Diskussion:Existentialismus
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Laut Duden sind sogar beide Schreibweisen erlaubt, die ohne t wird sogar „empfohlen“. Ich muss aber zugeben, daß mir die mit t eigentlich auch mehr zusagt. Ist im Grunde aber auch egal, wie dieser ganze Franzosen-Schrott geschrieben wird (-: --Thore 14:19, 4. Ernting (August) 2013 (CEST)
Das ist bei Potenzial genauso. Und das stammt nicht aus Frankreich... Gruß Rauhreif 14:30, 4. Ernting (August) 2013 (CEST)
Definition
Ich werd mir mal ueber die Definition Gedanken machen. Denn die jetztige widerspiegelt wohl nur eine Stroemung innerhalb des Existenzialismus wieder. AndreasMeyer 21:16, 10. Lenzing (März) 2015 (CET)
Nietzsche systematisch
Nietzsche ist alles andere, aber bestimmt nicht systematisch. Aus diesem Gesichtspunkt heraus kann man ihn sogar kaum als Philosophen, sondern eher als Mystiker bezeichnen. Kant ist hingegen geradezu pedantisch systematisch, ungeachtet wie unnötig umständlich und verschachtelt er dabei schreibt. --Thore 15:44, 17. Brachet (Juni) 2018 (CEST)
- Wie die über eintausend Nachlaßfragmente in ›Der Wille zur Macht‹ (1901, ²1906) eindrücklich belegen, hat Nietzsche das Konzept Degeneration (und die Abwehr dieser Erscheinungen) systematisch bearbeitet. Es weiß dies nur keiner, weil das Thema — unter christlich-sozialdemokratischer Deutungsherrschaft — zum Un-Thema erklärt worden und eliminiert worden ist.
- Kant hingegen hat — wenn Du insbesondere dessen Nebenschriften konsultierst — als Professor auf verräterische Weise an den Inhaltsverzeichnissen von Lehrbüchern seiner Zeit entlanggeschrieben. Exakt so, wie übrigens Hegel das später in Berlin auch gemacht hat — an dessen eigenen Zitatseitenangaben der vielen Vorlesungen gut zu verfolgen. Ein verhängnisvoll überschätzter Autor ist Immanuel Kant (daran ändern auch Schopenhauers apodiktische Urteile pro Kant nichts). Die Kantische Unart, etwas »aus Begriffen beweisen« zu wollen, hat selbst Schopenhauer an Kant mißbilligt — aber gerade dieses alberne Verfahren macht die eigene Philosophie Kants aus!
- Übrigens hat, sehr viel früher, Baltasar Gracián (1601-1658) in seinem ›Handorakel‹ einmal die unerträglichste und wertloseste Sorte von Philosophen beschrieben als diejenigen, die uns aufdrängen, wir dürften nur in ihren Begriffen denken. Da fällt dann ein Immanuel Kant mit seinem »Ding an sich« und »Ansichsein und Fürsichsein« und seinem »apriorischen Wissen« und all dem anderen Zeug hineinn in die Heidegger-Schiene der zu meidenden Autoren.
- Ich schätze Leibniz und habe deshalb die Reihung umseitig ausgetauscht... ~ CodexThelema 16:11, 17. Brachet (Juni) 2018 (CEST)
Bei Leibniz trifft vielleicht „systematisch“ (soweit ich da überhaupt reingeschaut habe, mag das vielleicht zutreffen), aber dafür „klar und beobachtend“ weniger zu: er geht bei fast allem von jüdisch-christlichen Dogmen aus. Bei Kant hat Schopenhauer hingegen geschätzt, daß er in seinem Hauptwerk (Kritik der reinen Vernunft) als einer der ersten (nach David Hume und wenigen Anderen zuvor, aber eben noch deutlich grundsätzlicher) eindeutig nicht von diesen ausging. Das stimmt auch, egal wie schlecht seine Sprache ist. Im Unterschied zu Hegel hat Kant immerhin seine Begriffe wie „Ding an sich“ und „apriorisches Wissen“ sehr akribisch und gewissenhaft (und wie immer allerdings auch sprachlich sehr umständlich) definiert und begründet. Er ist allerdings ein äußerst trockener Schreiber, was natürlich niemals als fürsprechend gelten kann.
Nietzsche hat keine große systematische Klammer für das, was er schreibt. Daran ändern auch einzelne, in sich möglicherweise systematische, Abhandlungen nichts. Er verwirft zwar das Christentum mit sehr guten Gründen, aber was er selbst hinsetzt (z.B. im Willen zur Macht und in ganz anderer - bewusst nicht philosophischer – Form im Zarathrusta), bleibt im Ganzen unsystematisch, teilweise geradezu mythisch, daher auch unklar oder erahnbar, in meinen Augen teils aber sogar völlig ungenießbar (weswegen ich ihn auch nur als Christentum-Angreifer im Weltlichen wertschätze, kaum als Philosophen). --Thore 16:52, 17. Brachet (Juni) 2018 (CEST)
- Friedrich Nietzsche lese ich heute rein analytisch (bin aber immer wieder hingerissen von einer so hohen Sprachbegabung wie derjenigen Nietzsches, die kein zweites Mal vorkommt). Wie es der Zufall will, habe ich vor kurzem erst einen sehr wichtigen Aufsatz von Bernd A. Laska zu Stirner und Nietzsche gelesen, der mich lange beschäftigt hat:
- Recht interessant ist dazu auch:
- Helmut Walther (Nürnberg): Nietzsche und Stirner. Anmerkungen zu einem Text von Bernd A. Laska (2002/2004)
- In einer Äußerung von Peter Sloterdijk (die ich im Moment nicht wiederfinde, weiß auch nicht, wo ich suchen kann), bezeichnet Sloterdijk den Max Stirner als »Monster, das sich selbst zum Monster erklärt hat«. Das gilt eigentlich pauschal für alle Anarchisten, die immer ihr System ohne die lieben Mitmenschen konstruieren. So sehr ich die Analysen von Oliver Janich schätze — ich verfolge seine Videos fast lückenlos —, so sehr ABWEGIG finde ich zugleich diesen Anarchismus, der ja doch auf ein einziges »Geht-mir-vom Leibe!« hinausläuft, aber immer so moralisch-edel tut, wie im Grunde alle Marxisten auch...
- ~ CodexThelema 20:44, 17. Brachet (Juni) 2018 (CEST)