Dornier Do 215
Die Dornier Do 215 war ein zweimotoriges deutsches Flugzeug, das als Aufklärer und Nachtjäger verwendet wurde.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Einsatz
Bis Mai 1940 erhielten alle Staffeln der Aufklärungsgruppe Oberbefehlshaber der Luftwaffe (Aufkl.Gr./Ob.d.L.) Maschinen verschiedener Do-215 A- und Do-215 B-Varianten. Die 1. Staffel operierte mit einer Mischung aus Do 215 A-0 und Do 215 B-4 für Langstrecken-Aufklärung, während die 2. und 3. Staffel mit Do 215 B-4 neben anderen Flugzeugtypen ausgerüstet war. Der Typ kam zudem bei der 1.(F)/Aufkl.Gr. 124 und der 2.(F)/Nachtaufklärungsgruppe zum Einsatz. 1941 wurden einige Do 215 B zur Nachtjägerversion Do 215 B-5 umgerüstet und kamen bei der 4. Staffel des Nachtjagdgeschwaders 2 (4./NJG 2) zum Einsatz, das von den besetzten Niederlanden aus operierte. Im Jahr 1942 erhielt Ungarn einige Do 215 B-4 aus Luftwaffenbeständen und setzte sie als Langstrecken-Aufklärer an der Ostfront ein. Im weiteren Verlaufe des Zweiten Weltkrieges wurde die Do 215 teilweise als Reise- und Schulflugzeug verwendet.[1]
Technische Beschreibung
- Tragflächen
- Bei der Dornier Do 215 handelte es sich um einen freitragenden Schulterdecker mit zweiholmigen Tragflächen in Ganzmetallbauweise mit Schlitzquerruder und geteilten Spreizklappen zwischen Querruder und Rumpf; die Klappen wurden elektrisch betätigt.
- Rumpf
- Am Ganzmetallrumpf, ausgeführt in Schalenbauweise, war ein sogenannter Kampfkopf mit verglaster Nase als Rumpfspitze angebracht. Der Einstieg in die Maschine erfolgte durch eine Klappe im Rumpfboden.
- Leitwerk
- Das Höhenleitwerk aus Ganzmetall war freitragend ausgeführt, die zweiteilige Höhenflosse war während des Fluges verstellbar und mit je einer Trimmklappe ausgestattet. Das Seitenleitwerk aus Ganzmetall war doppelt ausgeführt (je eine Endscheibe) und freitragend, die Seitenruder waren stoffbespannt.
- Fahrwerk
- Sowohl die Haupträder als auch das verkleidete Heckspornrad waren elektrisch einziehbar ausgeführt. Auf das Fahrwerk wirkten Radbremsen.
Versionsübersicht
- Do 215 B-0: insgesamt drei Maschinen aus der ursprünglichen A-Reihe, umgerüstet für die Luftwaffe und mit FuG 10 ausgestattet; Verwendung als sogenannte Aufklärungsbomber
- Do 215 B-1: Umzeichnung der restlichen und verbesserten Maschinen der A-Reihe
- Do 215 B-2: ausgestattet mit Schiebedeckel unter Bombenraum; im Bombenraum angebracht war ein Reihenbildgerät Rb 50/30, weitere Bildgeräte im Bereich der Einstiegsklappe und des B-Standes
- Do 215 B-3: Zwei Maschinen dieses Typs wurden Ende 1939 auf Grund vertraglicher Bindungen an die Sowjetunion geliefert.
- Do 215 B-4: aus der B-2 entwickelter Foto-Aufklärer in verbesserter Ausführung
- Do 215 B-5 „Kauz III“: Umbau von Do 215 B-1 zum Nachtjäger; Ersatz der verglasten Nase durch die solide und aerodynamischere Nase des Vorgängers Do 17 Z-10 „Kauz II“. In der Nase befand sich ein durch Plexiglas abgedeckter Infrarotscheinwerfer für die „Spanner“-Sichtanlage sowie, halbrund darüber angeordnet, vier 7,92-mm-Maschinengewehre MG 17. Optional konnten ein oder zwei 20-mm-Kanonen MG FF in einem Behälter unter dem Rumpf angebracht werden. Mitte 1941 wurde eine Maschine zu Erprobungszwecken mit dem FuG 202 „Lichtenstein-B/C“-Abfangradar ausgerüstet, weitere Einsatzmaschinen wurden ab Mitte 1942 darauf umgerüstet.
Technische Daten
Kenngröße | Daten der Dornier Do 215 B-4 |
---|---|
Länge: | 15,79 m |
Höhe: | 4,56 m |
Flügelspannweite: | 18,00 m |
Tragflügelfläche: | 55,00 m² |
Antrieb: | zwei V12-Motoren DB 601 Ba (flüssigkeitsgekühlt) mit je 1.175 PS Startleistung wirkend auf metallene 3-Blatt-Verstell-Luftschrauben |
Höchstgeschwindigkeit: | 485 km/h in 4.000 m Höhe |
Marschgeschwindigkeit: | 460 km/h |
Landegeschwindigkeit: | 125 km/h |
Steiggeschwindigkeit: | 2 Min. für 1.000 m |
Reichweite: | 2.450 km |
Gipfelhöhe: | 9.000 m |
Besatzung: | 4 Mann |
Leergewicht: | 5.800 kg |
max. Startgewicht: | 8.800 kg |
Bewaffnung: | 4 × 7,92-mm-MG 15, je 1 halbstarr in Frontscheibe, im Bug, im B- und im C-Stand |
Kameras: | 3 |
Verweise
- Dornier Do 215, Lexikon der Wehrmacht
- Bilder und technische Daten, luftarchiv.de