Dolomiten (Zeitung)
Die Dolomiten ist die älteste heute noch bestehende Tiroler Tageszeitung.
Geschichte
Die Zeitung wurde im Jahre 1882 unter dem Namen „Der Tiroler“ gegründet. Schriftleiter von 1918 bis 1922 war Dr. Anton Klotz, der (im Auftrage der französischen Besatzer) nachmalige Gründer und von 1945 bis 1961 auch Schriftleiter der Tiroler Tageszeitung in Innsbruck. Nach dem Verbote durch die faschistische Herrschaft Benito Mussolinis Italiens, den Namen Tirol in jeder Zusammensetzung oder Abwandlung zu verwenden, musste die Blattnenne abgeändert werden. So wurde im Ernting 1923 der Name „Der Tiroler“ durch „Der Landsmann“ ersetzt. Dr. Klotz war bereits 1922 des Landes verwiesen worden. Eigentümer der Zeitung war das Verlagshaus Tyrolia GmbH, das aus denselben Gründen seine Firmenbezeichnung in „Verlagshaus Walther von der Vogelweide“ ändern mußte. Das darauffolgende Verbot der faschistischen Regierung, deutsche Namen zu verwenden, führte zur neuerlichen Änderung der Firmenbezeichnung, diesmal in Casa Editrice Athesia S.a.r.l. (Verlagsanstalt Athesia GmbH), in Anlehnung an den lateinischen Namen der Etsch.
Im Gilbhart 1925 wurde die Zeitung „Der Landsmann“ – wie die gesamte restliche deutschsprachige Presse – wegen ihrer antifaschistischen Tätigkeit stillgelegt. Nach mehr als einjähriger Unterbrechung konnte die Zeitung ihre Redaktionstätigkeit – mit einer Reihe von Auflagen und Einschränkungen – schließlich wieder aufnehmen. Die Zeitung erschien nun dreimal die Woche, allerdings unter dem neuen Namen „Dolomiten“. Nach dem Niedergang des Faschismus und dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde noch der Untertitel „Tagblatt der Südtiroler“ hinzugefügt.
Doch bevor es dazu kommen konnte, wurde die Tageszeitung im Scheiding 1943 von den deutschen Behörden geschlossen. Die Schriftleitungsräume und das Verlagshaus wurden beschlagnahmt und an eine nationalsozialistische Gesellschaft in Auftrag gegeben, die eine eigene Zeitung, das „Bozner Tagblatt“, veröffentlichte.
Mitte Lenzing 1945 gewährte die Militärregierung der alliierten Besatzer den rechtmäßigen Vertretern der Casa Editrice Athesia die Lizenz zur Herausgabe der Zeitung. Am 19. Wonnemond 1945 nahm die „Dolomiten“ ihre Tätigkeit wieder auf und setzte sie seither ununterbrochen fort.
Die Zeitung besitzt in Südtirol eine Beinahe-Monopolstellung und ist dadurch bestimmendes, meinungsbildendes Instrument der Südtiroler Öffentlichkeit. Diese Ausnahmestellung bringt dem Medium aufgrund seiner betont an der Südtiroler Volkspartei und an der Diözese Bozen-Brixen - gleichzeitig Miteigentümerin des Verlagshauses Athesia - angelehnten und abweichende Meinungen mitunter ausgrenzenden Richtschnur häufig Kritik ein. Nunmehrige Mitbewerber des Blattes sind die linke Neue Südtiroler Tageszeitung, die jedoch nur einen geringen Marktanteil aufweisen kann, die welsche Tageszeitung Alto Adige und das Wochenmagazin ff.