, die in einem speziellen Kontext verwendet werden und zudem idiomatisch sind. Vor allem Nicht-Muttersprachlern kann sich deren Sinn aus diesem Grund ohne Vorwissen schwer bzw. nicht erschließen.
A
- eine Abfuhr erteilen
- sich vom Acker stehlen
- in den sauren Apfel beißen
- der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
- „Man merkt, daß das sein Sohn ist - der Apfel fällt eben nicht weit vom Stamm.“
- sich den Arsch aufreißen
- etwas ausgefressen haben
B
- nur Bahnhof verstehen
- „Ich verstehe leider gerade nur Bahnhof.“
- einen Bären aufbinden
- Blumen brechen
- etwas durch die Blume sagen
- einen Bock schießen
- jemanden ins Bockhorn jagen
- „Laß dich nicht von ihm ins Bockshorn jagen!“
- den Bogen überspannen
- „Damit hat er den Bogen überspannt, nun reicht es aber!“
- böhmische Dörfer
C
- nach Canossa gehen
D
- einen Dachschaden besitzen
- unter einer Decke stecken
- einen Denkzettel verpassen
E
- Eulen nach Athen tragen
F
- Farbe bekennen
- unter falscher Flagge
- die Flinte ins Korn werfen
G
- wie Gott in Frankreich leben
- ins Gras beißen
- auf gut Deutsch
- Guten Rutsch ✡
- grün hinter den Ohren sein
H
- Hals- und Beinbruch ✡
- jmd. das Handwerk legen
- Heil in der Flucht suchen
- den Herrgott einen guten Mann sein lassen
- ins Hirn scheißen
- „Wer hat dem denn ins Hirn geschissen, daß er solchen Blödsinn von sich gibt?“
- Holz vor der Hütte haben
- auf dem Holzweg sein
- mit jmd. ein Hühnen rupfen
- vor die Hunde gehen
K
- unter aller Kanone sein
- sich nicht in die Karten sehen lassen
- mit gezinkten Karten spielen
- Kastanien aus dem Feuer holen
- die Katze aus dem Sack lassen
- etwas auf dem Kerbholz haben
- die Kirche im Dorf lassen
- sein Kreuz tragen
- auf keine Kuhhaut gehen
L
- alle Latten am Zaun haben
- sein Licht unter den Scheffel stellen
- den Löffel abgegeben
M
- Maulaffen feilhalten
- aus einer Mücke einen Elefanten machen
N
- an der eigenen Nase fassen
- wie drei nackte Neger angeben
- „Er hat neulich im Wirtshaus wieder mal wie zehn nackte Neger angegeben.“
P
- päpstlicher als der Papst sein
- seine Pappenheimer kennen
- nach dorthin gehen, wo der Pfeffer wächst
- „Ich will dich nicht mehr sehen! Geh' doch dorthin, wo der Pfeffer wächst!“
- von Pontius nach Pilatus gehen
- „Den Weg hätten wir uns sparen können, da sind wir mal wieder von Pontius nach Pilatus gegenagen.“
- Bezug auf das Lukas-Evangelium, wo Pontius Pilatus, zu dem Jesus gebracht wird, diesen erst zu Herodes Antipas schickt, dieser ihn dann aber rasch wieder zu Pilatus zurückschickt.
R
- das Rad nicht neu erfinden
- „Die Idee war gut, aber er hat das Rad damit nicht gerade neu erfunden.“
- reinen Tisch machen
- Roß und Reiter
- „Nachdem mir die Namen nun bekannt sind, haben wir endlich Roß und Reiter beisammen.“
- roter Hahn
- jedem Rock nachschauen/nachlaufen
- „Der läuft aber auch wirklich nach jedem Rock nach!“
S
- eine Sau durchs Dorf treiben
- nicht mehr ganz sauber sein
- „Ich glaube, daß diese Frau nicht mehr ganz sauber ist.“
- Schicht im Schacht im sein
- „Wenn bis Ende des Monats das Geld nicht da ist, ist für uns leider Schicht im Schacht.“
- etwas im Schilde führen
- „Mir ist die Sache nicht gehauer, der Mann führt doch irgendetwas im Schilde - sei bloß vorsichtig!“
- Schmetterlinge im Bauch haben
- den Schwanz einziehen
- über Stock und Stein
- im siebten Himmel schweben
T
- nicht mehr alle Tassen im Schrank haben
- „Unfaßbar, wie dieser Mensch sich verhält! Der hat doch nicht mehr alle Tassen im Schrank!“
- den Teufel an die Wand malen
- von Tuten und Blasen keine Ahnung haben
V
- in jmd. verknallt sein
- „Wenn du ihn reden hörst, dann merkst du, daß er ziemlich in diese Frau verknallt sein muß.“
- jmd. vermöbeln
- „Gestern gab es Streit und man hat ihn daraufhin ziemlich vermöbelt.“
W
- Wink mit dem Zaunpfahl
X
- ein X für ein U vormachen
Z
- sich keinen Zacken abbrechen