Diskussion:Schopenhauer, Arthur/Archiv/2010

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2011 

Da ich Schopenhauer sehr schätze, erschien mir der bisherige Beitrag doch als zu knapp. Zudem enthielt er trotz seiner Kürze gleich zwei Unrichtigkeiten: So hat Johann Gottlieb Fichte die Philosophie Schopenhauers keineswegs „stark beeinflußt", sondern Schopenhauer lehnte im Gegenteil Fichtes Schriften (ebenso wie die Werke Hegels und Schellings) vehement ab und seine Philosophie baute auch nicht auf diesen auf. Auch die Aussage „Schopenhauer beschränkt sich jedoch nicht auf dieses erkenntnistheoretische Modell, sondern nennt zugleich den Willen, die „Dinge an sich“ trotzdem erkennen zu wollen." ist falsch und ergiebt so auch keinerlei Sinn - es werden hier gewisse Begrifflichkeiten völlig durcheinandergeworfen, denn Schopenhauer bezeichnet Kants „Ding an sich" im wesentlichen als identisch mit dem von Schop. geprägten Begriff „Wille", welcher sich für Schop. als das innerste Wesen der Welt und aller darin erscheinenden Individualitäten darstellt. Ich habe aber einige Sätze des alten Artikels übernommen bzw. einfliessen lassen, ebenso die sehr interessanten Verweise und die beiden Bilder.

Da ich noch neu bei Metapedia bin, hoffe ich, daß ich durch diese prompte Änderung hier keine Anstandsregeln irgendeiner Art verletzt habe (bitte, mich ggf. darauf hinzuweisen, auch für Ratschläge bin ich immer dankbar), aber der Artikel ist in dieser Form doch deutlich informativer und auch stimmiger! --Thore 17:36, 7. Aug. 2010 (CEST)

Hallo! Ich hab ein paar kleine Änderungen vorgenommen. Gruß --Polylux ٩(●̮̮̃•̃)۶ 18:27, 7. Aug. 2010 (CEST)
Thore der Philoshop? Bei den "Anstandsregeln" gilt hier: "WAHRHEIT UND WAHRHEITLICHE ERKENNTNIS sind die durchschlagenden Argumente". Autorenrangeleien haben da "hintenanzustehen". Willkommen Thore! Frontschreiber 20:41, 8. Aug. 2010 (CEST)

Danke Dir - an ein kurzes Inhaltsverzeichnis hatte ich auch gedacht, bin mir aber noch nicht klargeworden, wie das technisch umzusetzen ist. Die ganzen Funktionen hier muß ich mir erst so nach und nach aneignen. Beste Grüße --Thore 19:40, 7. Aug. 2010 (CEST)

Hier ein paar Funktionen für Fortgeschrittene: Magic Words --DasGewisseEtwas 10:39, 8. Aug. 2010 (CEST)

Nationalismus und Schiller

Auf der anderen Seite waren nämlich so nationalgesinnte Persönlichkeiten wie Friedrich Schiller für Schopenhauer durchaus keine „Tröpfe“. -- Erstens war Schiller nicht unbedingt nationalgesinnt, sondern zumindest den größten Teil seines Lebens ein Kosmopolit. Zum anderen hat das eine, Schopenhausers Patriotismuskritik, mit dem anderen, seine "Nichtkritik" an Schiller, wenig zu tun, denn auch heute noch gibt es dieses Verhalten. Man nennt es inkonsequent. Schopenhauer hielt nicht viel von der Nation. Das muß man akzeptieren, ohne daß man versucht, seine Worte krampfhaft so umzuinterpretieren, daß sie passen. -- Hias 10:44, 19. Dez. 2010 (CET)

Mein Verweis auf Schiller ist tatsächlich etwas wackelig, ich habe ihn daher gelöscht.
Du hast auch recht damit, daß man Schopenhauer gewiß nicht als Nationalist bezeichnen kann. Aber ich bin mir sehr weitgehend sicher, daß Schopenhauer diese bewußte und massive Schmähung der Nationalisten nicht so geäußert hätte, wenn diese Nationalisten in Ihrer Mehrheit nicht gleichzeitig - wie es zu seiner Zeit der Fall war - auch Parlaments-Demokraten gewesen wären. Schopenhauer als klarer Befürworter der Monarchie lebte ja nun ausgerechnet in Frankfurt und erlebte dort die 1848er-Revolution ebenso wie den von ihm verachteten (oft geäussert) Parlamentarismus hautnah mit.
Andererseits findest Du in seinen Werken aber auch die Äusserung, daß es von hohem moralischen(!) Wert zeuge, sich für sein Vaterland aufzuopfern oder zu sterben. Man muss das auch im Zusammenhang mit der damaligen Zeit sehen: Die damaligen Demokraten hatten ihm den Nationalismus mit ihrem demokratischen Nations-Gerede halt madig gemacht.
Ich persönlich kann ihn da auch verstehen, auch wenn ich deshalb nicht auf der Seite der damals teilweise schon recht degenerierten Monarchen stehe. Aber auf Seiten dieser frühen Pioniere des heutigen parlamentarisch-demokratischen Systems hätte ich mindestens genauso wenig sein können. Ich bin ja heutzutage auch weder für die BRD noch für die DDR. --Thore 09:02, 20. Dez. 2010 (CET)
In welchem Werk findet man die Äußerung, es zeuge von hohem moralischem Wert, sich für sein Vaterland aufzuopfern? -- Hias 16:36, 24. Dez. 2010 (CET)
Es steht eine Fußnote dabei: Alle Zitate Schopenhauers zum Judentum aus: Parerga u. Paralipomena II, §132. Ich habe auch noch eine Sekundärquelle hinzugefügt: vgl. auch: Alfred Rosenberg: Tradition und Gegenwart. Reden und Aufsätze 1936-1940. Blut und Ehre, IV. Band (1941); PDF-Datei Gruß --Rauhreif 23:21, 24. Dez. 2010 (CET)

Erwiderung sehr verspätet , weil ich die Frage bislang nicht beantworten konnte - ich hatte die entsprechende (sinngemäße) Äußerung Schopenhauers zwar mal gelesen, aber wo, habe ich so spontan nicht rausfinden können. Jetzt hab ich sie aber zufällig wiedergefunden; sie lautete folgendermaßen:

Wer für sein Vaterland in den Tod geht, ist von der Täuschung freigeworden, welche das Dasein auf die eigene Person beschränkt: er dehnt sein eigenes Wesen auf seine Landsleute aus, in denen er fortlebt, ja auf die kommenden Geschlechter derselben, für welche er wirkt - wobei er den Tod betrachtet wie das Winken der Augen, welches das Sehn nicht unterbricht.“ - Arthur Schopenhauer

Finden kannst Du den Satz in: Arthur Schopenhauer. Kleinere Schriften Band III, Über die Grundlage der Moral, S. 811 (Suhrkamp 1986 ISBN 3-518-09737-7). --Thore 18:53, 9. Jun. 2011 (CEST)

Außerdem noch in Die Welt als Wille und Vorstellung I, Zweiter Teilband, § 67, S. 465 (Ausgabe Diogenes 1977, ISBN 3 257 20422 1): „(...) In solchem Falle wird der zur höchsten Güte und zum vollendeten Edelmuth gelangte Charakter sein Wohl und sein Leben gänzlich zum Opfer bringen für das Wohl vieler Andern: so starb Kodros, so Leonidas, so Regulus, so Decius Mus, so Arnold von Winkelried, so Jeder, der freiwillig und bewußt für die Seinigen, für das Vaterland, in den gewissen Tod geht. ...“ --Thore 20:38, 6. Heuert (Juli) 2012 (CEST)