Diskussion:Germanophilie/Archiv/2012

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Interessanter Artikel, da kann man viel daraus machen. Gibt es denn konkrete Beispiele von (vllt. auch bekannteren) Personen, welche sich so verhielten? Vor allem nicht-jüdische wären hierbei interessant, da man da meines Erachtens von diesen vergleichsweise wenig hört. Conservator 22:08, 29. Ernting (August) 2012 (CEST)

"dialektisch verniedlicht"

was soll das heißen? -- Feuerhut 23:23, 29. Ernting (August) 2012 (CEST)

Ich denke, es ist im Sinne neuzeitlicher Dialekt bzw. Wortklauberei (→Dialektik#Neuzeit) gemeint, also in etwa so viel wie rabulistische Verniedlichung. --Thore 23:37, 29. Ernting (August) 2012 (CEST)
Übrigens ein schöner Artikel, nur dem letzten Satz kann ich überhaupt nicht beipflichten:
Im 19. und 20. Jahrhundert gab es bedeutende germanophile Bestrebungen im deutschen Judentum bis hin zum glühenden Patriotismus als Prozess der nationalen Identitätsbildung und Assimilation.
Das halte ich für eine nachträglich zusammengestrickte, unzutreffende Legende, die sich nur durch stetige Wiederholung bei auch vielen national orientierten Deutschen festgesetzt hat. Nicht, daß sich die Juden - vor allem im 2. Kaiserreich - nicht patriotisch gezeigt hätten (das war ja damals opportun). Aber immer, wenn ich mich mit geschichtlichen Details dieser Zeit befasst habe, fand ich 9 von zehn dieser „Patrioten“ zersetzend wirkend, 9 von zehn gegen Bismarck eingestellt, 9 von zehn für „Liberalismus“ und gegen Preußentum. Das ist wie mit der Hollywood-Propaganda über die bolschewistische Zeit in Rußland: Da reibt man sich als Geschichtskundiger auch nur die Augen, wie die dort die Wahrheit auf den Kopf stellen und plötzlich die Juden im Sowjetsystem gar keine Politkommissare etc. waren, sondern die verfolgtesten aller verfolgten Antikommunisten. --Thore 23:47, 29. Ernting (August) 2012 (CEST)
Thore, das mag sehr wohl sein, und daß der "Machtjude" seinen Patriotismus als wirtschaftlichen und gesellschaftlichen "Vorteil" anwendete, ist in der Tat augenscheinlich, allerdings waren nicht alle Juden "mächtig und reich", der Durchschnittsjude im Kaiserreich war oft glühender Patriot und kaisertreu, sicher auch, weil er dazugehören wollte – die Sehnsucht nach Assimilation war großflächig vorhanden. Heutzutage ist es "opportun" NICHT patriotisch zu sein, nicht nur für Juden, sondern für ALLE. Das ist die wahre Tragödie im aktuellen Zeitgeist, da wünsche ich mir zuweilen eine Zeit zurück, in der Patriotismus vorteilhaft war! ;-) --Hyperboreer 18:18, 31. Ernting (August) 2012 (CEST)

Germanophilisten

Warum Forsyth? U. a. deshalb:

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, ... in deutschen Zeitungen, die ich von Zeit zu Zeit lesen, habe ich entdeckt, daß einer Ihrer Kollegen, ein Herr Günther Oettinger, in den Medien unter erheblichen Druck der deutschen Political Correctness (PC) gekommen ist. Sein Vergehen war – sehr zu meinem Erstaunen –, daß er mit seiner Studentenverbindung das Deutschlandlied gesungen hat, und zwar in ganzer Länge. Ich mußte blinzeln und die Stelle mehrmals lesen, um mich zu versichern, daß ich nicht irre! Meine Reaktion war und ist: Na und? ... Als ich 1952 als Junge in Deutschland weilte, lernte ich rasch den Text des Deutschlandliedes, und es wurde mir klargemacht, was der Dichter von Fallersleben gemeint und wie man ihn auch hundert Jahre lang verstanden hat: Meine Treue schulde ich ... "Deutschland, Deutschland über alles". ... Natürlich hat dann Adolf Hitler für zwölf Jahre diese ursprüngliche Bedeutung in eine Art Herrenrassen-Hymne verkehrt. Aber Hitler pervertierte alles, womit er in Berührung kam: Recht, Gesetz, Geschichte, Kultur, Bildung und ursprünglichen Patriotismus. ... Alle diese Dinge sind in einer demokratischen Gesellschaft längst wiederhergestellt. Warum aber nicht das Recht, sein Heimatland zu lieben und eben auch zu besingen? ... Der Grund scheint die deutsche PC zu sein. Eine neue und absurde Religion, die die Herrschaft in Ihrem Vaterland, Herr Ministerpräsident, übernommen zu haben scheint und alle Züge einer Art aufkeimenden Neo-Faschismus‘ erkennen läßt. ... Ein bedeutender britischer Konservativer sagte einst zu einem politischen Gegner: "Mein Herr, ich lehne alles ab, was Sie sagen, aber ich würde bis zum Tode für Ihr Recht kämpfen, es sagen zu dürfen." Die PC-Fanatiker haben das ins Gegenteil verkehrt: "Ich lehne alles ab, was Sie sagen, und ich werde bis zu Ihrem beruflichen und politischen Tode kämpfen, wenn Sie auch nur versuchen sollten, es zu sagen." ... Als Konservativer schmähe und verachte ich die drei politischen Extreme, die ich in meinem Leben kennengelernt habe: Nazismus, Faschismus und Kommunismus. Alle drei sind pervertierte Abkömmlinge des Sozialismus. Alle drei sind brutale und grausame Glaubensbekenntnisse. Auch sonst haben sie viel gemeinsam; sie sind einer Political Correctness verpflichtet und der Bestrafung eines jeden, der von der vorgeschriebenen Lehre abweicht. So funktioniert auch die PC von heute. Somit sind alle diese vier politischen Orthodoxien dem Konservatismus diametral entgegengesetzt. ... Ich lehne die Political Correctness auch deshalb ab, weil sie sich als Glaubensbekenntnis der Toleranz vorzustellen versuchte, doch zum genauen Gegenteil pervertiert ist. ... Auf diese Weise können die PC-Fanatiker ihre Orthodoxie – das Glaubensbekenntnis intellektueller Wichte – anderen aufbürden und jeden bedrohen, der es wagt zu widersprechen. ... Lassen Sie mich nun einige rhetorische Fragen stellen. Wissen denn diese parteilinientreuen Zwerge nicht, daß Deutschland seit vielen hundert Jahren existiert, nicht nur die zwölf Hitlerjahre? Wissen sie nicht, daß der Beitrag der Deutschen zur Weltzivilisation tatsächlich unschätzbar ist? ... Ich glaube, hinter der Maske der Political Correctness und der Schmalspur-nur-keine-Abweichungen-Orthodoxie verbirgt sich ein grundlegender Ekel gegen Deutschland. Dies alleine erklärt das endlose Heraufbeschwören der zwölf Alptraumjahre und die Bereitschaft dazu, jeden Deutschen zu verleumden, der es wagt, sein Land zu lieben. ... Ihr Frederick Forsyth Deutschlandlied: Offener Brief von Bestseller-Autor Frederick Forsyth an CDU-Ministerpräsident Erwin Teufel 07.07.2000 http://www.jf-archiv.de/archiv00/280yy50.htm --Hyperboreer 18:19, 31. Ernting (August) 2012 (CEST)

"Germanophile" wie dieser "Konservative" waren es, die uns guten Gewissens "befreit" und mit ihrer "Demokratie" beglückt haben. Und ein guter Teil des "grundlegenden Ekels gegen Deutschland", den er bemängelt, ist nicht zuletzt eine Folge der Lügen und Verdrehungen, die Seinesgleichen über das am Boden liegende Deutschland ausgeschüttet hat, um sich nicht mit den eigenen Verbrechen und Fehlern auseinandersetzen zu müssen, und die er selbst in diesem Brief - aus wahrscheinlich denselben Gründen - munter aufwärmt, indem er, der am Kriegsende keine sieben Jahre alt war, bspw. von einer "Herrenrassen-Hymne" fabuliert, Landesverräter wie Stauffenberg zu Helden stilisiert und zwölf Alptraumjahre herbeiphantasiert. Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde.
Übrigens, Herr Bestseller-Autor, das, was ein "bedeutender britischer Konservativer [...] einst zu einem politischen Gegner" sagte, stammt ursprünglich von dem Franzosen Voltaire. Herr Soundso 09:11, 1. Scheiding (September) 2012 (CEST)

Bruno

Warum Bruno? -- Feuerhut 04:18, 1. Scheiding (September) 2012 (CEST)

Bruno galt als großer Bewunderer der Deutschen, dies wurde ihm gar zu Lebzeiten „vorgeworfen“. Siehe auch die Zitate im Artikel: [1] --Hyperboreer 20:27, 11. Scheiding (September) 2012 (CEST)