Natschläger, Franz
Franz Natschläger ( 11. August 1934 in Lamprechtshausen) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen das Dollfuß-Regime in Deutsch-Österreich und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung, der während des sogenannten Juliputsches ums Leben kam.
Nachdem klar geworden war, daß der Aufstand in den südlichen Bundesländern gescheitert ist, erging an alle Ortsgruppen der SA der Befehl, alle umstürzlerischen Pläne fallen zu lassen. Doch nach Lamprechtshausen drang diese Nachricht nicht durch. Am frühen Abend des 27. Juli schlug die ortsansässige SA zu. Bahnhof und Postamt wurden besetzt und der Gendarmerieposten ausgehoben. Franz Natschläger war einer der Anführer des Aufstandes. Alle Versuche der Heimwehr, das Dorf zurückzuerobern, wurden von den SA-Männern unter heftigem Kugelgewitter zurückgeschlagen. Die Stimmung unter den anschlusswilligen Lamprechtshausnern war ungebrochen optimistisch. Erst allmählich, als vorübergehend Ruhe einkehrte, wurde man sich der lauernden Gefahr bewußt. Dann rückten Bundesheer und Heimwehr von zwei Seiten in Lamprechtshausen ein und nahmen den Gasthof unter Beschuß. Als die Regierungstruppen drei Stunden später das Gebäude stürmten, lagen vier Männer tot am Boden. Am Ende starben insgesamt sechs Oppositionelle.
Literatur
- A.K. Busch: Blutzeugen - Beiträge zur Praxis des politischen Kampfes in der Weimarer Republik, Nordland-Verlag Deutsche Stimme, ISBN 978-3935102209
- Hermann Liese: „Ich kämpfe“, München, Eher-Verlag 1943
- Hans Weberstedt / Kurt Langner: Gedenkhalle Für Die Gefallenen Des Dritten Reiches, Zentralverlag Der NSDAP Franz Eher, München 1938
- Otto Reich von Rohrwig: Der Freiheitskampf der Ostmark-Deutschen, 1942