Gilbhart

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Gilbhart oder auch Heilmond ist die alte deutsche Bezeichnung für den Oktober, also den zehnten, 31 Tage dauernden Monat im Jahreslauf. Die heute in der Regel gebräuchliche Bezeichnung Oktober ist lateinischer Herkunft.

Im Mittelalter galt der Gilbhart als „weiher Monat“, in welchem bevorzugt geheiratet wurde. So heiraten auch Könige meist im Gilbhart.

Im Gilbhart gibt es besondere viele Feiern im deutschen Sprachraum: So sind es beispielsweise nicht nur das Erntedankfest, Münchens Oktoberfest oder der lutherische Reformationstag, sondern seit den 1990er Jahren auch der sogenannte „Tag der Deutschen Einheit“, welche in diesem Monat begangen werden.

Wortherkunft

Gilbhart - Herbstliche Zeit des Welkens und Vergilbens in der Natur - Laubfall.

Das Wort Gilbhart besteht aus den zwei Wörtern gilb und hart (→ Hartung). Gilb kommt von der Farbe gelb und hat eine sehr lange Geschichte. Gelb lautet auf Westgermanisch gel, althochdeutsch gelo, niederländisch geel, englisch yellow, schwedisch gul. Die indogermanische Wurzel ist ghe-il „glänzend, gelblich, grünlich, bläulich, schimmernd, blank“. Verwandt mit dieser Wurzel ist die altindische Wurzel hari-h „gelb, goldgelb, blond, grüngelb“. Nach diesen Farben ist auch das Wort Galle bezeichnet worden, die ja auch gelblich-grün aussieht.

Aus dem Wort Gelb haben dann die germanischen Stämme das Wort Gold erschaffen., aber auch die Wörter Glanz, glitzern, glimmern, glatt, glotzen, Glatze, gleiten, glitschig und vergilben. In der germanischen Farbsymbolik hatte dann auch die Farbe Gelb überwiegend eine negative Symbolik: Falschheit und Eifersucht. – Im Wort Gilbhart kommt zum Ausdruck, daß der Winter in aller Härte vor der Tür steht und die gelblichen Farben der Wälder untrügerich auf einen Jahres- bzw. Lichtwechsel hindeuten. Hierbei muß immer die Lichtsymbolik der germanischen Kultur im Auge behalten werden, denn es ist gerade diese Lichtsymbolik, die der jüdischen und christlichen Religion entgegensteht. Sie hat sehr viele Gemeinsamkeiten mit der Lichtsymbolik der indischen Philosophie. Und gerade heute ist es in der Esoterik wieder in Mode, Lichtmeditationen durchzuführen.[1]

Siehe auch

Fußnoten