Enterohämorrhagische Escherichia coli
Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) sind bestimmte pathogene (krankheitsauslösende) Stämme des Darmbakteriums Escherichia coli (E. coli). Die nichtpathogenen Escherichia coli sind Bestandteil einer gesunden Darmflora. Wie das Namenspräfix Enterohämorrhagisch (Entero von altgriechisch ἔντερον Darm und Hämorrhagie für Blutung) andeutet, kann die pathogene Form beim Menschen gefährliche, blutige Durchfallerkrankungen auslösen. Die betreffenden Escherichia-coli-Bakterien sind nicht natürlichen Ursprungs, sondern unter Laboratoriumsbedingungen künstlich erzeugt worden[1].
Inhaltsverzeichnis
Epidemiologie
- Erhöhte Fallzahlen 2011
Ab Mai 2011 kam es zuerst in Norddeutschland (Hamburg, Schleswig-Holstein), später auch in anderen Bundesländern zu erhöhten Fallzahlen des hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS). Das Robert-Koch-Institut (RKI) registrierte bis Ende Mai 470 HUS-Fälle, darunter neun Todesfälle, außerdem 1064 Fälle (darunter vier Todesfälle), bei denen genetische Komponenten eines EHEC labordiagnostisch nachgewiesen werden konnten. Es besteht in dem BND-Lagezentrum nach ersten Analysen der vage Verdacht, daß der EHEC-Erreger des Typs Husec-41 möglicherweise vorsätzlich an verschiedenen europäischen Umschlagplätzen für Obst und Gemüse ausgebracht wurde.[2][3]
Der EHEC-Erreger des Typs Husec-41 führt in einem ersten Schritt zu schweren blutigen Durchfällen und setzt im Körper auch ein Gift frei, das die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) zerstört. So kommt es zur gefährlichen und lebensbedrohlichen Blutarmut (Anämie) und zum tödlichen Nierenversagen, weil die Nieren durch die Toxine verkleben. Der EHEC-Erreger ist aggressiv und nicht mit Antibiotika behandelbar.[4]
Auffällig ist die hohe Anzahl Frauen und älterer Menschen unter den Todesopfern. Angesichts der Tatsache, daß Vorerkrankungen und allgemeine körperliche Schwäche fast eine Vorausbedingung des Zutodekommens durch EHEC zu sein scheinen, erscheint die Verbreitung übertriebener Vorsicht und fast Panik in den Inhaltsmittlern ungerechtfertigt.
Im Juni 2011 wurde die englische Firma „Thompson & Morgan“ als Verbreiter des EHEC-Erregers von der französischen Regierung benannt.[5] Die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit macht ägyptische Bockshornkleesamen für die EHEC-Erkrankungen in Deutschland und Frankreich verantwortlich.[6]
Siehe auch
Verweise
- Karikaturen