Doenitz at Nuremberg
Titel: | Doenitz at Nuremberg: A Reappraisal |
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Erscheinungsjahr: | 1976 |
Umfang: | 198 Seiten |
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Doenitz at Nuremberg: A Reappraisal – War Crimes and the Military Professinal ist ein 1976 in Neu York von den Historikern H. Keith Thompson und Henry Strutz herausgegebenes Buch, das sich mit der Frage beschäftigt, ob die Verurteilung des deutschen Reichspräsidenten Großadmiral Karl Dönitz 1946 bei den Nürnberger Prozessen gerechtfertigt war.
Erläuterung
Es enthält 400 Stellungnahmen zu dem Thema, die von verschiedenen internationalen Persönlichkeiten stammen, neben Politikern und Diplomaten ist ein Großteil davon von der militärische Elite der Vereinigten Staaten, nämlich Generälen, Admirale sowie Marschälle. Zu jeder Person, die sich zu Dönitz äußert, ist ein Bild sowie die handschriftliche Unterschrift abgedruckt worden.
Die Aussagen im Buch sind Dönitz gegenüber alle positiv, er wird dort als ein „hervorragender Kriegsherr“ (US-Admiral Joseph J. Clark) und „meisterhafter Kriegstechniker“ (US-Admiral William V. Pratt) genannt, einige der Stimmen kritisieren nicht nur die Verurteilung Dönitz’ selbst, sondern bezeichnen die Nürnberger Prozesse selbst als willkürliche Siegerjustiz oder sogar auch als illegal.
Der US-amerikanische Admiral Harold Stark (1880–1972) sagte aus, daß ihm „von einer rechtmäßigen Grundlage der Kriegsverbrecherprozesse gegen Männer, die ehrenhaft und sauber für ihr Land gekämpft haben“ nicht bekannt sei und es ihm „wie auch schon zur Zeit der Prozesse“ so vorkam, „daß es eine offenkundige Ungerechtigkeit gewesen ist, Soldaten wegen eidgetreuer Ausführung ordnungsgemäßer Befehle ihrer Staatsmacht vor Gericht zu bringen“.[1]
Manche Personen, wie etwa William Langer, Gouverneur von North Dakota, schrieben sogar persönliche Botschaften an den Großadmiral:
- „Ich war immer der Meinung, und bin es auch heute, daß Sie in der Hitze des Augenblicks unfair behandelt wurden.“[2]
Auch Vizeadmiral John F. Shafroth schrieb zur Freilassung von Dönitz 1956, daß
- „er hoffe, daß diesem nun die Zuneigung und die Ehrungen jenes Landes zuteil würden, dem er so loyal gedient habe“.[2]
BRD
In Deutschland ist das Buch jedoch nahezu unbekannt und wurde auch nicht kritisch betrachtet, obwohl es verwunderlich ist, daß sich die ehemaligen Feinde so wohlwollend über einen ihrer Gegner äußern.