Diskussion:Pennsylvaniendeutsche
Kann man da wirklich Volksgruppe sagen? Ich weiß nicht, ob da wirklich noch Sprache und Brauchtum gepflegt wird bzw. ob die sich überhaupt selbst als Volksgruppe sehen. Conservator 20:56, 16. Scheiding (September) 2012 (CEST)
- Ja, denke schon. Daß die Pennsylvaniendeutschen (und hier vor allem die Sprache, das wohl wichtigste Erkennungsmerkmal) nicht schon vollends dem anglosächsischen Hauptstrom in den VSA angeglichen wurden, liegt allerdings - beinahe ausschließlich - an den Amischen. Die waren ja nur eine klitzekleine Gruppe unter den pennsylvaniendeutschen Siedlern, aufgrund deren konservativen Glaubens und starker Abgrenzung von Modernisierung haben sie größtenteils auch ihre deutsche Sprache erhalten. Der amische Anteil an sich deutscher Sprache und Sitte bedienenden Pennsylvaniendeutschen ist deshalb stark gestiegen, da die 'mit der Zeit gehenden' deutschen Einwanderer in Stadt und Land durch Kontakt mit Englischsprachigen die Mehrheitssprache annahmen. Charles E. Hurst und David L. McConnell stellen in ihrem Werke An Amish Paradox: Diversity and Change in the World's Largest Amish Community. dabei fest, daß das Deutsch der Amischen die beinahe die einzige Minderheitensprache in den VSA ist, die nicht vom Aussterben bedroht ist, obwohl sie nicht durch Massenzuwanderung aufgepäppelt wird (so wie z.B. das Spanische) ("that is neither endangered nor supported by continual arrivals of immigrants.") Die Kultur erhält sich also aufgrund der deutlichen Abschottung Amischer von ihrer kulturell im 21. Jahrhundert lebenden Außenwelt.
Und im Gegensatz zu ihren BRD-Volksgenossen schrumpft ihre Zahl auch nicht: Da das typische amische Weib sieben Kinder ihr eigen nennen darf, beträgt das Wachstum jährlich 3,6 v.H.. Die Zahl der Amischen hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten verzweifacht [aus: Ericksen, Julia A.; Ericksen, Eugene P.; Hostetler, John A.; Huntington, Gertrude E. (July 1979). "Fertility Patterns and Trends among the Old Order Amish". Population Studies (33): 255–76] --Ein Aussterben dieser Volksgruppe ist somit Freia sei Dank nicht in Sicht ;-) --Mon_Sunnach 21:19, 16.09.2012
Ich schlage außerdem vor, die Nenne des Artikels zu verschieben: Müssen wir wirklich einen englischen Namen für eine deutsche Volksgruppe verwenden? Das tut doch allen Heimattreuen ja wirklich weh! Wir wäre es mit Pennsylvaniendeutsche (Volksgruppe)? --Mon_Sunnach 21:25, 16.09.2012
- Pennsylvaniendeutsche (Volksgruppe) find ich gut. In der Einleitungszeile sollte dann noch die englische Bezeichnung erwähnt werden. --Thore 21:40, 16. Scheiding (September) 2012 (CEST)
Wieso nicht Pennsylvaniendeutsche? Volksgruppe braucht man im Titel doch nicht, wir sagen ja auch Rumäniendeutsche. | Sind die Amish people wirklich deutscher Abstammung ... ? Das wußte ich bisher gar nicht ... Das kann uns nicht schaden, wenn im Ausland Deutsche heranwachsen, da besteht ja noch Hoffnung für das Reich ... wenngleich eine Ansiedlung von denen hier Probleme erzeugen würde, aber die Abstammung zählt. Conservator 21:46, 16. Scheiding (September) 2012 (CEST)
Verschieben wir also das Volk nach Pennsylvaniendeutsche, und die Sprache (pennsylvania dutch (sprache)) oder wie der titel nun heißt, nach Pennsylvaniendeutsch oder Pennsylvaniendeutsche Sprache?
Ja, die Amischen sind nicht nur alle gänzlich deutscher Abstammung, sondern kommen auch alle aus derselben Gegend (Deutschlands Südwesten). Es kommt nämlich selten vor, daß Nichtamische der amischen Gemeinschaft beitreten und dadurch "aufgenommen" werden, was allerdings von Wissenschaftlern problematisch gesehen wird, da durch den geringen Genpfuhl Erbkrankheiten öfter auftreten können. --Mon_Sunnach 21:55, 16.09.2012
Ich sollte vielleicht doch mir mal diese Gemeinschaft ansehen - kann man die einfach so besuchen oder mögen die das nachher nicht? Conservator 21:59, 16. Scheiding (September) 2012 (CEST)
Ja, das kam mir jetzt auch in den Sinn, mir die Gemeinschaft näher anzusehen. Ich weiß allerdings nicht, inwieferne sie „besuchbar“ sind. Ich meine, gewiss geht's - wenn du sie entlang der amerikanischen Landstraße des Weges triffst, und interessiert klingst, glaube ich kaum, daß man Ablehnung erfährt. Nur muß man sich halt auch ihres Lebensstiles und ihrer Mentalität eingedenk sein: Die Mehrheit ist extrem christlich-religiös (obwohl es auch Heiden gibt, 'Urglaawe' nennen sie diesen Brauchtum, ist aber eine winzige Minderheit, denke ich), sie sind antimilitaristisch (lehnen Knöpfe (auf Gewändern) und Oberlippenbärte ab, da sie das an Soldaten erinnert), wollen nichts mit Politik am Hut haben (nur jeder Zehnte Amische ist für Wahlen registriert, die meisten kiesen - trotz deren Kriegslüsternheit - Republikaner) und und und :-) --Mon_Sunnach 22:24, 16.09.2012