Dorfkirche Birkholz

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Die Dorfkirche Birkholz ist ein evangelischer Sakralbau in Birkholz im Kreis Barnim in Brandenburg. Die Kirche zählt zu den ältesten Feldsteinkirchen des Barnims.

Lage

Die Dorfkirche befindet sich auf dem Anger im Ortszentrum von Birkholz. Die Kirche wird von einem Friedhof umgeben. Eine Feldsteinmauer grenzt den Kirchhof ab. Im Süden befindet sich ein gotisches Ffeldsteinortal und im Norden das Kriegerdenkmal des Ortes.

Geschichte

Die Dorfkirche wurde 1266[1] als Feldsteinbau errichtet und erhielt im Laufe der Zeit Erweiterungen. 1598 erhielt sie als evangelisches Prinzipalstück eine neue Taufe.[2]

Im Jahre 1599 wurde ein Kirchenbuch geschrieben, welches noch heute im Besitz der Kirchengemeinde ist.[3]

Eleonora Freifrau von Pölnitz stiftete 1681 (zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes) die Kanzel für die Dorfkirche.[4] Ihr Vater war Fürst Moritz von Oranien, Graf von Nassau-Dillenburg (Lebensrune.png 13. November 1567 in Dillenburg; Todesrune.png 23. April 1625 in Den Haag).

Der Mühlenmeister Karl Hindenberg schenkt der Kirche 1821 einen Kronleuchter aus Kristallglas.[5]

Der Turm wurde durch einen Brand am 8. Oktober 1827 zerstört, welchen Otto Carl Friedrich von Voß erbauen ließ.[6] Im Sommer 1829 wurde der Turm im Auftrag seiner Söhne, Friedrich Wilhelm Maximilian (Lebensrune.png 3. Mai 1782; Todesrune.png 28. Februar 1847) und Karl Otto Friedrich (Lebensrune.png 26. September 1786; Todesrune.png 3. Februar 1864) von Voß-Buch, neu errichtet. Den Entwurf und die Bauleitung übernahm der königliche Regierungsbauinspektor Salomo Sachs, zeitweise Mitarbeiter von Karl Friedrich Schinkel, die Dachdeckung mit Zinkblech erfolgte durch Carl Justus Heckmann und die Vergoldungen wurden durch Carl August Mencke aus Berlin[6] ausgeführt.

Zum Ende des Zweiten Weltkrieg bekam der Kirchturm einen Treffer ab. Über Jahre wurde der Schaden nur notdürftig geflickt und Wasser drang ein. Der hölzerne Turmhelm wurde vom Hausschwamm befallen, deshalb neigte er sich bis 1972 in westlicher Richtung und die damalige Dorfstraße wurde von 1966 bis 1972 gesperrt. Der Turm wurde am 19. Oktober 1972 gesprengt.[7] Dabei entstand großer Schaden an wertvollen historischen Kulturgütern und am eigentlichen Kirchenbau, von dem nur die Chorseite erhalten blieb. Gesichert werden konnten aber die Turmrollen[8] aus der zerstörten Bekrönung des Turms. Erst nach der Teilwiedervereinigung 1990 wurde mit der Sicherung und Restaurierung der noch vorhandenen Teile der Kirche begonnen. 1993 wurde die Kirche unter Denkmalschutz gestellt.[9] Der Chorraum konnte weitgehend wiederhergestellt werden. 2001 wurde auch das Kirchenschiff durch ein Glasdach gesichert.

2002 gründete sich der „Förderverein Dorfkirche Birkholz e. V.“, der die Wiederherstellung der Silhouette der Kirche und ihres Turmes von 1829 zum Satzungsziel hat.[10]

Zum „Tag des offenen Denkmals“ öffnete die Kirche in den Jahren 2018, 2019, 2020 und 2021 ihre Pforten.

Innenausstattung

In der Kirche befindet sich eine Wandplakette mit den Namen der Gefallenen Söhne des Ortes aus dem Ersten Weltkrieg. Die Tafel trägt die Inschrift: „Offb. Joh.2 V10. – 1914 ✠ 1918 – Aus der Gemeinde Birkholz starben für das Vaterland im Weltkriege:“ Es folgen die Namen und Lebensdaten der Gefallenen.[11][12]

Literatur

  • Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen auf dem Barnim – Geschichte - Architektur - Ausstattung, ‎Lukas Verlag, Berlin, 1. Auflage 2001, S. 95 ff.
  • Der Kirchenbote – Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinden Birkholz, Blumberg, Eiche, Lindenberg und Schwanebeck

Verweise

Fußnoten

  1. Durch eine dendrochronologische Untersuchung konnte die Kirche auf das Jahr 1266 datiert werden. vgl.: Mara Pinardi, Sebastian Stedtfeld, Nicola Lorenz: Erhaltungsstrategien für Kirchen. Erforschung und Dokumentation als Erhaltungsstrategie (am Beispiel der Dorfkirche Birkholz/Barnim)
  2. 96-book.png Google-BücherHelmut Kühne / Claudia Rückert: Die Stadt in der Kirche: Die Marienkirche in Bernau und ihre Ausstattung, S. 166
  3. Kirchenbuch der Kirchengemeinde Birkholz von 1599 (Auszüge übersetzt von Rosemarie Spies)
  4. Beitrag - Adel und Kunst - Freiherr von Pölnitz von Bernd Heider im Bucher Boten
  5. 96-book.png Google-BücherAmtsblatt der Regierung in Potsdam, 1821
  6. 6,0 6,1 Fischer Pfarrerbuch II 734
  7. 96-book.png PDF Förderverein Dorfkirche Birkholz (Hg.): Akten der Sprengung
  8. Turmrollen mit Übersetzung
  9. Verzeichnis der Denkmale
  10. 96-book.png PDF Satzung des Fördervereins Dorfkirche Birkholz e. V.
  11. Sensationelle Erfolge der Öffentlichkeitsarbeit 2012/13/14/15/16Förderverein Dorfkirche Birkholz e. V.
  12. U. Buhrow: Birkholz, Stadt Bernau, Landkreis Barnim, Brandenburgdenkmalprojekt.org, 2012