Diskussion:Gastarbeiter/Archiv/2008

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2009 

Österreich: Für 40% war Migration Wahlmotiv - Deutschland: Merkel dankt Gastarbeitern! Und warum danken die uns nicht? Die Wahlthemen liegen auf der Straße. Österreich ist der Beweis! Für +/-40% der Bevölkerung spielte die Einwanderung (der Südländer) bei ihrer Wahlentscheidung eine Rolle! Aber man muß natürlich das Thema aufgreifen und darüber reden! Für nichts wird man nicht gewählt! Gastarbeiter 1.10.2008--Franziska Knuppe 17:18, 1. Okt. 2008 (CEST)

Das würde einen guten Unterpunkt populäre Irrtümer abgeben. --Liberator germaniae 19:28, 1. Okt. 2008 (CEST)

Zur Ablage Gastarbeiter Gruß--Franziska Knuppe 21:36, 1. Okt. 2008 (CEST)


Noch was gefundenes: Mohamedaner Kolonialisierung Europas (1960-2060) wo wir doch schon 3000 Jahre selber eine Kultur besitzen.

Helmut Schmidt Zitate 1992 - Altbundeskanzler Helmut Schmidt, SPD, Frankfurter Rundschau, 12.9.1992:

FR: Lassen Sie uns zu einem ebenso brisanten Punkt kommen: Dem Asyl- und Einwanderungsrecht in Deutschland. Was würden Sie der Regierung heute raten, wie sie mit Einwanderung, Armutsmigration und Asylrecht umgehen sollte? Wir waren in diesen Frage eigentlich während der sozialliberalen Koalition schon ein Stück weiter, zumindest in Bezug auf die Eingliederung der ersten und zweiten Ausländergeneration in der Bundesrepublik. Die Gesellschaft war damals schon bereit, sich als Einwandererland zu definieren.

Schmidt: Ich bin nicht ganz Ihrer Meinung. Ich glaube, dass es ein Fehler war, dass wir zu Zeiten von Ludwig Erhard mit Fleiß und allen möglichen Instrumenten ausländische Arbeitnehmer in die Bundesrepublik hineingezogen haben. Sie haben recht: Sie haben sich eingewöhnt. Auch die Deutschen haben sich, Gott sei Dank, gewöhnt, mit Ausländern zusammen zu leben. Aber die Vorstellung, dass eine moderne Gesellschaft in der Lage sein müsste, sich als multikulturelle Gesellschaft zu etablieren, mit möglichst vielen kulturellen Gruppen, halte ich für abwegig. Man kann aus Deutschland mit immerhin einer tausendjährigen Geschichte seit Otto I. nicht nachträglich einen Schmelztiegel machen. Dieser Teil Europas ist in der Historie ein Schmelztiegel gewesen, Frankreich ebenso wie Italien, noch aus England, noch aus Deutschland dürfen Sie Einwanderungsländer machen. Das ertragen diese Gesellschaften nicht. Dann entartet die Gesellschaft: Wenn es irgendwo Ärger gibt zum Beispiel über de facto vierzig Prozent Arbeitslosigkeit in den östlichen Bundesländern, bricht sich die Frustration irgendwo Bahn und endet in Gewalt.

Wir haben diese Friktionen in Amsterdam vor zwanzig Jahren erlebt mit den Kraakern, in London mit den Pakistani. Es hat alles seine Grenzen. Die Vorstellung einer multikulturellen Gesellschaft mag ethisch begründbar sein; praktisch ist sie in einer Demokratie, wo jeder Bürger tun und lassen kann, was er will, kaum zu verwirklichen. Die Bereitschaft der Leute, Zuwanderung hinzunehmen und sich damit abzufinden, ist dann groß, wenn es jedem gut geht, wenn jeder Arbeit und sein Auto hat. In dem Augenblick, wo Schwierigkeiten auftauchen, wird nach Blitzableitern gesucht.

Ich bin dagegen, das Ruder um 180 Grad herumzureißen. Aber die Vorstellung, wie sie etwa Heiner Geißler jahrelang verbreitet hat, dass wir mehrere Kulturen nebeneinander haben könnten, habe ich immer für absurd gehalten. Sie ist idealistisch, aber völlig jenseits dessen, was die Gesellschaft bereit ist zu akzeptieren. Da wir in einer Demokratie leben, müssen wir uns auch ein bisschen, bitte sehr, nach dem richten, was die Gesellschaft will, und nicht nur nach dem, was sich Professoren ausgedacht haben.

FR: Aber was ist heute “deutsche Gesellschaft”. Da kann ich Ihnen überhaupt nicht folgen.

Schmidt: Das müssen Sie ja auch nicht, Sie wollen mich fragen und meine Antworten drucken.

FR: Gut, aber das Deutschtum, das…

Schmidt: Ich habe das Wort Deutschtum nicht gebraucht, halte auch nichts davon. Ich habe mit Fleiß darauf hingewiesen, dass es in Frankreich, in Marseille nicht anders ist als in England, in London etwa. Schauen Sie sich die Lage in diesen beiden Kunststaaten an, die in den Pariser Vorortverträgen 1919 geschaffen worden sind. Der eine heißt Tschechoslowakei und der andere Jugoslawien. In dem Augenblick, in dem die Machtklammer nicht mehr hält, bricht dieser jugoslawische Staat auseinander, weil die Bosniaken und die Serben sich nicht miteinander vertragen wollen.

Weswegen bricht heute der Staat Tschechoslowakei auseinander? Weil die Slowaken glauben, sie werden von den Tschechen benachteiligt. Sie sagen nicht: der Kapitalismus, der Kommunismus, die Diktatur, der Faschismus. Sie sagen: Die Tschechen benachteiligen uns, wir wollen davon los. Das sind tief verwurzelte Instinkte!

FR: Wir können doch aber nicht auf Dauer eine Gastarbeitersituation herstellen. Das geht nicht. Die Türken, Italiener, Griechen sprechen deutsch…

Schmidt: Das ist auch gut. Sie haben sich ja zum großen Teil eingewöhnt. Sie adaptieren sich zum Teil von sich aus, das ist in Ordnung, aber ein Prozess, der dreißig Jahre gedauert hat. Schrittweise kann so etwas gehen. Aber es geht nicht gut, wenn man es übertreibt. Aus Deutschland ein Einwandererland zu machen, ist absurd.

Es kann dazu kommen, dass wir überschwemmt werden. Am Anfang dieses Jahrhunderts bestand die Menschheit aus 1,6 Milliarden Menschen, heute sind es 5,6. Am Ende dieses Jahrzehnts werden es über 6 Milliarden Menschen sein. Das heißt eine Vervierfachung der Menschheit innerhalb eines einzigen Jahrhunderts. Vorher haben wir zigtausende von Jahren gebraucht, um die Menschheit auf 1,6 Milliarden zu bringen. Jetzt verdoppelt sich die Menschheit alle 43 Jahre. Jedes Jahr wächst die Menschheit um etwas mehr als die gesamte Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland, um mehr als 80 Millionen. Diese Explosion findet zu weit mehr als neunzig Prozent im Süden statt, in den Entwicklungsländern und in den Least Developped Countries. Die Menschen finden dort weder genug zu essen, noch finden sie genug Wasser, noch genug Luft und Jobs. Sie wollen nach Nordamerika, nach Mitteleuropa.

FR: Aber ist die “Festung Europa” die Lösung?

Schmidt: Nein, das ist keine Lösung. Der Prozess dieser Bevölkerungsexplosion muss weltweit gestoppt werden, sonst gibt es Katastrophen. Niemand ist hier ein größerer Hemmschuh im Augenblick als der Heilige Stuhl. Die ganze Rio-Konferenz hat sich herumgemogelt um dieses Thema, als ob Entwicklung, als ob Umweltkonservierung möglich wäre, angesichts dieser phantastischen Vervierfachung der Menschheit.

Das sind die dicken Probleme, die kommen. Wenn wir, die Menschheit, dieses Problem nicht bewältigen, brauchen wird in dreißig Jahren nicht mehr über Deutschland als Einwanderungsland streiten. Wir werden de facto überschwemmt und sind darauf nicht vorbereitet. Wenn wir heute versuchen würden, uns darauf vorzubereiten, haben Sie alle zwei Jahre einen Regierungswechsel. Dann geht die Stabilität der Demokratie verloren.

Aber wir wollten vom Artikel 16 des Grundgesetzes reden. Der Artikel 16 schreibt nicht vor, dass wir alle zwölf Monate eine halbe Million Ausländer nach Deutschland hereinlassen sollen. Die Artikel-16-Debatte ist eine oberflächliche, die das eigentliche Problem verdeckt. Sie verdeckt aber auch, wie man praktisch diesen enormen Zustrom verringern könnte. Ich haben noch keinen Bundesminister darüber reden hören, auch Herrn Schäuble nicht, was er denn machen werde, wenn Artikel 16 geändert worden wäre.

Es muss mich doch überhaupt niemand hindern, für die Asylbewerber Lager zu bauen, mit fließendem Wasser und Toilette und anständiger Versorgung, um sie dort erst einmal unterzubringen bis der Antrag geprüft worden ist. Weswegen müssen die über das ganze Land verteilt werden, auf Schulhöfen in der Großstadt? Was sind das für absurde Auswirkungen! Angeblich soll der Artikel 16 daran Schuld sein. Das ist Quatsch.

FR: Der Lagerbau hat in Deutschland eine schwierige Geschichte.

Schmidt: Es ist jedenfalls besser, das zu tun, als sie den Familien in die Wohnungen zu setzen. Das kommt doch übermorgen, wenn es so weitergeht. Es hindert niemand die Bundesregierung oder die Landesregierungen, Lager zu bauen. Es werden ja auch Kasernen gebaut. Es muss derjenige, der aus Bosnien oder aus Rumänien kommt, wissen: Er kommt ins Lager, möglicherweise so lange, bis sein Fall entschieden ist. Aber wenn sein Fall negativ entschieden worden ist, dann muss der Mann auch abgeschoben werden. Aber den Willen dazu sehe ich auch nicht. […]

Quelle: Suche Helmut Schmidt - --Franziska Knuppe 10:11, 3. Okt. 2008 (CEST)