Liste von Eugenikern in Antike und Neuzeit
Eugenik bedeutet sowohl Erbgesundheitspflege als auch Erbgesundheitslehre.
Erläuterung
Der spätmodernistische Zeitgeist behauptet jedoch – und wird darin politisch und akademisch bestärkt –, Eugenik sei eine bösartige Ideologie moralkranker Menschen und finde sich ausschließlich bei Nationalsozialisten und bei denjenigen, die als „Wegbereiter“ und Vorläufer der nationalsozialistischen Anschauung aufzufassen seien. An dieser heute allgemein (gerade auch unter Akademikern) herrschenden Auffassung ist so gut wie alles grundfalsch. Zur Widerlegung knapp herausheben kann man folgende Punkte:
- Alle normativen Systeme geben vor, gesunde, menschengemäße und freie Fortpflanzung zu schützen. Es gibt keine Normordnung, die sich offen dazu bekennen könnte, dysgenisch zu sein (wiewohl es verdeckt dysgenische Normen allerdings durchaus gibt).
- Biblisch-alttestamentliche Quellen belegen, daß das jüdische Priesterkonzept an eugenische Vorstellungen gebunden war (der Priester sollte erbgesund sein).
- Eugenik hat belegbar eine jahrtausendealte Ideengeschichte in Europa. Namentlich antike Gesetzgeber und die Staatslehren von Platon und Aristoteles beinhalten explizit eugenische Vorschriften.
- Die eugenische Bewegung erfuhr im ausgehenden 19. Jahrhundert eine bedeutende interdisziplinäre Unterstützung, nachdem das Lebenswerk von Charles Darwin (1809–1882) seine durchdringende Wirkung auf verschiendenste Wissenschaften entfaltet hatte.
- Die Bezeichnung „Eugenik“ hat der britische Universalgelehrte und Anthropologe Francis Galton (1822–1911) geprägt. Danach, erst um 1900, entstand auch der Gegenbegriff Dysgenik, der „Lehre von der Akkumulierung und Verbreitung von mangelhaften Genen und Eigenschaften in einer Population, Rasse oder Art“ bedeutet.
- Staatlich-gesetzliche eugenische Maßnahmen gab es zwischen 1900 und 1985 in Kanada, Skandinavien, Großbritannien, den VSA, der Schweiz (Aufhebung 1985) und Deutschland.
- Wie beispielsweise das grundlegende Buch von Michael Schwartz belegt, war Eugenik ein zentraler Programmpunkt der deutschen Sozialdemokratie (SPD), der britischen Fabian Society und der dortigen Labour Party.[1]
Vor diesem Hintergrund kann eine Liste großer, wichtiger Persönlichkeiten unseres geistigen Kulturraums auch in der Form einer Eugeniker-Liste geführt werden; hier unten in der Ordnung der Geburtsjahre. Die europäische Kulturgeschichte erscheint unter anthropologischer Perspektive dann umstandslos als Geschichte der Werte, Ziele, Irrtümer und Fehlentwicklungen eugenischen Denkens (mit Nationalssozialismus hat dieser lange, jahrtausendealte Denkweg zunächst nichts zu tun). In Anbetracht der gänzlichen Ahnungslosigkeit des gegenwärtigen deutschen Zeitgeists, jene Lebensfragen betreffend, ist eine Eugeniker-Liste, wie die hier unten präsentierte, sogar essentiell (die Liste enthält Sozialisten, Katholiken und Frauen, um wenigstens den allerdümmsten Vorurteilen des herrschenden Zeitgeists, wer und was einmal eugenische Positionen formuliert und vertreten hat, klar zu widersprechen):
Liste
- Aristoteles (384–322)
- Platon (428/427–348/347)
- Thomas Morus (1478–1535)
- Francis Bacon (1561–1626)
- Tommaso Campanella (1568–1639)
- Charles Darwin (1809–1882)
- Arthur de Gobineau (1816–1882)
- Herbert Spencer (1820–1903)
- Albert Schäffle (1821–1903)
- Francis Galton (1822–1911)
- August Weismann (1834–1914)
- Ernst Haeckel (1834–1919)
- Karl Binding (1841–1920)
- Otto Ammon (1842–1916)
- Friedrich Nietzsche (1844–1900)
- Alexander Graham Bell (1847–1922)
- Auguste Forel (1848–1931)
- Karl Ludwig Schemann (1852–1938)
- Cecil Rhodes (1853–1902)
- Karl Kautsky (1854–1938)
- Georges Vacher de Lapouge (1854–1936)
- Houston Stewart Chamberlain (1855–1927)
- Nikola Tesla (1856–1943)
- George Bernard Shaw (1856–1950)
- Amy Barrington (1857–1942)
- Karl Pearson (1857–1936)
- Wilhelm Schallmayer (1857–1919)
- Eugen Bleuler (1857–1939)
- Willibald Hentschel (1858–1947)
- Beatrice Webb (1858–1943)
- Arabella Kenealy (1859–1938)
- Havelock Ellis (1859–1939)
- Sidney Webb (1. Baron Passfield) (1859–1947)
- Lillie Goodisson ( 1860–1947)
- Jon Alfred Hansen Mjøen (1860–1939)
- Alfred Ploetz (1860–1940)
- Ludwig Plate (1862–1937)
- Agnes Bluhm (1862–1943)
- Gustav Frenssen (1863–1945)
- F. C. S. Schiller (1864–1937)
- Alfred Hoche (1865–1943)
- Madison Grant (1865–1937)
- Herbert George Wells (1866–1946)
- Charles Davenport (1866–1944)
- Serge Voronoff (1866–1951)
- Irving Fisher (1867–1947)
- James Marchant (1867–1956)
- Herman Bernhard Lundborg (1868–1943)
- Alfred Grotjahn (1869–1931)
- Helene Stöcker (1869–1943)
- Ludwig Woltmann (1871–1907)
- Bertrand Russell (1872–1970)
- Oda Olberg (1872–1955)
- Alexis Carrel (1873–1944)
- Ernst Rüdin (1874–1952)
- Eugen Fischer (1874–1967)
- Hermann Muckermann (1877–1962)
- Margaret Sanger (1879–1966)
- Marie Stopes (1880–1958)
- Karl Kristian Steincke (1880–1963)
- Werner Fischer-Defoy (1880–1955)
- Anthony Ludovici (1882–1971)
- Lothrop Stoddard (1883–1950)
- Stanley Porteus (1883–1972)
- John Maynard Keynes (1883–1946)
- Corrado Gini (1884–1965)
- Geza von Hoffmann (1885–1921)
- Sybil Neville-Rolfe (OBE, 1885–1955)
- Fritz Lenz (1887–1976)
- Julian Huxley (1887–1975)
- Earnest Hooton (1887–1954)
- Adolf Hitler (1889–1945)
- Howard Phillips Lovecraft (1890–1937)
- Ronald Aylmer Fisher (1890–1962)
- Hans Nachtsheim (1890–1979)
- Hans F. K. Günther (1891–1968)
- Gunnar Dahlberg (1893–1956)
- Max Hodann (1894–1946)
- Falk Ruttke (1894–1955)
- Hans Heinze (1895–1983)
- Otmar Freiherr von Verschuer (1896–1969)
- Naomi Mitchison (1897–1999)
- Gunnar Myrdal (1898−1987)
- Theodosius Dobzhansky (1900–1975)
- Robert Klark Graham (1906–1997)
- Karin Magnussen (1908–1997)
- Otfrid Mittmann (1908–1998)
- William Bradford Shockley (1910–1989)
- Jacques-Yves Cousteau (1910–1997)
- Vera Houghton (1914–2013)
- Ben Klassen (1918–1993)
- Pentti Linkola ( 1932)
- William Pierce (1933–2002)
- John Holdren ( 1944)
- Norman Lowell ( 1946)[2]
- Kevin Alfred Strom ( 1956)
- César Tort ( 1958)
- Edward Dutton ( 1980)