Galton, Francis

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Sir Francis Galton

Francis Galton (Lebensrune.png 16. Februar 1822 in Sparkbrook, Birmingham; Todesrune.png 17. Januar 1911 in Haslemere, Surrey) war ein britischer Naturforscher, Afrikaforscher und Schriftsteller. Er war – wie auch sein Halbvetter Charles Darwin – ein Enkel von Erasmus Darwin.

Wirken

Galton beschäftigte sich u.a. mit der Vererbungslehre, insbesondere mit der Vererbung der Intelligenz und des Talents, wobei seine Arbeit Hereditary Genius von 1869 in weiten Teilen der intellektuellen Welt wahrgenommen wurde. Laut Aussage seines Freundes Karl Pearson sei „die Verbesserung der menschlichen Rasse“ sein Ziel gewesen. Galton schuf das Forschungsgebiet und den Begriff der Eugenik.

Eugenik und Rassenlehre

Durch die Herausgabe des Werkes Origin of Species seines Cousins Charles Darwin 1859 erhielt das Leben Francis Galtons eine neue Richtung. Angeregt durch dieses Werk beschäftigte er sich mit den Grundlagen der Vererbungslehre. Er wandte als erster empirische Methoden auf die Vererbung geistiger Eigenschaften, insbesondere der Hochbegabungen, an. Sein berühmtestes Werk, Hereditary Genius (1869), kann als Vorläufer der Verhaltensgenetik angesehen werden.

Seine Erkenntnisse über die Vererbung von Merkmalen übertrug er auch auf das menschliche Denkvermögen und führte den Begriff der Eugenik ein, worunter er eine Lehre verstand, die sich das Ziel setzt, durch „gute Zucht“ den Anteil positiv bewerteter Erbanlagen zu vergrößern.

Galton war der Ansicht, daß alle Unterschiede zwischen den Völkern zwangsläufig genetischer Natur seien.[1] Die Angehörigen einer „niederen Rasse“, die von Weißen aufgezogen werden, behielten „eine wilde, unzähmbare Ruhelosigkeit“, die „den Wilden angeboren“[2] sei.

„Der Neger, der heute in den Vereinigten Staaten geboren wird, hat die gleichen natürlichen Eigenschaften wie sein entfernter Vetter, der in Afrika geboren wird; die Tatsache seiner Transplantation bewirkte keine Veränderung seiner Natur.“[3]

In Hereditary Genius (1869) erörterte Galton die Möglichkeit, „die Rasse zu verbessern“. Er hoffte auf eine Zivilisation, „wo der Stolz auf die Rasse ermutigt würde“.[4] Zugleich erklärte Galton, dass „es eine größtenteils völlig unvernünftige Sentimentalität gegenüber der schrittweisen Auslöschung einer niederen Rasse gibt“[5]. Zu einer möglichen Vorgehensweise erklärt er:

„Die Möglichkeit der rassischen Verbesserung einer Nation hängt von deren Fähigkeit ab, die Produktivität des besten Erbgutes zu erhöhen. Dies ist weitaus wichtiger als die Unterdrückung der Produktion der Schlechtesten.“[6]

Galton stiftete eine Professur für Eugenik, die 1911 auf Galtons Wunsch hin von seinem intellektuellen Erben Karl Pearson besetzt wurde.

Zitate über Galton

  • „In Galton verehrt die Nordische Bewegung den Mann, der als erster erkannt hat, daß nicht Umwelt, sondern Vererbung bestimmende Macht im Völkerleben ist, und daß deshalb – um ein englisches Wort zu gebrauchen – nicht Maßregeln, sondern Menschen (men, not measures) die Zustände bessern können (…), dem Tüchtigsten die höchste Kinderzahl zu ermöglichen, den erblich Minderwertigen womöglich von der Zeugung auszuschließen.“Hans F. K. Günther (1927)[7]

Werke (Auswahl)

Siehe auch

Fußnoten

  1. Vgl.: Die rassistische Internationale, S. 29
  2. Hereditary Talent and Character, in: MacMillan’s Magazine, 1865, S. 325f.
  3. Francis Galton: Genie und Vererbung, Leipzig 1910, S. XXIV
  4. Francis Galton: Genie und Vererbung, Leipzig 1910, S. 362
  5. Francis Galton: Inquiries into Human Faculty and ist Development, London 1907, S.17 (Fn.)
  6. Francis Galton: Essays in Eugenics, London 1909, S. 24
  7. Hans F. K. Günther: Der Nordische Gedanke unter den Deutschen, 1925, 2. Aufl. 1927, S. 72