Diskussion:Das Böse/Archiv/2013

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2014 

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Halte ich für eine unzutreffende, ganz der politischen Polemik untergeordnete Aussage. Der Begriff des Bösen ist nun beinahe überall präsent, und nicht nur in Kindermärchen und beim US-Präsidenten. Wenn kein Widerspruch erfolgen sollte, mache ich das demnächst wieder rückgängig. --Thore 14:48, 18. Hartung (Januar) 2013 (CET)

Mußte gerade mal nachschauen, ob ich selber das fabriziert habe... Offenbar aber nicht. ~ Ich will die Textpassage gar nicht verteidigen, aber der Hintergrund scheint mir folgender Umstand zu sein:
Da gab es die auffallend hübsche, redegewandte, sensible Leslie Van Houten (* 23. August 1949 in Los Angeles, Kalifornien), ehemaliges Mitglied der »Manson Family« und an schwersten Tötungshandlungen beteiligt. Leslie Van Houten war dabei, als am 10. August 1969 das Unternehmerehepaar LaBianca ermordet wurde. Von dieser Frau gibt es auf YouTube mehrere gerichtliche Anhörungen zu der Frage, ob und wann sie freizulassen ist (nach rechtlichem Sinn). Also nie, klarerweise, wie diese Puritaner sich das da denken. Nun muß man aber — wie ich finde — folgende Umstände sich vor Augen führen:
  • Die Madame war zum Tatzeitpunkt nach amerikanischem Recht nicht volljährig (also noch nicht 21)
  • Sie und ihre Mittäterinnen standen unzweifelhaft unter dem Eindruck einer festen & dauerhaften Gruppensuggestion
  • Sie handelte in detailliertem Auftrag
  • Es ist, auch nicht entfernt, eine Wiederholungsgefahr erkennbar
Das sind jetzt mal — aus dem Handgelenk geschüttelt — vier gute Gründe, nach denen ein flinker jüdischer Anwalt (auch nach dortigem Recht & gegen all diese verbiesterten Puritaner) das Fräulein Van Houten rasch wieder rausboxen könnte. Leider aber hat sie eine ziemlich weiße, »humanistische« Anwältin, und so wird das wohl vor ihrem hundertsten Geburtstag nichts mit irgendeiner Haftentlassung werden (obwohl sie »Familie« hat, was diese Kleinbürger dort ja sonst immer zu beeindrucken vermag).
Der »forensic psychiatrist« Dr. Michael Stone macht auf »Dicovery Channel« eine gigantische Serie über Serienmörder. Schaue ich mir — mit niemals nachlassender Geduld — seit Jahren schon an. Es geht darin darum, »to mesure the darkest corners of human behavior«, um das Wesen von »criminal minds«. Und zu diesem Zweck hat der Herr Forensiker eine 22-stufige Skala des »most evil« zusammengestellt & bewertet danach die »most evil serial killers« (of all times)! Er erforscht die »most deviant desires« & dabei ist ihm auch die wirklich überaus nette Leslie Van Houten mittlerweile unter die Finger geraten. Mit welchem Ergebnis wohl? Ganz klar: Böse, böse, böse.
Auf diesem Kindergartenniveau bewegt sich die VS-amerikanische Forensik insgesamt. Menschenkenntnis null. Psychologie keine Ahnung. Aber den ganzen theologischen Unsinn, den die in der Sonntagsschule eingebläut bekommen haben, käut so jemand wider — und nennt sich bei dieser Verrichtung allen Ernstes »Wissenschaftler«! Das ist schon beachtlich, wirklich allerhand, wie borniert jemand sein kann, der sich als »Forscher« begreift. (Sehenswert ist die Serie wegen des Aktenmaterials und der Fotos, die nach deutschem Recht niemals präsentiert werden dürften. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, aber ein Gesicht sagt mehr als tausend Bilder...)
Was ich damit sagen will: In dem Artikel sollten wir allerdings, so streng wie es nur geht, mit diesem VS-amerikanischem Frömmeln umgehen. Das Bibelfrömmeln durchwirkt die ganze VS-Gesellschaft in geradewegs bizarrer Weise. Es ist nicht einfach, einen Begriff von Bosheit oder Boshaftigkeit zu definieren, ohne sogleich in biblische Klischees hineinzusinken. Aber versuchen sollten wir das unbedingt... ~ CodexThelema 17:53, 18. Hartung (Januar) 2013 (CET)

Kein Widerspruch betreffs Angloamer. Frömmelei/Heuchelei und dergleichen. Lässt sich ja alles noch unter einem Abschnitt „VS-bibelamerikanische Vorstellungen des Bösen“ (oder wie auch immer) beträchtlich hinzufügen. Mir ging es schlicht darum, daß die jetzige Aussage einfach zu eng ist und auf den Begriff des Bösen so nicht hinreichend und somit nicht zutreffend ist (z.B. Schopenhauer hat das Böse als menschliche Eigenschaft ebenfalls definiert, ließ sich dabei aber kaum von biblischen Vorstellungen, Märchen oder VS-Präsidenten leiten), mag sie auch von richtigen politischen/gesellschaftlichen Anschauungen initiiert worden sein. --Thore 18:15, 18. Hartung (Januar) 2013 (CET)

Schopenhauer ist zu jedem seiner Begriffe jederzeit zitierfähig. Da machst davon ja auch reichlich Gebrauch. Ich muß mir endlich auch mal die Netzeditionen anschauen. Bei mir in der Bibliothek steht nur die zweibändige Schopenhauer-Ausgabe. Das ist unentschuldbar wenig. Aber wiederum auch nicht böse... ~ CodexThelema 18:40, 18. Hartung (Januar) 2013 (CET)

In dem Zusammenhang scheint mir Nietzsches Unterscheidung zwischen Herren- und Sklavenmoral bedeutsam ((U.a.) in Genealogie der Moral). Danach unterscheide der Sklave zw. gut und böse, wobei der Herr als böse betrachtet wird (was durch die ursprüngliche Bedeutung dieses Wortes als geschwollen, aufgeblasen untermauert wird), und der Herr unterscheide zw. gut und schlecht, wobei schlecht von schlicht komme und den Sklaven meine. Herr Soundso 19:24, 28. Hornung (Februar) 2014 (CET)

Bereiche

Ich weiß auch nicht, was ich vom ersten Satz im BRD-Abchnitt halten soll. Gerade in Film und Literatur etwa gibt es doch immer den Gegensatz: Auf der einen Seite die „Guten“, die die Welt retten müssen, auf der anderen Seite die „Bösen“, die irgendetwas Schlechtes machen wollen. Ich denke also nicht, daß das lange Zeit nur im Märchen- und VS-Reden-Bereich vorhanden war. Das ist in meinen Augen vielmehr ein sehr weit verbreitetes Schwarz-Weiß-Bild auch ohne VS-Einfluß. Das kenne ich doch sogar noch aus meiner Kindheit: Wer darf bei irgendwelchen Spielen mit Figuren die „Bösen“ spielen, wer die „Guten“? Generell denke ich, daß Filme auch deutlich mehr impact hatten als Reden von Bush und co., was diese Weltsicht angeht. Conservator 18:52, 18. Hartung (Januar) 2013 (CET)