Diskussion:Blocher, Christoph

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Christoph Blocher - Absatz Kritik (2008) habe ich entfernt. Unvertretbar, da ich zu wenig um die politischen Zusammenhänge weiß.--Franziska Knuppe 21:15, 6. Okt. 2008 (CEST)

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Christoph Blocher (* 11. Oktober 1940 in Schaffhausen) ist ein Schweizer Politiker (SVP). Er ist seit 2004 Mitglied des Bundesrats und steht dem Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD) vor.

Blocher spielt seit den frühen neunziger Jahren eine zentrale Rolle in der Schweizer Politik, vor allem als Gegner einer Annäherung der Schweiz an die Europäische Union und als Kritiker der schweizerischen Asylpolitik.

Blocher errichtete seine politische Karriere durch die Werbetätigkeit für eine kleinere Regierung, eine Freimarkt Wirtschaft, gegen schweizer Mitgliedschaft im europäischen Anschluß und gegen Immigration. Bis 2003 zusätzlich zum Zürich Kapitel der schweizer Partei der Leute, führte er eine Massenorganisation, die Klage auf die unabhängige und Nullschweiz (Aktion für eine unabhängige und neutrale Schweiz). Er ist häufig von seinen linker Flügel politischen Konkurrenten mit Abbildungen wie Jean-Marie Le Pen und Jörg Haider verglichen worden.

Blocher ist Führer des nationalistischen Flügels der Partei, der die Delegation der Partei zum Nationalrat beherrscht.


Berufliche Karriere

Christoph Blocher wuchs in Laufen-Uhwiesen am Rheinfall als Sohn des Dorfpfarrers auf und war das siebte von 11 Kindern.

Von 1955 bis 1959 absolvierte er eine landwirtschaftliche Anlehre in Ossingen. Nach landwirtschaftlichen Praktika holte er in den Jahren 1961 bis 1963 seine Matura nach. Von 1964 bis 1969 studierte er Rechtswissenschaften in Zürich, Montpellier und Paris und schloss mit dem Lizentiat ab. 1971 promovierte er mit der Arbeit Die Funktion der Landwirtschaftszone und ihre Vereinbarkeit mit der schweizerischen Eigentumsgarantie zum Doktor der Rechtswissenschaften.

1969 trat Blocher in die Rechtsabteilung der Ems-Chemie AG (vormals Emser Werke) in Domat/Ems ein. Ab 1972 war er Direktionsvorsitzender und Delegierter des Verwaltungsrates der Ems-Chemie AG sowie Mitglied verschiedener Verwaltungsräte der Ems-Gruppe. Er wurde Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates der Ems-Chemie Holding AG im Jahre 1984, nachdem er 1983 die Aktienmehrheit übernommen hatte.

Blocher verdiente mit der Ems-Chemie mehrere Milliarden Schweizer Franken, die er hauptsächlich in das Unternehmen reinvestierte. Damit zählte Blocher zu den reichsten Schweizern. Seine Aktienmehrheit gab er Ende 2003 nach seiner Wahl in den Bundesrat an seine Nachfolger (Kinder) ab.


Politische Karriere

Als Student half Blocher bei der Gründung der bürgerlichen Studentengruppe Studentenring an der Universität Zürich mit. Weiter war er während seiner Studienzeit Präsident der juristischen Fachschaft und Mitglied des Grossen Studentenrates.

Von 1974 bis 1978 war er Mitglied des Gemeinderates Meilen und von 1975 bis 1980 Mitglied des Zürcher Kantonsrates.

1982 gründete Blocher die Arbeitsgruppe südliches Afrika (ASA), der er als Präsident vorstand.

In den Jahren von 1977 bis 2003 war Christoph Blocher Präsident der Schweizerischen Volkspartei (SVP) des Kantons Zürich und von 1979 bis 2003 Mitglied des Nationalrates.

1987 scheiterte Christoph Blocher als Ständeratskandidat für den Kt. Zürich an der Mitbewerberin Monika Weber vom Landesring der Unabhängigen.

Als Redner und Diskussionsteilnehmer sowie mit finanziellen Beiträgen trug er wesentlich zum Erfolg der SVP in Kantonen und Bund bei. Blocher war die treibende Kraft bei der Neupositionierung der Partei. Er machte aus einer deutschschweizerischen, protestantischen und gewerblich-bäuerlichen Partei eine schweizweit aktive rechtsbürgerliche Partei. Gewann die SVP bei den Nationalratswahlen 1975 als kleinste der vier Bundesratsparteien noch 9,9 Prozent der Stimmen, war sie 2003 mit 26,7 Prozent die Partei mit dem grössten Stimmenanteil.

1986 bis 2003 war Christoph Blocher zudem Präsident der Aktion für eine unabhängige und neutrale Schweiz (AUNS), die von Gegnern eines schweizerischen UNO-Beitritts gegründet wurde.

Zu den Meilensteinen seiner Karriere als Nationalrat zählen:

  • 1985: Ein rechtsbürgerliches Komitee um Blocher verliert die Abstimmung vom 22. September über das neue Eherecht, das die Gleichheit von Mann und Frau in der Ehe garantiert.
  • 1988: Unter Federführung von Blocher wird ein Kompromiss zur Aufgabe des geplanten AKW in Kaiseraugst beschlossen, das auf breiten Widerstand gestossen war.
  • 1992: Blocher spielt eine herausragende Rolle in der Diskussion im Vorfeld der Abstimmung über einen Beitritt der Schweiz zum EWR, der am 6. Dezember 1992 durch das Volk schliesslich abgelehnt wird. Wegen seines Engagements gegen den EWR stellt ihn die Schweizerische Bankgesellschaft (heute Teil der UBS) 1991 nach zehn Jahren als Verwaltungsrat nicht mehr zur Wiederwahl auf.[1]

Am 10. Dezember 2003 wurde Christoph Blocher mit 121 von 237 Stimmen (absolutes Mehr: 119 Stimmen) knapp mit 5 Stimmen Vorsprung gegenüber der amtierenden Ruth Metzler in den Bundesrat gewählt. Mit dieser Wahl erhielt die SVP einen zweiten Bundesratssitz und sprengte die so genannte Zauberformel. Dies erfolgte auf Kosten der CVP, die seither lediglich mit einem Sitz vertreten ist. Am 1. Januar 2004 übernahm Blocher von Ruth Metzler das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement.

In einem am 5. September 2007 veröffentlichten Bericht der Subkommission EJPD/BK der Geschäftsprüfungskommission über die Vorgänge beim Abgang des Bundesanwalts Valentin Roschacher wurden gegen Bundesrat Blocher heftige Vorwürfe erhoben (Kompetenzüberschreitung, Missachtung der Gewaltentrennung).[2]


Privates

Christoph Blochers Bruder Gerhard amtierte als Pfarrer im Kanton Schaffhausen. Schon der Vater war in Laufen-Uhwiesen als Pfarrer angestellt und wurde dort abgewählt. In der Folge konnte er seinem Sohn Christoph keinen Landwirtschaftsbetrieb finanzieren, so dass sich dieser entschloss, Jurisprudenz zu studieren. Sein Bruder Andreas war Gymnasiallehrer und steht Christoph Blocher kritisch gegenüber; er hat den Essay Mein Bruder Christoph geschrieben, der zunächst in der Weltwoche und 1994 als Buch erschien. Christoph Blochers Schwester Sophie war Sozialarbeiterin und kritisierte die Asylpolitik ihres Bruders wiederholt und scharf.

Christoph Blocher ist mit Silvia Blocher geb. Kaiser verheiratet und heimatberechtigt in Schattenhalb, Zürich und Meilen. Zusammen haben sie drei Töchter und einen Sohn sowie fünf Enkelkinder. Blochers Ururgrossvater Johann Georg Blocher stammte aus dem Königreich Württemberg und liess sich 1861 in Schattenhalb einbürgern.

Das Ehepaar Blocher wohnt heute in Herrliberg und auf Schloss Rhäzüns.


Varia

Am 19. März 1994 enthüllten die Luzerner Neusten Nachrichten, dass Christoph Blocher in Abwesenheit seiner Sitznachbarin Lisbeth Fehr (SVP/ZH) im Nationalrat auch deren Abstimmungsknopf betätigt und so zweimal gestimmt hatte. Nationalratspräsidentin Gret Haller hob zwar seine parlamentarische Immunität nicht auf, erteilte ihm aber einen Verweis.

Christoph Blocher hat eine bedeutende Kunstsammlung aufgebaut, die vor allem Werke der Schweizer Maler Ferdinand Hodler und Albert Anker umfasst.


Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Blocher 2007-10-06 http://en.wikipedia.org/wiki/Christoph_Blocher