Diskussion:Schrödinger, Erwin/Archiv/2016
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Auch für das "Schrödingers Katze" genannte Gedankenexperiment ist der Mann ja einem größerem Publikum bekannt.
Ist Physik eventuell jemandes Steckenpferd oder ist sonst wer in der Lage, das kurz & knackig mit in den Artikel zu setzen?
Schatzmeister 13:43, 21. Hornung (Februar) 2016 (CET)
- Sehr schöner Artikel, der beweist, daß von »innerer Emigration« und dergleichen bei Schrödinger nicht die Rede sein kann. Was das sehr populäre Paradoxon von »Schrödingers Katze« betrifft, so will ich nur meine persönliche Einschätzung kurz umreißen:
- Etliche quantenmechanische Effekte widersprechen der physikalischen Logik. Offenbar ist es im subatomaren Bereich so, daß Ort und Impuls eines Elementarteilchens nicht gleichzeitig gemessen werden können. Der Versuch der Messung beeinflußt direkt das zu messende Ereignis. Im ganzen 20. Jahrhundert hat die sogenannte »Kopenhagener Deutung« die physikalische Forschung in diesem Bereich bestimmt. Sie besagt, daß der Wahrscheinlichkeitscharakter quantentheoretischer Vorhersagen nicht Ausdruck einer Unvollkommenheit des Konzepts, sondern vielmehr Ausdruck des indeterministischen (= nicht-vorherbestimmten) Charakters von quantenphysikalischen Naturvorgängen sei.
- Die heute aufgekommenen, sehr bizarren Theorien von den unendlich vielen »Paralleluniversen«, in denen »alles« geschieht, was geschehen kann, sind ein spätes Modell, das die unbewältigten und unerklärten Phänomene berechenbar machen soll. Das Problem ist aber: Quantenmechanik wird in zeitgenössischen Technologien gleichsam in Rechnung gestellt (das heißt, Elektrophysiker bauen das Wissen um diese Effekte in Laser- und Flachbildschirm- und Telekommunikationsanlagen ein, verstehen jedoch nicht, was sie tun und kümmern sich auch nicht sonderlich darum, daß die Alltagslogik weiterhin nach Aristoteles funktioniert und nicht nach einer »Kopenhagener Deutung«).
- Der Esoteriker Fritjof Capra hat in seinem Buch Wendezeit (1983) die ungeklärten Fragen um die Kopenhagener Deutung zum Anlaß genommen, einen Generalangriff auf die neuzeitliche europäische Wissenschaft zu führen und ost-asiatische Mystik mit »moderner« (= Kopenhagener) Physik zu verrühren. Heute werden in der Physik oftmals rein mathematische (nicht-testbare) Modelle als »wissenschaftlicher Fortschritt« verkauft. All diese Entwicklungen halte ich für Sackgassen.
- Unsere Kinder- und Enkelgeneration wird den Nobelpreisträger Schrödinger zwar mutmaßlich im Unterricht kennenlernen, aber sein (völlig hypothetisches) Katzen-Experiment wird künftig keinerlei Bedeutung mehr haben. Mein persönlicher Tip, in welche Richtung die Forschung gehen wird — und wie das bedeutende Thema »cosmic consciousness« bearbeitet werden wird —, ist die Arbeit von Rupert Sheldrake; namentlich sein berühmter und wirklich exzellenter Vortrag über die 10 Dogmen der Wissenschaft:
- So, knapper gings nicht... ~ CodexThelema 14:36, 21. Hornung (Februar) 2016 (CET)
der beweist, daß von »innerer Emigration« und dergleichen bei Schrödinger nicht die Rede sein kann
Leider konnte ich keine Fußnote setzen, da das zitiert wird in einem ansonsten völlig albernen politisch korrekten Buch. Wer es dennoch nachlesen will hier auf Seite 675f.:
U.U. findet sich ja auch noch eine Ausgabe der Grazer Tagespost selbst. Die wäre deutlich quellensicherer. Ansonsten ist der Artikel ja erst im entstehen. Zu seinem fachlichen Werdegang und seiner Betrachtung zu "Schrödingers Katze" steht hier bislang ja noch gar nichts. Das wird aber schon noch im Laufe der Zeit. Gruß Rauhreif 23:12, 21. Hornung (Februar) 2016 (CET)