Diskussion:Breker, Arno/Archiv/2009
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Grab
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Lea Rosh und Ralph Giordano gegen Breker-Skulpturen.
Kurz vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 hatten die Initiatorin des Holocaust-Mahnmals, Jüdin Lea Rosh, und der jüdische Schriftsteller Ralph Giordano die Beseitigung der Skulpturen auf dem Berliner Olympia-Gelände gefordert. Anlaß ist eine Ausstellung im Georg-Kolbe-Museum. Die Schau zeigt Fotografien, Dokumente und Modelle der Plastiken von 1935/36, die unter anderem von Joseph Wackerle, Karl Albiker und Arno Breker stammen. Breker galt als ein Lieblingsbildhauer Adolf Hitlers und schuf im Nationalsozialismus zahlreiche heroisierende Monumentalplastiken. dpa 31. Mai 2006
tagesspiegel.de KUNST - Speerwerfer aus Berlin
Schon rudert Lea Rosh zurück, sie habe doch nur von kommentiertem Verhüllen, nie von Abbau gesprochen. Schon haben sich, von Berlins Kultursenator Thomas Flierl (Linke) bis zum Zentralrat der Juden in Deutschland, alle gegen das Ansinnen von ihr und dem Publizisten Ralph Giordano ausgesprochen, die Skulpturen von 1936 auf dem Olympiagelände während der WM-Zeit zu entfernen.
Schon einmal, während der Olympiabewerbung Berlins für das Jahr 2000, hatte es eine vergleichbare Diskussion um die Skulpturen gegeben. Doch die Schlagzeile kommt jetzt wie gerufen zur Eröffnung der Ausstellung „Skulpturen im Olympiagelände. Modelle, Fotografien, Dokumente” im Georg-Kolbe-Museum (Sensburger Allee 25, bis 20. August).
Ursel Berger, die Direktorin des Berliner Skulpturen-Museums, hatte schon 1992 im Tagesspiegel eine differenzierte Sicht auf die bis 1936 aufgestellten Plastiken des Olympiastadions gefordert. Nun legt sie nach: Beim ersten architektonischen Großprojekt der Nazis spielte die Bildhauerkunst noch eine untergeordnete Rolle. Hitler maßregelte zwar den Architekten Werner March – doch für die Skulpturenausstattung des ab 1925 geplanten „Deutschen Sportforums” hat er sich kaum interessiert. So mußte ein letztes Mal im Geist der verhaßten Republik improvisiert werden: Ein aus Ministerialbürokraten zusammengesetzter Kunstausschuß und mehrere Wettbewerbe entschieden über das Skulpturenprogramm des Stadions. Die Arbeiten „Der Zehnkämpfer” und „Die Siegerin” von Hitlers späterem Lieblingsbildhauer Arno Breker wären dem Procedere beinahe zum Opfer gefallen. Und Georg Kolbe schuf seinen „Liegenden Athleten” – so zeigt die didaktisch leider völlig verunglückte Ausstellung – nach einem Aktmodell jüdischer Abstammung. Ihre Intention immerhin wird klar: Über Zeitgeschmack läßt sich streiten. Doch mit Nazikunst haben die Muskelprotze des Olympiageländes nur bedingt zu tun. 02. Juni 2006 --Franziska Knuppe 22:18, 5. Jan. 2009 (CET)
Mir ist eine Fotographie erinnerlich, auf der die deutsche Olympiasiegerin im Hochsprung von 1972 einige Jahre später in dessen Atelier dem Professor Breker für vermutlich eine Plastik Modell gestanden hat. Hat jemand vielleicht dieses Foto, ich hatte es leider damals nicht digital speichern können; es war vor der allgemeinen PC-„Ära”, die später erst derartige Dokumentation ermöglichte. - Turbo 23:48, 19. Sep. 2009 (CEST)