Deutscher Bund Heimatschutz

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Deutscher Bund Heimatschutz war ein deutscher Kultur- und Naturschutzorganisation.

Geschichte

Der „Deutsche Bund Heimatschutz“ wurde gleich Werkbund und Dürerbund 1904 begründet. Sein Bestreben ging dahin, gegen vernichtende Folgen der sich in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts überstürzenden wirtschaftlich-technischen Entwicklung einen Wall aufzurichten, zur Besinnung aufzurufen und für die Erhaltung heimischer Natur, bodenständiger Kultur und gesunden Volkstums einzutreten.

„Der Bund bezweckt, die deutsche Heimat in ihrer natürlichen und geschichtlich gewordenen Eigenart zu schützen und die gesamte Heimatschutzbewegung zusammenzufassen. Er erstrebt insbesondere: den Schutz der Natur sowie der Eigenart des Landschaftsbildes; den Schutz und die Pflege der Werke, der Bauten, der beweglichen Gegenstände, die Pflege und Fortbildung der überlieferten ländlichen und bürgerlichen Bauweise, die Pflege der Volkskunst auf dem Gebiet der beweglichen Gegenstände, der Sitten, Gebräuche, Feste und Trachten.“

Diese Satzungsbestimmung umreißt im großen die Aufgaben, die sich der Heimatschutz gestellt und an deren Lösung er gearbeitet hatte. Naturgemäß stand zunächst die Durchführung von Schutz- und Abwehrmaßnahmen im Vordergrund. Mit der fortschreitend erkämpften Anerkennung der kulturellen, ethischen und sozialen Wichtigkeit und Notwendigkeit der Heimatschutzbewegung gelang es dem Bund und seinen Landesvereinen, immer tatkräftiger auch an der Lösung praktischer Gegenwartsfragen im Sinne eines Ausgleichs zwischen guter Überlieferung und gesundem Fortschritt und an der Neubildung gesunden Volkstums mitzuarbeiten. Schon diese kurzen Angaben erweisen die Verwandtschaft der Heimatschutzbestrebungen mit denen der Vereine für Volkskunde; wie eng die Fäden zwischen beiden geknüpft sind, zeigt sich vor allem in der praktischen Arbeit der Landesvereine, über die noch kurz zu berichten ist.

Der „Deutsche Bund Heimatschutz“ war die Zentrale für 27 Landesvereine, mit denen er stets engste Fühlung hielt. Der Bund hatte dabei die Rolle des Führers und Mittlers. Die ihm zufallende allgemeine Aufklärungsarbeit sucht er vor allem durch Veröffentlichungen, Vorträge usw. zu leisten. Ferner bearbeitet er Sonderfragen von allgemeiner oder typischer Bedeutung. So hatte er sich z. B. maßgebend an grundlegenden Vorbereitungen für den Wiederaufbau in Ostpreußen beteiligt. Aus dieser besonderen Arbeit ergaben sich allgemeine Bemühungen um die Gesundung des Kleinsiedlungs- und Wohnungswesens, die auch literarischen Niederschlag fanden. Das wichtige Problem der Formgebung im Ingenieurbau wurde eingehend durchgearbeitet.

Weiter beschäftigen ihn dauernd so bedeutsame Dinge wie z. B. die Entwicklung der Bauweise auf dem Lande.

Die praktische Arbeit leisteten vor allem die Landesvereine. Je nach den Gegebenheiten des betreffenden Gebiets standen Fragen des Naturschutzes, der Landschaftspflege, der Bauberatung und Baupflege, der Volkskunde oder der Heimaterziehung im Vordergrund. An dieser Stelle ist besonders hervorzuheben die lebhafte Mitarbeit verschiedener Landesvereine am Volkskundeatlas, an Flurnamensammlungen und an den großen Dialektwörterbüchern.

Die Nachkriegszeit des Erster Weltkrieg mit ihren großen neuartigen Aufgaben und ihrer wirtschaftlichen Not erforderte eine Verbreiterung und Sicherung der Grundlage der Bundeszentrale und damit der Gesamtbewegung. Zu diesem Zweck wurde Anfang 1929 die [[Gesellschaft der Freunde des deutschen Heimatschutz]]es gegründet. Durch die Tatkraft dieser jungen Gesellschaft war an Stelle einer seit langem fehlenden Bundeszeitschrift 1929 als Vorläufer eines ständigen Jahrbuchs ein Werk erschienen, das einen Querschnitt durch die Gesamtbewegung in Form von Beiträgen berufener Sachkenner gab und eine wichtige Handhabe für Arbeit und Werbung war.

Bestimmender Geschäftsführer bis 1945 wurde der Architekt Werner Lindner. Zwischen der Völkischen Bewegung und den in der Heimatschutzbewegung tätigen Organisationen gab es etliche Berührungspunkte. Der erste Vorsitzende des „Bundes Heimatschutz“, der Architekt Paul Schultze-Naumburg, gehörte auch dem Leitungsgremium des Dürerbundes an, zählte zu den Mitarbeitern der Zeitschrift Der Kunstwart und machte schließlich eine nationalsozialistische Karriere. 1937 erfolgte die Umbenennung in Deutscher Heimatbund. Der Name wurde auch nach 1945 fortgeführt. 1998 erfolgte die Umbenennung in Bund Heimat und Umwelt in Deutschland.