Diskussion:Nationalanarchismus

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Verballhornung

Nationalismus und Anarchismus? Wie können diese zwei absolut gegensätzlichen Dinge miteinander überhaupt vereinbar sein? Das Nationenkonzept stellt auf jeden Fall eine wertende Abgrenzung dar und widerspricht schon vom Ansatz her dem Grundgedanken der Herrschaftsfreiheit. Höllenmarsch 12:47, 5. Hartung (Januar) 2016 (CET)

Ernst Jünger gilt — was der Artikel bislang verschweigt — als klassischer Vertreter einer nationalanarchistischen Haltung. Begriffe, die »Energie ziehen« oder ähnliches, erscheinen leicht als Wesenheiten mit eigener Kraftwirkung. Streng linguistisch ist jeder Begriff nichts anderes als sein Gebrauch. Dann wäre »national« oder »anarchisch« einfach nur (wie im Artikel angedeutet) etwas Negatives, das aufgrund seiner negativen Färbung nie und nirgendwo Verwendung finden kann, weil es immer nur Anstoß erregt. Dies ist die linguistische Position eines Begriffsnominalismus. Der Autor des Artikels (wer war es noch gleich, muß mal schauen) entscheidet sich jedoch, dem Begriffsrealismus des von ihm zitierten Autoren zu folgen. Dieser anderen linguistischen Anschauung zufolge, haben Begriffe eine enorm starke Eigendynamik und nehmen nicht allein im Denken, sondern im Leben selbst eine wesentliche (Wesenheiten verkörpernde) Funktion ein. Man denke etwa an die Sigillenmagie, die traditionell ebenfalls dieser Auffassung folgt.
Als Realitäten mit eigener spiritueller Energie und Macht aufgefaßt, können dann auch Nationalismus und Anarchismus — gleichsam wie zwei Spiralgalaxien — ineinanderstürzen, und völlig neue energetische Verhältnisse schaffen. Bei Ernst Jünger gilt es noch zu beachten, daß der sich ja in gehobener hierarchischer Stellung durch zwei Weltkriege gekämpft hat. Verschiedene Einheiten und verschiedene militärische Ränge haben gänzlich verschiedene Überlebensraten gehabt. Das Chaos und die Wirrniß von Kriegszügen (erst recht von jahrelangen Kriegszügen) ist alles andere als »anarchisch«, sondern bildet Macht, die sich vererbt und Herrschaft die sich vererbt, getreulich ab. Ein solcher »Anarch« wie Ernst Jünger ist natürlch alles andere als ein predigender Anarchist, sondern vielmehr jemand, der mit den bestehenden Verhältnissen eben anarchisch umgeht: Er richtet sich ein, glaubt nicht an das Gerede und bleibt angemaßten Autoritäten immer fundamental mißtrauisch gegenüber. Eine solche »Anarchie« ist von NIHILISMUS nicht weit entfernt (als welchen Begriff ich immer weitaus treffender empfunden habe, um dieses Überlebensphänomen namens Ernst Jünger zu kennzeichnen)...
IN ABSENTIA ~ CodexThelema 14:40, 5. Hartung (Januar) 2016 (CET)


Nun, ich denke nicht, dass Begriffe nur als Namen, Bezeichnungen für einzelne Erscheinungen der Wirklichkeit fungieren, d.h. als Allgemeinbegriffe nur im Denken existieren und keine Entsprechungen in der Realität haben, sondern ihnen durchaus gefestigte Bedeutungen zuzuschreiben sind. Das Chaos bildet keine Macht sondern in erster Linie einen Zustand der Strukturlosigkeit und der Abwesenheit relativer oder ganzheitlicher Ordnung. Die Macht entsteht erst dann wenn ein Individuum oder eine Gruppe von Individuen in diesem Zustand (Chaos) als erster/erste Ordnung neu definiert. Das kann sich darin manifestieren, dass sich an die Macht gekommene Person/Gruppe demagogischer Agitation bedient und demnach der gegenwärtigen chaotischen Struktur(losigkeit) schrittweise entgegenwirkt. Die Abwesenheit von Hierarchien oder Machtkonstellationen (der Staat eingeschlossen) ist nun mal Anarchie...ob im größeren oder kleineren Sinne ist irrelevant. Daher verstehe ich die Wortbildung Nationalanarchismus nicht...sie ergibt für mich einfach keinen Sinn, da die zwei sich allein schon im Grundgedanken völlig diametral zueinander verhalten. Da bringt es im übrigen auch nichts wenn ein gewisser Herr Peter Töpfer was neues aus den Begriffen bastelt und sich durch Aussagen wie „Nationalisten nichts mit Nation und Anarchisten nichts mit Anarchie zu tun hätten, Nationalanarchisten aber Vertreter der rationalen Kerne beider Lehren seien“ der Lächerlichkeit preisgibt. Was der Töpfer da sabbelt ist für mich salopp gesagt nichts weiter als überflüssige Worthülsenakrobatik, welche mich ein wenig an die modernen Pop-Philosophen erinnert die in Talkshows immer ihren Senf dazugeben wollen.

Sigillen nehmen eine verkörpernde um nicht zu sagen manifestierende Funktion ein, das stimmt, aber von Eigendynamik kann man da beim besten Willen nicht sprechen. Man stelle sich doch nur einmal vor wenn der Wille des Magus in der kreierten Sigille je nach situativer Bedingung seine vorgeschriebene Funktionalität bzw. seine Wesenheit ändert! Wäre dem nämlich so, dann wäre mein physischer Leib schon längst tot und meine Seele in der Astralwelt :-) Höllenmarsch 15:35, 5. Hartung (Januar) 2016 (CET)