Dornauer, Franz
Franz Dornauer ( 8. Oktober 1933 in Mayrhofen, Tirol, Österreich) war ein deutscher Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Wegen eines Hakenkreuzes erschossen
Am Sonntag [9. 10. 1938] fand in Mayrhofen die Weihe eines Opfersteines statt, der dem Gedenken des vor fünf Jahren, am 8. Oktober 1933, als Opfer des Systems gefallenen SA.-Mannes Franz Dornauer gewidmet ist. Während das Lied vom guten Kameraden erklang, legten der Gauleiter, der Kreisleiter, die Führer der Formationen und Gliederungen der Bewegung, sowie die Männer vom Zollgrenzdienst Kränze am Opferstein nieder. Dann trat Gauleiter Hofer an die Rednerkanzel und führte aus:
- „Fünf Jahre sind ins Land gegangen, seit die Kugel des Gegners das junge Leben des SA.-Mannes Franz Dornauer jäh endigte. Noch nicht einmal 19 Jahre hatte dieses Leben gewährt. Unser Kamerad Dornauer war in einer Zeit herangewachsen, die dem deutschen Menschen und besonders der heranwachsenden Jugend nichts zu bieten hatte, als trübe Gegenwart und noch trübere Aussichten für die Zukunft. Es mußte einer schon einen guten Kern haben, wenn er die Kraft fand, das Leben zu bejahen, wenn er in sich den Mut fühlte, in die Reihen jener zu treten, die gegen das System kämpften, das Schuld daran trug, daß unsere Heimat immer mehr in Elend und Wirrnis versank. Franz Dornauer hatte diesen Mut. Gerade in der Zeit, in der die Willkürmaßnahmen der damals Regierenden immer schärfere Formen annahmen, reihte er sich in die Kolonnen des Führers ein, um für Deutschland zu opfern und zu streiten. Das Schicksal sollte von ihm nur allzu bald das letzte Opfer verlangen, das ein Mann und Kämpfer darbringen kann, das eigene Leben. Als am 8. Oktober 1933 die sogenannte Vaterländische Front in Mayrhofen eine Kundgebung veranstaltete, war die Führung der wenige Monate vorher verbotenen NSDAP. entschlossen, dem Gegner bei dieser Gelegenheit wieder einmal zu beweisen, daß der Nationalsozialismus trotz Verbot nicht tot sei. Franz Dornauer und dessen Bruder erhielten von der SA.-Führung den Auftrag, ein Hakenkreuz abzubrennen und führten diesen Befehl auch pünktlich aus. Die Gegner machten sich bei Ansichtigwerden des verhaßten Zeichens wütend auf, um die Nationalsozialisten, die das Feuer entzündet hatten, zu verfolgen. Als ihnen die Brüder Dornauer in den Weg kamen, eröffneten die Heimwehrmänner sofort das Feuer. Während sich der Bruder retten konnte, ereilte Franz Dornauer das Geschick. Mit durchschossener Lunge blieb er tödlich getroffen am Platze. Ein hoffnungsvolles junges Leben war dem Götzen System freventlich geopfert worden, nur weil, dieses System die bloße Bekundung deutscher Gesinnung als todeswürdiges Verbrechen wertete![1]
Literatur
- A. K. Busch: Blutzeugen – Beiträge zur Praxis des politischen Kampfes in der Weimarer Republik, Nordland-Verlag Deutsche Stimme, ISBN 978-3935102209
- Hermann Liese: Ich kämpfe, Eher-Verlag, München 1943
- Hans Weberstedt / Kurt Langner: Gedenkhalle für die Gefallenen des Dritten Reiches, Zentralverlag der NSDAP Franz Eher, München 1938