Ein Käfig voller Helden
Ein Käfig voller Helden (Originaltitel Hogan’s Heroes, dt. Hogans Helden) ist eine VS-amerikanische Fernsehserie, die in einem deutschen Kriegsgefangenenlager, dem fiktiven Stalag 13, während des Zweiten Weltkrieges spielt. In diesem der Luftwaffe unterstellten Lager werden VS-amerikanische, britische und französische Gefangene verwahrt. Die Serie wurde von 1965 bis 1971 produziert und schaffte es auf sechs Staffeln mit insgesamt 168 Folgen.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die Hauptcharaktere der Serie sind eine kleine Gruppe Kriegsgefangener im deutschen Stalag 13, die sich heimlich eine Operationsbasis eingerichtet haben. In den einzelnen Folgen müssen sie diverse Anweisungen aus London befolgen, die sie oftmals auch aus dem Lager herausführen. Die klischeehaft dargestellten Deutschen werden dabei immer wieder ausgetrickst, um zum Ziel zu kommen.
Darsteller
Bei den Darstellern, die die deutschen Charaktere verkörpern, finden sich auffällig viele jüdische Darsteller, so ist etwa Werner Klemperer, der Oberst Klink spielt, ein Jude aus Deutschland, der damals aus dem Deutschen Reich floh. Mit dem Franzosen Robert Clary findet sich zudem ein ehemaliger KL-Häftling (aus dem KL Auschwitz) in einer der Hauptrollen.
Deutsche Synchronisation
In der BRD wurde die Serie erstmal ab 1992 auf Sat.1 ausgestrahlt, der deutsche Titel war damals noch „Stacheldraht & Fersengeld“. Die Serie war jedoch nicht sonderlich erfolgreich und erst nachdem man sie 1994 neu synchronisiert hatte, erreichte sie durch ihre Ausstrahlung auf Kabel 1 auch in der BRD eine hohe Beliebtheit. Für diese neue Fassung wurde dann auch der Titel in „Ein Käfig voller Helden“ abgeändert.
In der neuen Synchronisation werden deutsche Dialekte verwendet, Oberst Wilhelm Klink spricht dort Sächsisch, Feldwebel Hans Georg Schultz Oberbairisch und General Albert Burkhalter einen österreichischen Dialekt, was für zusätzlichen Humor sorgt.
Darstellung
Interessant ist, daß das Kriegsgefangenenlager nicht dem entspricht, wie man sich solche Lager in der Bundesrepublik Deutschland vorstellt. Die gefangenen ausländischen Militärs dürfen nach wie vor ihre Uniformen tragen, Gefangene können nach Belieben den Kommandanten in seinem Arbeitszimmer besuchen, da die Kommandantur nicht von den Baracken durch Zäune oder ähnliches getrennt ist. In einer Folge spielt Colonel Hogan sogar mit Oberst Klink in dessen Büro Schach, vereinzelt finden auch diverse Feiern statt. Die schwerste Strafe, die im Stalag 13 verhängt wird, ist zudem lediglich die Arrestzelle.
Obwohl während dem Zweiten Weltkrieg alliierte Kriegsgefangene gut behandelt wurden, ist die Darstellung in der Serie mehr als unrealistisch. Daß es bisher keine Kritik an der Serie gab, da deutsche Lager dort zu positiv dargestellt werden, ist wohl damit zu erklären, daß es reicht, wenn in der Serie die Deutschen in jeder Folge als Trottel gezeigt werden.
Sonstiges
- Hogan beruft sich des öfteren in verschiedenen Folgen gegenüber Klink auf die Genfer Konventionen, mit denen er für seinen Männer einen Vorteil herausschlagen will. Interessanterweise mißachtet seine Truppe diese aber, da oftmals militärische Operationen in nachgemachten deutschen Uniformen durchgeführt werden, was nach diesen Konventionen verboten ist.
- In der Serie wurde bei den verwendeten Karten wenig Wert auf historische Genauigkeit gelegt, so handelt es sich bei den Karten, die bei den Deutschen als auch den Alliierten zu finden sind, um Exemplare, die die Nachkriegsgrenzen der Staaten zeigen und dem Zuschauer ein falsches Bild über die damaligen Grenzen vermitteln. In einer Folge hingegen ist Lagerkommandant Klink vor einer gezeichneten Karte zu sehen, wo die deutsch-polnische Grenze der vor dem Polenfeldzug entspricht, das Reich hat hier jedoch einen Zugang zur Adria, womit es sich um eine reine Fantasiekarte handelt.
- In Folge Zwei der ersten Staffel, kommt „Corporal Newkirk“, verkleidet als SS-Mann, mit einem angeblich deutschen Tigerpanzer ins Lager gefahren. Der Tigerpanzer ist jedoch kein Tigerpanzer sondern ein amerikanischen Priest Panzer.
- Immer wieder schaffen es Gefangene sich erfolgreich als Deutsche auszugeben und dabei perfekt Deutsch zu sprechen und ebenso deutsche Dialekte makellos nachzumachen, was wohl mehr als unrealistisch ist.